Kann man für Rufbereitschaft zu weit weg wohnen?
Die Ausbildung ist bald zu ende und in dem Bereich, wo ich eventuell anfangen könnte, soll Rufbereitschaft gemacht werden. ich habe also mal eine Woche übernommen und bei einem Anruf brauchte ich aufgrund hohem Nachtverkehr etwa eine Stunde bis zum Einsatzort. Normal Tagsüber zu Arbeitszeiten bin ich in 30 Minuten da. Also meinte man, das dauert ja viel zu lange und so könnte man mich nicht in die Abteilung nehmen. Dabei war ich dort bereits 6 Monate der Ausbildung und kenne mich bestens aus und auch sonst lief es dort super. Wenn nur nicht die besch***** Rufbereitschaft wäre.
Gibt es dennoch eine Möglichkeit, dort anfangen zu können und den Bereitschaftsdienst abzulehnen bzw. das der auf die restlichen MA verteilt wird?
Oder kann der AG sogar verlangen, näher an den Arbeitsort zu ziehen?
Dann wäre ich da weg, denn das Umfeld will ich dafür nicht aufgeben. Habe halt alle Familie, Freunde, Verein usw. hier.
Wie sieht das Arbeitsrecht in der Hinsicht aus?
Kann man da auf Sonderregelungen hoffen?
3 Antworten
Wenn die Rufbereitschaft ein Teil der Arbeit ist, hast du kein Recht auf eine Sonderregelung. Es kommt dann nur auf die Kulanz des Chefs an.
Die fühlen sich zurecht verarscht. Wo wird Nachts so viel gefahren, das man auf einmal doppelt so lang für die Strecke braucht? Das macht kein Sinn
Das sind Ausnahmefälle. Nicht jede Nacht fährt ein Schwerlasttransport. Habt ihr wirklich nur eine Straße dort 🤨
Es gibt zwei Routen. Die direkte, wo halt mal was los ist und die, die über 2 andere Orte "Durch den Rücken die Brust ins Auge" führt. Also so lange, dass es nur bei Sperrungen lohnt.
Ich denke es geht um eine vertragliche Vereinbarung. Irgendwo steht wohl, dass Du binnen max. 30 Minuten auf Abruf vor Ort sein musst.
Der Arbeitgeber kann natürlich nicht verlangen, dass Du an einem bestimmten Ort wohnst (solange es im Inland ist). Dem Arbeitgeber ist es im Grunde genommen egal wo und wie weit weg Du wohnst - wenn Du es irgendwie schaffst, in max. 30 Minuten dort zu sein, dann ist es für ihn in Ordnung. Ob das dann auch praktisch für Dich machbar ist, ist die andere Frage.
Ein Verzicht auf Bereitschaftsdienst liegt im Ermessen des Arbeitgebers. Er kann selber frei bestimmen, wen er wann wo einsetzt. Er könnte im Grunde genommen eine Ausnahme für Dich machen. Das Problem ist wohl, dass er keine Ausnahme machen will, weil oftmals niemand gerne Bereitschaftsdienst macht, und eine Ausnahme für einen bestimmten Mitarbeiter dann zu Spannungen im Team führen würde (jeder denkt dann, der X muss das nicht machen, aber ich schon, das ist nicht fair). Zudem bist Du noch jung, und als jüngerer Mitarbeiter kriegt man gerne die Jobs, die die älteren, resp. Alteingesessenen (und Kadermitarbeiter) nicht gerne machen. Ich denke, man will explizit, dass die jungen Mitarbeiter diese zum Teil unangenehmen Bürden auf sich nehmen.
Das Arbeitsrecht sieht keine Sonderregelung für solche Fälle vor. Das liegt ganz im Ermessen des Arbeitgebers. Er muss allerdings für z.B. Wochenend -oder Nachtarbeit gewisse Lohnzusätze bezahlen und/ oder erlauben, die so zusätzlich geleistete Arbeitszeit später um ein Vielfaches zu kompensieren (z.B. 1h Nachteinsatz zählt als 2.5h Normalarbeitszeit etc.).
Dir bleibt nichts anderes übrig als den Job abzulehnen oder umzuziehen.
Im Übrigen kann es noch sein, dass die Dich in der Firma nicht mehr haben wollen und nun mit extra unmöglichen Arbeitsbedingungen für die Zeit nach der Berufslehre Dich dazu bewegen wollen, die Firma zu verlassen. Teilweise wird das auch mit solchen Tricks gemacht, auch wenn man es im Grunde einem Mitarbeiter direkt ins Gesicht sagen könnte, dass man ihn nicht mehr möchte, weil man von seiner Leistung etc. nicht begeistert war. Solche Dinge kommen vor.
Hm, das letzte könnte zutreffen, wobei ich da in der firmeninternen Bewertung gut weg kam. Alles zu bester Zufriedenheit usw. Wobei die Firma halt den Ruf hat, fast keinen zu übernehmen. Naja, dann geht man halt woanders hin.
Dann ist der Grund wohl nicht Deine Leistung, sondern sie würden Dich schon gerne nehmen, aber 1.) wollen sie dann keinen anständigen Lohn bezahlen und 2.) musst Du Tag und Nacht schuften, potenziell zu jeder Zeit. Da wirst Du vermutlich nicht glücklich draus. Wenn Du schon schreibst, dass die Firma fast niemanden übernimmt, dann ist das immer ein schlechtes Zeichen. Die müssen/ wollen sparen, und das bedeutet, dass sie nur den billigsten Arbeiter nehmen, der sein Leben für die Firma aufgibt, bis zum Kollaps :)
Die Rufbereitschaft musst du schon Erfüllen aber Die Haben Dan nichts zu Meckern nur weil das so lange dauert bis du Dan da bist! Die Wissen es jetzt ja das das lange dauert! Was Anders wäre wen du in Einem Beuf Arbeits wo jede minute zält!
Einen Umzug können die nicht verlangen!
Naja, hier gehen etliche Schwertransporte der umliegenden Industrie über die Fernverkehrsrouten. Die fahren halt nachts und in dem betreffenden Fall hing ich halt knapp 30 Minuten hinter einem Gespann, dass zwei sehr große Silos transportiert hat. Oder es werden Rohteile für Großwälzlager gefahren, eine große Trafostation am Stück und halt andere große Dinge.. Und bevor jemand meint, ich könnte eine andere Route nehmen: Ja, das geht, aber dann dauert es noch länger.
Klar, das kann auch schneller gehen, wenn mal nichts unterwegs ist, aber wie soll man das vorher wissen?