Kein Geld für Heimfahrt. Was tun?
Wie kommt man nach Hause, wenn man keinen Cent Geld mehr in der Tasche für die Heimreise oder Heimfahrt hat?
Die Frage klingt vielleicht banal und die erste Antwort wäre: Laufen!
Aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt ist das ganze doch nicht so trivial.
Mir geht es hier nicht um den Fall: Saufen gewesen, letzten Bus verpasst und kein Geld für ein Taxi.
Mal kurz zwei Beispiele:
Ich habe in der Stadt jemanden mit einem Pappschild, sitzen sehen bei dem ich mich sofort gewundert habe, warum so jemand auf der Straße sitzt und "bettelt". Im vorbeigehen hab ich dann gesehen, dass auf dem Schild was von Papiere und "Geld gestohlen" stand und er bräuchte Geld für die Heimreise. Von der ganzen Erscheinung her sah der Mann nicht aus wie jemand, der sowas auch nur ansatzweise nötig hätte.
Beim Arzt habe ich mal mitbekommen, dass ein älteres Ehepaar in der Praxis stand, das sich offensichtlich im Termin geirrt hatte. Die Frau wies mehrmals sehr emotional darauf hin, dass sie kein Geld hätten um die Heimfahrt aus eigener Tasche zu bezahlen, die Sprechstundenhilfe weigerte sich jedoch eisenlhart den beiden einen Taxischein auszustellen, da dies nur möglich sei, wenn tatsächlich ein Termin für diesen Tag vereinbarte gewesen wäre.
Nun muss man erwähnen, dass diese beiden Menschen augenscheinlich gesundtheitlich schwer angeschlagen waren, der Mann ging auf Krücken, und dass die beiden in prekären finanziellen Verhältnissen lebten, war ebenfalls offensichtlich.
Also um die Frage nochmal zu formulieren:
Was tun, wenn man kein Geld mehr hat um nach Hause zu kommen?
Besonders im Hinblick auf die beiden Beispiele. Auf die Straße setzen kann keine Option sein!
8 Antworten
Naja - im ersten Fall: Da glaube ich eher, dass das ein Trick zum Betteln war. Wenn demjenigen Papiere und Geld gestohlen worden sind, dann geht er so und anders sicher zur Polizei - und die kümmern sich notfalls auch darum, wass er weiter kommt.
Im zweiten Fall - da könnte höchstens das Sozialamt (kostenloser Fahrschein etc.) oder die freien Wohlfahrtsverbände weiterhelfen.
Auch ansonsten, wenn man irgend wo "gestrandet" ist, denke ich, dass man eigentlich nur Hilfe über das Sozialamt, die Wohlfahrtsverbände und ggf. noch die Polizei finden kann. Wobei es natürlich dann nicht farum gehen sollte, mal mit "gesunden Füßen" ein paar Kilometer laufen zu müssen.
Die Frage ist berechtigt, jeder von uns kann in eine ganz dumme Lage geraten. Es reicht, wenn man den Geldbeutel verliert...
Ich würde mich nach Möglichkeit direkt an einen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe gelangen und ihn um Hilfe bitten. So mal als erster Versuch. Vielleicht streckt er den Betrag vor oder er findet eine Möglichkeit, den Fahrpreis später zu bezahlen.
Das kommt sicher auf den Fahrer / Schaffner an. Wenn der wirlich hilfsbereit ist, wird der einen Weg finden....
Solche Situationen sind natürlich immer ärgerlich und eben in etlichen Fällen auch sehr problematisch, bei Kindern oder Jugendlichen womöglich gar gefährlich. Wenn die Mittellos in einer fremden Stadt sitzen.
Bei deinem ersten geschilderten Fall wäre eine Lösung vieleicht relativ simpel. Er könnte z.b Zuhause anrufen und sich z.b eine Zugfahrkarte schicken lassen. Also seine Frau (oder eben irgend jemand de ner kennt) kauft und bezahlt die Online oder am Bahnhof in ihrer Stadt und sendet ihm per Telefon eine Nummer, mit der er am Automaten so eine Fahrkarte ausdrucken kann. Weiss ich leider nicht genau, wie es geht. Aber es geht, machen Bekannte von mir schon öfter so. Man kann (glaube ich) auch vor der Fahrt bei der Bahn Bescheid sagen, das man kein Geld hat. Dann zahlt man den Fahrpreis später, natürlich mit zusätzlichen Gebühren. Sowas ähnliches habe ich mal im Tv gesehen, wo es um diese Fälle ging, wo Minderjährige spät Abends ohne Fahrkarte aus dem Zug geworfen wurden. Da gab es wohl die Möglichkeit,diese Jugendlichen zu befördern und eben später das Geld von den Eltern zu holen.
Dazu muss er natürlich Telefonieren können und das auch mehr als einmal und vieleicht einige Minuten lang. Aber das sollte z.b in der Bahnhofsmission möglich sein, wenn er da fragt. Alternativ kann er natürlich auch beim Bahnhof zur Polizei gehen und dort das Problem schildern. Wo er ja wieso hin gehen sollte, um den Diebstahl von Geld und Papieren zu melden.
Also ganz grob gesagt sollte es einem nicht gerade finanziell am Stock gehendem Menschen schon möglich sein, Mittel und Wege zu finden, sein Zuhause zu erreichen.
Anders vieleicht bei den beiden älteren Leuten. Die vieleicht wirklich kein Geld haben, also auch Zuhause keins. Sonst hätten sie ja auch eine Taxe nehmen können und dann eben Zuhause die Fuhre bezahtl, bei der Ankunft. Also diese Leute hatten oder haben vieleicht wirklich keinerlei Geld. Vieleicht wohnen sie nur 15 Km weit weg. Also für einen gesunden Menschen relativ leicht zu Fuss zu erledigen. Für ältere oder gar kranke Menschen natürlich sogut wie unmöglich, das zu Fuss zu schaffen. Wenn sie also keine Bekannten oder Familie anrufen und um Hilfe bitten können, können sie aber auch im Notfall zur Polizei gehen. Weil es eben gerade für die älteren Leute eine Notsituation ist, wo sie Hilfe benötigen.
tja, dann sind guter wille, gutgläubigkeit und courage gefragt.. ich hätte die alten leute herzlich eingeladen, meinen termin wahrzunehmen und hätte mir ihren geben lassen.
wäre das nicht möglich gewesen, hätte ich sie gebeten zu warten.. dann hätte ich dem arzt meine meinung gegeigt.. wäre auch das erfolglos gewesen, hätte ich die beiden selbst nach hause gebracht..
was den bettelnden mann angeht, da hab ich so meine erfahrungen.. ich hätte mich zu ihm gesetzt und die geschichte genaustens hinterfragt.. geld hätte er nicht bekommen von mir, aber vielleicht hätte ich ihn gefahren..
schön, dass es noch menschen gibt, die sich gedanken machen - das gibt hoffnung :)
lg :)
Kommt auf die Situation an. Wenn man Geld hat und ausgeht, ist es immer ratsam das Taxigeld für den Notfall zu Hause zu haben. Dann kannste ein Taxi nach Hause nehmen, und wenn Du angekommen bist, sagste dem Fahrer. moment bitte ich habe das Geld in der Wohnung.Das aber erst erwähnen, nachdem man schon vor der Tür ist, sonst nimmt Dich kein Taxifahrer mit. Und man sollte Ihm auch einen Pfand lassen, den Perso z.b. Ansonsten Freunde anrufen, immer Geld auf dem Konto oder der Kreditkarte haben um sich ein Ticket nach Hause kaufen zu können.
"Erst erwähnen wenn man schon vor der Tür ist"? Ganz schlecht. Was für einen Umgang mit Menschen pflegen Sie? Es ist ein Gebot der Anständigkeit seine Situation offen zu erklären.