Kann man bei Lidl wegen langsamer Arbeitsweise gekündigt werden?

7 Antworten

Theoretisch kann Mitarbeitern die Kündigung drohen, die zu langsam arbeiten. Doch dafür muss der Arbeitgeber nachweisen, dass der Mitarbeiter dauerhaft sehr viel weniger leistet, als seine Kollegen

Das könnte etwa dann der Fall sein, wenn Sie im selben Zeitraum etwa ein Drittel weniger als Ihre Kollegen arbeiten, bei ähnlicher Tätigkeit, berichtet bild.de. Außerdem wird bei diesem Vergleich auch immer die Länge der Beschäftigung berücksichtigt. Schließlich arbeiten "alte Hasen" routinierter als neue Mitarbeiter. 

Quelle & weitere Informationen darüber hier:
https://www.merkur.de/leben/karriere/zu-langsam-droht-jetzt-kuendigung-zr-9810933.html

Schönen Abend noch!

Ja, aber da wird man dann einen anderen Grund (er)finden um die Kündigung zu begründen. Lidl hat keine Lust auf langjährige Prozesse vor Gericht.

Rein rechtlich kaum.

Ein Arbeitnehmer ist erst einmal nicht für eine bestimmte Mindestleistung angestellt. Ein Arbeitnehmer soll machen was er eben kann, so gut wie es geht.

Wenn ein Arbeitnehmer deutlich zu langsam, zu wenig arbeitet stellen sich juristisch erst einmal 2 Fragen: Kann er nicht besser oder macht er das absichtlich?

Je nach Antwort gibt es 2 juristische Möglichkeiten der Kündigung. Kann er es nicht besser käme eine personenbedingte Kündigung infrage. Macht er's absichtlich käme eine verhaltensbedingte Kündigung infrage. Ich werde an dieser Stelle in beiden Konstellationen nicht ins Detail gehen. Entsprechende Prozesse hatte ich schon des Öfteren geführt. Aus Arbeitgebersicht ist die Chance einen entsprechenden Prozess zu gewinnen gleich Null.

Neben der rechtlichen, gibt es natürlich auch die praktische Seite.

Manchmal kündigen Arbeitgeber, obwohl ihm bewusst ist, dass ein Kündigungsgrund im Fall einer arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung nicht darstellbar ist. Dann stellt sich für den Arbeitnehmer immer die Frage ob er an dem Arbeitsverhältnis festhalten will oder eben Abfindungsverhandlungen führt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
HundredMiles 
Beitragsersteller
 28.01.2021, 13:45

Vielen Dank!
Ich bin 16 Jahre alt und arbeite seit 1 1/2 Jahren bei Lidl und werde aufgrund einer zu "langsamen" Arbeitsweise nicht oft eingeteilt. Das ist natürlich kontraproduktiv, da ich mir eigentlich von dem Job erhofft hatte, dass ich mein Taschengeld aufbessern kann.

In den ersten 6 Monaten voellig problemlos. Kuendigungsschutz nach dem Kuendigungsschutzgesetz gibt es erst ab dem 7. Monat. Vorher kann problemlos fristgemaess gekuendigt werden, ohne dass es eines berechtigten Grundes bedarf.

Nach Ablauf des 6. Monats wird es in Betrieben mit rechnerisch mehr als 10 Vollzeitkraeften schwieriger.