Kann ein guter Anwalt wirklich so viel ausmachen?

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Eine gute Frage über die ich als Rechtsanwalt selbst nachdenken muss.

Auf Netflix habe ich gestern eine Dokumentation über den Fall von Jeffrey Eppstein gesehen. Vereinfacht gesagt: Missbrauch Minderjähriger in hunderten von Fällen. Er hat sich ein sehr gutes Anwaltsteam genommen und letztendlich eine Minimalstrafe ausgehandelt, die dann auch noch mit Freigang und letztendlich mit vorzeitiger Entlassung verbunden war. In Relation zu dem Strafvorwurf wirklich ein Witz. Bei weniger guten Anwälten wäre er ein Leben lang im Gefängnis verschwunden. Gut bedeutet hier nicht nur von dem juristischen Handwerkszeug her, sondern auch von der Vernetzung. Die Kollegen waren wohl bis in die höchsten Ebenen der Politik extrem gut vernetzt. Der Vorgang war eigentlich relativ klar. Das Anwaltsteam hat auf so vielen Ebenen, aus Sicht des Beschuldigten, gut agiert, dass es einfach zu diesem Ergebnis kam.

Ich selbst als Fachanwalt für Arbeitsrecht agiere fast nur von den Arbeitsgerichten in Deutschland. Auch hier kann ich bestätigen, dass es einfach Kollegen gibt, die gut sind und für ihre Mandanten Dinge rausholen, die andere Kollegen einfach nicht in der Lage sind herauszuholen. Zum einen ist eine Rechtslage nur in seltenen Fällen schwarz oder weiß. In der Regel reden wir von vielen Grautönen. Zum anderen kommt es eben nicht nur auf die Rechtskenntnisse, sondern auch auf Fähigkeiten in der Verhandlungsführung an. Ich würde auch im Bereich Arbeitsrecht sagen, dass es einem guten Anwalt gelingt erheblich mehr für seine Mandantschaft herauszuholen, als einem nicht zu guten. In der Regel können dies Mandanten allerdings kaum beurteilen. Ich kenne Konstellationen, in denen Arbeitnehmer selbst oder mit nicht ganz so erfahrenen Kollegen agiert haben. Ich weiß, dass es in diesen Fällen möglich war teilweise das Zehnfache herauszuholen. Die Arbeitnehmer waren dennoch zufrieden, eine Referenzsumme kannten sie nicht.

Ich denke in einfach gelagerten Fällen wird sich ein guter Anwalt nicht so profilieren können wie in komplexeren Fällen. Aber vereinfacht gesagt denke ich, dass ein guter Anwalt erheblich mehr herausholen kann, egal in welchem Rechtsgebiet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ja, ein guter Anwalt kann viel bewirken, allerdings bevor es zum gerichtlichen Verfahren kommt. Wurdest du vor dem Verfahren schlecht beraten kann dich der beste Anwalt nicht mehr raushauen, er kann nur die Schmerzen lindern.

Auch der beste Anwalt kann bei einem klaren Fall nichts machen. Es herrschen hier oft falsche Vorstellungen, meistens aufgrund amerikanischer Gerichts- und Anwaltsserien.

Im Regelfall ist es egal, welchen Anwalt man hat - zumindest im Strafverfahren. Es wäre jedoch unsinnig, z.B. in einem Familienrechtsverfahren einen Anwalt zu wählen, der hiervon kaum Ahnung hat.

Das Problem ist, dass dies wohl kaum ein Anwalt zugeben wird...

ja, kann er

aber er macht das ganz anders als ihr euch vorstellt

so wie der buffallo bill anwalt ca, nur real, lensen und partner oder wie der heißt

er recherchiert einfach viel

ich hatte zb mal arglistige täuschung beim auto, da hatte mein anwalt alle vorbesitzer angeschrieben und einer hatte noch einen kaufvertrag, wo er den mangel meinem verkäufer mitgeteilt hatte

und schon war es bewiesen

weil er sich mühe gegeben hatte

gute anwälte geben sich mühe, sie recherchieren