Kahnbeinbruch + Radiusfraktur. Versicherung?
Hallo Gemeinschaft,
ich habe Ende 2016 eine komplizierte Radiuskopf- und Kahnbeinfraktur beim Fahrrad fahren erlitten. Durch die Radiusfraktur musste die Kahnbein OP um drei Wochen verschoben werden. Als es dann so weit war, war das Kahnbein schon falsch zusammengewachsen und musst erneut "gebrochen" werden. Scheinbar war das Kahnbein dann so hinüber, dass der Chirug während der OP beschloss den Schnitt zu erweitern um aus dem Unterarmknochen Knochenmark zu transplantieren. Dazu kam dann noch die Herbertschraube. Die Heilung lief halbwegs gut, aber heute nach all der Zeit und Krankengymnastik kann ich noch immer keine Liegestützen machen (Arm bleibt gebeugt, Handgelenk kann keine 90 Grad machen, stechende schmerzen in Kahnbeinregion) oder das Handgelenk belasten ohne später schmerzen zu erleiden (hatte einen Monat schmerzen nach Klettern mit den Neffen auf dem Spielplatz). Radiuskopf ist wohl außer einer kleinen "Klippe" gut verwachsen. Ich merke dass am gelegentlichen Knacken beim Beugen. Der Arzt meint das sei Problemlos und "ebnet" sich mit den Jahren.
Meine Versicherung bietet nun eine Pauschale (s.u.) oder eine Begutachtung durch einen von ihnen gewählten Facharzt zur Bestimmung des Invaliditätsgrades.
Zitat Versicherung:
"Nach Gliedertaxe beläuft sich der Invaliditätsgrad bei Verlust oder vollständigen Funktionsunfähigkeit eines Armes auf 70% hiervon 1/7 = 10%. Der Wert von 1/7 als Anteil der vollständigen Funktionsunfähigkeit der Gliedmaßen haben wir nach Auswertung der uns vorliegenden Befunde ermittelt. Er entspricht dem üblichen Invaliditätsgrad, der erfahrungsgemäß für eine Verletzung wie der hier vorliegenden nach den Einschätzungsrichtlinien in der medizinischne Gutachterliteratur entnommen wird." :-/
Ich persönlich empfinde mich dadurch mehr als 10% invalide. Jegliche schwere Arbeiten, Sport mit Händen (eigentlich alles bei dem man die Hand verwendet oder potentiell fallen kann), sogar der Spaß mit der Frau sind betroffen.
Jetzt würden mich mal eure Erfahrungen mit dem Kahnbein interessieren. Medizinisch, den Einfluss auf das Leben und zu welcher Einigung ihr mit der Versicherung gekommen seid.
Was meint ihr zu meinem Fall? Sind 10% gerechtfertigt. Mein Bild vom Mittel der Fälle die ich im Internet gelesen habe ist, dass Kahnbeinbrüche folgenlos verheilen. Werde ich da gerecht behandelt?
Grüße Manuel
3 Antworten
Ob der bestätigte Invaliditätsgrad gerechtfertigt ist, wird dir hier niemand mitteilen können, denn deine körperlichen Beschwerden können wir nicht einschätzen.
Auch glaube ich kaum, dass es hier im Forum Ärzte gibt die dir ohne dich untersucht zu haben eine Antwort geben können.
Kontaktiere einen Arzt deines Vertrauens und frage ihn.
Gegebenenfalls kannst du dich auch mit einem RA Fachgebiet Medizinrecht + Versicherungsrecht kurzschließen.
Die Wahrscheinlichkeit, hier auf Leute zu treffen welche die identische(!) Verletzung und eine private Unfallversicherung hatten, dürfte gegen Null gehen.
Und du glaubst tatsächlich, dass sich hier einer zu Wort meldet, der die gleichen Beschwerden und die gleiche Verletzung wie du hat???
Wäre dann wohl vergleichbar mit der Nadel im Heuhaufen!
Wie du das individuell empfindest interessiert den Versicherer aber nicht. Für einige Berufe gibt es zwar eine verbesserte Gliedertaxe, aber dann ist die Unfallversicherung aber erheblich teurer.
Wenn du 7 % der Invaliditätssumme erhältst, bist du bestens bedient. Eine Deckungsklage für eine höhere Entschädigung müsstest du dann selbst einreichen. Das heißt, du trägst dann das volle Prozesskostenrisiko.
Natürlich sind die Kosten IM VORAUS zu zahlen.
Das kann dann schnell höher sein, als die jetzt angebotene Entschädigung.
Ohne private Rechtsschutzversicherung ist das ein Wagnis.
Naja, sie versuchen generell immer die Invalidität so gering als möglich zu halten um keine Invalidenrente bezahlen zu müssen.
In wieweit dich das mit der Arbeit belastet oder ob man am Ende arbeitslos dasteht, das ist das eigene Problem.
Jahrelang Streitereien vor Gericht sind meist der Fall.
Ich für meinen Fall wurde im Jahr 2015 von einer bestimmten Gruppe Männer angegriffen, versuchte Vergewaltigung, auf dem Weg zu einer Prüfung tagsüber, hatte einen Nackenbruch und eine ausgrenekte Hüfte, und kurze Zeit später einen Bandscheibenvorfall.
Ich verlor meinen Job deswegen, die Täter fand man nie obwohl es eigentlich nur wenige Stellen gäbe an welche man sie finden hätte können, kann Schmerzmittel nehmen und mein Mann finanziert mich seither, ich gucke dass ich den Haushalt und Einkauf noch hinkriege, immer Schmerzmittel, und das juckt auch keine Sau. Und jetzt bin ich erst 29 und werde als uneingeschränkt eingestuft, weil ich kann ja Schmerzmittel und Entzündungshemmer nehmen. Ich versuche selbst vom Ersparten immer wieder mit Chiropraktik das ganze in den Griff zu kriegen um wieder zu arbeiten, bisher klappt das am Besten.
Da zahlt weder irgendein Amt, oder eine Versicherung, und Schmerzensgeld krieg ich auch nicht, Täter sind ja unbekannt und Geld hätten die ja eh nicht. Die würden allerhöchstens eine kleine Freiheitsstrafe kriegen wenn überhaupt.
Kannst also schonmal davon ausgehen, dass du dich jahrelang mit dem Amtsarzt und Anwälten beschäftigen wirst.
Dieser Hinweis geht am Thema vorbei:
In wieweit dich das mit der Arbeit belastet oder ob man am Ende arbeitslos dasteht, das ist das eigene Problem.
Es handelt sich um eine Unfallversicherung und nicht um eine Berufsunfähigkeitsabsicherung.
Wow, das tut mir Leid. Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen.
Ich erwarte keine Einschätzung eines Arztes. Ich möchte nur Erfahrungen Betroffener hören.