Kleinkind (1 Jahr) Betreuung wenn beide Eltern Schichtdienst haben.

4 Antworten

Eine Kinderfrau beschäftigen, die sich nach euren Zeiten richtet. Oder bei Freunden, die selbst Kinder im gleichen Alter haben, aber nicht arbeiten.

Wenn man kleine Kinder hat, muß man das geregelt kriegen und kann es nicht auf den Arbeitgeber oder das Jugendamt abwälzen. Arbeit wechseln, Arbeit pausieren (Erziehungszeit) oder ein Elternteil bleibt zuhause und kümmert sich um das Kind.

Das gleiche Problem werdet ihr haben, wenn es in die Schule kommt, in der 1. und 2. Klasse mit den Ferien, Kein Mensch hat soviel Urlaub, wie es Schulferien gibt - auch dann braucht ihr jemand, der es betreut weil man einen 6- oder 7jährigen nicht 8 Std. alleine lassen kann.

Panikplunder 
Beitragsersteller
 18.02.2015, 21:11

Ja, alles gute ideen. Arbeitgeber wechseln geht nicht so einfach, da Jobs nicht leicht zu finden sind.

Erziehungszeit reicht das Geld nicht, genau wie "Angestellte" oder wenn ein Elternteil zu Hause bleibt.

Das mit der Erkrankung des Vaters hat uns kalt erwischt, es geht hierbei auch nicht um das "abwälzen" (wobei mich der Begriff schon etwas ärgert). Wir haben halt (finanziell) mit der Elternzeit gerechnet (1 Jahr) und sind dann vom kooperativen Arbeitgeber des Vaters ausgegangen. Das es nun anders kommt konnte keiner absehen. Wir arbeiten (beide) seit 15 Jahren (seit der Ausbildung) immer hart, jetzt bräuchten wir das System tatsächlich mal um eine Notsituation zu überbrücken.

Eltern einen "Vorwurf" zu machen (Kindeserziehung abwälzen zu wollen) weil einer ausfällt (Glaube mir die Erkrankung sucht sich niemand freiwillig aus) ist glaube ich typisch für unser System.

Nutznießen wollen alle (Sozialsystem wie Rente, KV, RV) aber mal leisten, oder gar eigene Kinder in die Welt setzen; lieber nicht.

Zitat einer türkischen Putzfrau bei mir in der Firma: "Ihr deutschen werdet aussterben weil Ihr euch lieber Hunde statt Kindern anschafft."

TorDerSchatten  18.02.2015, 21:23
@Panikplunder

Ich hab zwei Kinder. Und von Omas wenig Unterstützung bekommen, da eine überfordert war und die andere weder Führerschein noch Auto hatte. Wir haben immer alles alleine geregelt, und Kindergartenplatz gab es bei uns erst ab 4 Jahre! Von Krippen keine Spur damals.

Und mein Mann arbeitet auch seit über 25 Jahren im 3-Schicht-System völlig wechselnd, da Springer.

Und es ging. Wir haben uns finanziell eingeschränkt, ich hab aber immer stundenweise gearbeitet, später dann 50%.

Die Lösung müsst ihr selber finden - und denk auch gleich mit an die Schulzeit. Im Kindergarten kriegt man noch Vieles geregelt, aber mit der Einschulung fällt man dann in das Ferienloch als Berufstätige.

Hallo Panikplunder,

ich arbeite seit meine Tochter 1,5 ist 75% und bin damit recht unzufrieden. Man kann sich das vorher nicht vorstellen, wie schwierig es wird Kind, Haushalt, Ehe und Freizeit dann noch unter einen Hut zu bekommen. Mit 100% wird es bei Euch noch schwieriger!

Eine Freundin von mir hat eine super Tagesmutter, die auch bereit ist zu Nachtzeiten oder Notfallmäßig im Krankheitsfall zu betreuuenn. So eine Tagesmutter ist gold wert!

Vielleicht könnt ihr eine Kombi-Lösung planen mit einem Kindergartenplatz für den Vormittag und frühen Nachmittag und einer Betreuung durch Tagesmutter und Omas in den Abend- und Nachtzeiten.

LG, Hourriyah

Liebe Panikplunder, eine Kinderfrau kann sich der Normalsterbliche nicht leisten, da sie dann eure Angestellte wäre und ihr saftig Sozialabgaben für sie zahlt.

Aber eine Tagesmutter wäre genau das Richtige für euch! Dass Tagesmütter nur bis 16.00 h betreuen, ist schlichtweg nicht wahr. Wir Tagesmütter sind derart flexibel, dass es kracht! Und jede Tagesmutter hat individuell ihre eigenen Betreuungszeiten. Das weiß ich so genau, weil wir hier in einem Verband organisiert sind (Kindertagespflegering Plön e.V.). Ich decke z.B. in unserer Kleinstadt das Wochenende für Schichtdienst-Eltern ab. Die meisten meiner Kolleginnen arbeiten von 6 oder 7 Uhr morgens bis 17 oder 18 Uhr abends (und legen sich mittags mit den Kindern hin). Eine meiner Kolleginnen hat ein Kind von einer Krankenschwester, die in der ambulanten Pflege arbeitet. Also muss sie ihr Kind morgens von 5.45 Uhr bis mittags 12.00 Uhr und abends noch mal von 18.00 - 21.30 Uhr abgeben. Genau für diese "Randzeiten" sind wir Tagesmütter da!

Alle Tagesmütter sind beim Jugendamt geprüft und gemeldet und du kannst dort eine Liste anfordern. Und dann selber bei den Tagesmüttern anrufen und evtl. Sonderkonditionen aushandeln. Wir sind verständnisvolle Menschen und mit uns kann man reden! Dass man beim Jugendamt eine bestimmte Betreuungszeit angegeben hat, heißt nicht, dass man nicht verzweifelten Eltern zuliebe eine Ausnahme machen kann...

Bei uns in Schleswig-Holstein und in unserem Kreis werden Zuschüsse vom Jugendamt gezahlt, die sich nach der Höhe des Einkommens richten. Und seit letztem August hat euer Kind, da es nun 1 Jahr alt ist, ein verbrieftes Recht auf einen Betreuungsplatz. Die Höhe der Zuschüsse sind allerdings von Bundesland zu Bundesland und von Kreis zu Kreis verschieden geregelt. Bei uns bekommen wir Tagesmütter 3,90 Euro die Stunde vom Kreis, wenn er voll für die Eltern bezahlt... Euer Jugendamt ist sehr kulant, wenn es euch 3,30 Euro zusagt, obwohl die "geschulte Kraft" (Tagesmütter sind doch immer vom Jugendamt geschult!!!) vielleicht aus einem anderen Kreis kommt!

Ja, wir Tagesmütter sind so bl..., für so wenig Geld zu arbeiten, obwohl wir qualifizierte Arbeit verrichten... Und wir bilden uns auch noch auf eigene Kosten fort und zahlen Steuern....Aber wir leben von Luft, Liebe und viiiil Idealismus!

LG, deine Tagesmutter und Fachkraft für Frühpädagogik

TorDerSchatten  19.02.2015, 10:22

Tolle Antwort! So eine tolle engagierte Tagesmutti wie dich hätte ich damals für meinen Sohn gebraucht, als er mit 3 nicht im Kindergarten mangels Plätzen genommen wurde und wir noch 1 Jahr warten mußten!!

Hopsfrosch  19.02.2015, 16:13
@TorDerSchatten

Danke dir! Fast alle meine Kolleginnen sind ebenso engagiert... LG

Vlt. gibt es bei Euch ehrenamtliche Omas, die einspringen könnten (hab ich selbst mal gemacht). Oder Tagesmutter.

Panikplunder 
Beitragsersteller
 18.02.2015, 21:13

Danke, kannte ich garnicht. Leider gibt es das bei uns nicht. :'(

Panikplunder 
Beitragsersteller
 18.02.2015, 19:23

Tagesmütter versorgen leider nur von 7:30 bis 16:00 Uhr, also weder im Frühdienst noch im Spätdienst hilfreich. Jedoch haben wir das auch schon bedacht. Nur müssen die Omas immer relativ weit (20 km je Strecke) fahren, die eine kann Nachts nicht mehr Fahren, das wäre schon sehr aufwendig, zumal die Tagesmütter fast immer (hatten schon mit diversen Kontakt) feste Zeiten wollen wann das Kind kommt (z.B. immer Mo.-Mi. 8-15 Uhr und nicht diese Woche Mo-Do 7-15 Uhr, nächste Woche Di.-Mi.-Fr. 12-22 Uhr)