Kann man mit einem Jurastudium ein Unternehmen gründen ?
Guten Abend liebe Gutefrage Community,
Oft ist die Rede davon, dass der Großteil aufgrund der unterdurchschnittlichen Noten des rechtswissenschaftlichen Studiums, dazu ,,gedrängt'' sind, in die Selbständigkeit zu gehen. Hierbei wird oftmals eine Kleinkanzlei gegründet, und teilweise auf Mandate ,,gehofft'', weil sich das Business nicht rentiert.
Ist es allerdings möglich, auf Basis des Jurastudiums, ein anderweitiges Unternehmen zu gründen (Wie beispielsweise ein BWLer, im M&A, IB oder der Unternehmensberatung-Consulting), um dort ein profitables Business aufzubauen ?
Es besteht demnach keine gewöhnliche ,,Juristerei'', im Bearbeiten von Fällen, sondern man beschäftigt sich mit dem Aufbau markwirtschaftlicher Themen - Unternehmensaufbau, Kundenakquise etc. Man ist also kein Rechtsanwalt, kein Richter, kein Syndikus, sondern Unternehmer.
P.S.: Wenn dies der Fall sein sollte, weshalb beschäftigen sich dann andere Juristen nicht mit dem Alternativweg in die freie Marktwirtschaft. Statt einer erfolgslosen Kleinkanzlei, eventuell die Gründung eines Unternehmens, mit Hilfe rechtswissenschaftlicher Kenntnisse?
Mir ist lediglich Markus Mingers bekannt, der neben seiner Kanzlei, verschiedene Unternehmen leitet.
6 Antworten
Na letztendlich weil eben jeder, auch wir Juristen anders gestrickt sind. Die ein verkaufen schon als Kind selbst gebastelte Sachen und die anderen sind lieber mit dem Fahrrad im Wald unterwegs. Nicht zwangsläufig jeder Jurist hat Interesse an der Gründung eines Unternehmens. Ich kenne viele Juristen, gerade auch Führungskräfte, die Jura studiert haben. Das eine schließt das andere natürlich nicht aus, im Gegenteil. Aber es gibt eben auch Menschen, den macht es einfach Spaß in einer kleinen Kanzlei tätig zu sein und die haben gar nicht das Bedürfnis ein Unternehmen zu gründen.
Du kannst sogar ohne jegliches Studium ein Unternehmen gründen
Wieso gibt es nur diese beiden Alternativen? Unternehmen brauchen auch innerbetriebliche Juristen. Viele haben auch eine Rechtsabteilung, welche gewisse Geschäfte vorbereitet, Verträge baut etc. Auch die Öffentliche Hand beschäftigt in vielen Ämtern Juristen mit Abschluss, selbst wenn sie nicht als selbständiger RA oder Notar tätig sein könnten. Beispielsweise jedes Bundesland und jeder Landkreis hat Juristen Dutzendweise, welche die Baugenehmigungsverfahren bearbeiten oder die Amtsleitung in vielen Vorgängen beraten.
Juristen neigen dazu, alles zu komplizieren, aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen, ihr Wissen aus Lehrbüchern zu sammeln und vor allem glauben sie, sowie schon alles zu können und zu wissen und haben keine Kreativität.
Ich kenne keinen Juristen, der ein erfolgreiches Unternehmen gegründet hätte, außer natürlich eine Anwaltskanzlei.
Bei der Gründung eines eigenen Unternehmens hat jeder gute Handwerksmeister bessere Erfolgsaussichten.
Das würde ich allerdings nicht derartig verallgemeinern. Eher empfinde ich das Gegenteil, denn ein Jurist neigt dazu, eine Problematik möglichst schnell und präzise zu lösen.
Anwaltskanzlei.
Lies bitte erstmal alles durch. Das ist nicht die korrekte Antwort, denn ich meine das genaue Gegenteil einer Anwaltskanzlei.