Kann eine Schuldnerberatung hilfreich sein?
oder ist man danach genauso schlau wie vorher ? Angeblich soll das ja oft der Fall sein. Wann wäre eine Schuldnerberatung wirklich sinnvoll ? Was sind eure Erfahrungen ?
12 Antworten
Ich würde eine Schuldnerberatung erst empfehlen, wenn der Schuldner aus eigenen MItteln nicht mehr in der Lage ist seine Schulden abzubezahlen bzw. ihm die Situation über den Kopf wächst und er zu lange gewartet hat, sodass der Gerichtsvollzieher, Inkassounternehmen etc. nicht mehr weit oder schon da sind. Ansonsten haben viele Menschen Schulden, ein KRedit ist auch eine Schuld, Probleme bekommt hat man erst, wenn man nicht mehr zahlt.
Vielen lieben Dank an alle!
Ich empfehle eine Schuldnerberatung immer wenn eine solche Frage bei einer Person auftaucht. Man kann dadurch nur schlauer werden als vorher, denn man kann dabei lernen, wie mit Gläubigern umgegangen werden kann und welche Schulden wichtig sind und welche weniger wichtig. Ich kenne aus meiner Beratung viele Schuldner, die immer nur die Gläubiger bezahlt haben, die den meisten Druck machten. Dabei gibt es eine klare Reihenfolge der notwendigen Zahlungen wie Miete und Energierechnungen. Ich empfehle caritative Schuldnerberatungen von Caritas, AWO oder Diakonie, manche Stadtverwaltungen haben auch eine Schuldnerberatung. Von privaten Schuldnerberatern rate ich ab, da diese Bezeichnung nicht geschützt ist und manche damit nur Geld verdienen möchten mit z.T. fraglichen Sachkenntnissen.
Sicher kann Sie das! Allerdings ist es bei den meisten Schuldnerberatungen meist das Problem, dass die lediglich das Vorverfahren zum Insolvenzverfahren übernehmen. Viele wollen aber nicht unbedingt ein Insolvenzverfahren. Andererseits muss man auch sagen, dass die Erwartungen ziemlich hoch sind, weil gerade viele Schuldner durch die Sendung "Raus aus den Schulden" mit dem Berliner Schuldnerberater Peter Zwegat beeinflusst werden. Da wird Schuldnern oft ohne Inso geholfen.
Bei einer seriösen Schuldnerberatung, zB von Caritas, innere Mission oder der gemeindlichen bekommen Sie zunächst einenÜberblick über Ihre Einahmen und Ausgaben -es wird ein Haushaltsplan auafgestellt,- dannwerden die Schulden mit Ihrer Hilfe ermittelt und Ratschläge gegeben, ob man dieSchulden noch selbst packen kann oder ob ein Insolvenzverfahren sinnvoller ist.Ich selbst bin ehrenamtlicher Schuldnerberater bei der Caritas Dachau undkann Ihnen, wenn Sie nichtmehr mitden Verpflichtungen klar kommen, nur dringend raten, möglichst baldeine gemeinnützige Schuldnerberatung aufzusuchen. Bei den gewerblichen Schuldnerberatern müssen Sie zunächst einen Voschuss leisten (meist 500 Euro) , bevor überhaupt mit einer Schuldenregulierung angefangen wird. Nach meiner Erfahrung sind diejenigen, die wirklich aus den Schulden rauskommen wollen, dankbar für unsere Hilfe. Gehen Sie ruhig hin - und keine Scham davor, jeden kannmal sowas passieren.
Eine Schuldnerberatung ist mit Sicherheit auch dann schon sinnvoll, wenn es zu viele sind und Schwierigkeiten im Anmarsch sind. Such eine seriöse, die gewöhnlich vom Amt empfohlen wird. Es hilft sicherlich schon, das gesamte Ausmaß zu erkennen, bevor man in die Privatinvolvenz geht. Und es hilft auch, sein eigenes Ausgabeverhalten deutlich zu machen und evtl. rechtzeitig einzuschreiten. Vielleicht kann man es auch alleine schaffen, wenn man sehr diszipliniert ist und zunächst einmal anfängt ein Haushaltsbuch oder -plan zu führen. Das macht schon mal deutlich, für was alles so Geld ausgegeben wird.