JVA-Beamtenausbildung erfahrungen aus 1. Hand gesucht
Hallo,
Ich war heute in einer Führung durch eine JVA dabei, da ich in Erwägung ziehe eine Ausbildung im mittleren nichttechnischen Dienst zu absolvieren. Natürlich habe ich heute viel gesehen, aber vom wirklichen Alltag oder den alltäglichen Anforderungen nicht wirklich viel mitbekommen. Dies war aber auch beabsichtigt, wie uns am Anfang mitgeteilt wurde...
Nun würde es mich aber doch interessieren, ob es einigermaßen erträglich zugeht, oder die Insassen wirklich soviel Rechte haben, dass man sich eigentlich alles gefallen lassen muss ( zb. Drohungen, Beleidigungen, etc...). Denn von einem Freund der Vater ist Ausbildungsleiter in Sachsen-Anhalt und hat gemeint, dass es eine Psychische Belastung ist die er keinem wünscht der beruflich auch nur den Hauch einer anderen Chance hat (Allerdings die berühmte Info aus 3. Hand....).
Allerdings sieht es bei mir so aus,dass ich momentan bei einer Leiharbeiterfirma hier in Bayern für einen Stundenlohn von 11€ Brutto arbeite und so auf 1000€ Netto im Monat komme (bei 20 Werktagen). Von daher dachte ich mir, auch wenn das ganze psychisch Anstrengend ist würde ich es doch gerne machen, nicht zuletzt da es immerhin ein "Beamtenjob" ist und ich karrieremäßig momtentan ja nicht der Überflieger bin...
Da ich nun 22 Jahre alt bin ist es in meinen Augen ja noch nicht zu spät sich noch einmal von meinem Job als Feinwerkmechaniker (eher monoton vor der Maschine) zum JVA-Beamten (eher arbeiten mit Menschen) umzuorientieren. So werde ich das auch den Psychologen nächste Woche in dem abschließenden Test verkaufen^^
3 Antworten
Ich bin den gleichen Weg gegangen den noch gehen willst, nur war ich wesentlich Älter als du und habe daher in meinem Leben wahrscheinlich schon etwas mehr gearbeitet .
Ich persönlich halte es für sehr wichtig das man vor dem Einstieg in den Justizvollzugsdienst schon einiges an Lebenserfahrungen gesammelt hat und selber beruflich wie auch privat Verantwortung übernommen hat. Das heißt nun aber nicht das ich jungen Anwärtern diesen Beruf nicht zutraue, nur fällt es aus Eigenen Erfahrungen "älteren" Kollegen leichter mit schwierigen Gefangenen umzugehen.
Wenn du die Chance bekommen solltest die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten zu machen, mach es!!!!
Das du dir im Dienst einiges gefallen lassen musst ist völliger Blödsinn. Jede Beleidigung wird zur Anzeige gebracht. Eine JVA ist doch kein rechtsfreier Raum. Natürlich haben die Gefangene Rechte, aber eben auch Pflichten, sonst wäre der Vollzug ja reine Willkür.
Ich für mich könnte mir nichts besseres vorstellen als diesen Beruf auszuüben.
Die psychische Belastung die der Beruf so mit sich bringt ist auch lange nicht so hoch wie viele behaupten, die meisten Leute die negativ über den Beruf des Justizvollzugsbeamten reden, haben nicht den Hauch einer Ahnung und sind oft nur Neider.
Fazit: Ein Anspruchsvoller, Interessanter, krisensicherer Beruf in dem auch gelacht werden darf. Gefangene sind auch nur Menschen mit Ängsten, Sorgen und allem was dazu gehört
Ps: Erzähle dem Psychologen bloß nicht das du gerne mit Menschen arbeiten willst, da könntest du auch Busfahrer werden. Bleib am besten ehrlich.
Ich wünsch dir viel Glück.
Ich gehe mal davon aus dass du aus dem Raum Bayern kommst, oder? Ich habe ein paar Tage später ebenfalls meinen Termin. Hast du schon irgendwelche nennenswerten Informationen gesammelt für die psychologischen Tests bzw. die Gespräche? Gefunden habe ich schon alles mögliche im Internet aber nichts handfestes bzw. unterschiedliche Aussagen was dort rankommen soll. Bei einer Infoveranstaltung war ich auch und gebe dir Recht, es ging in erster Linie nur um den Alltag der Häftlinge, nicht der Beamten.
Sorry, war gar nicht für mich bestimmt
Dürfte ich fragen wie es bei dir nun jetzt aussieht, arbeitest du schon da ?
Eine Antwort auf deine Frage gibt es nicht. Da es von vielen Faktoren abhängt wie zB. Bundesland/JVA/Vorgesetzte/Kollegen. Da es in einer JVA auch die verschiedensten arbeitsbereiche gibt, mal mit mehr mal mit weniger Kontakt zu den Gefangenen, sollte sich was finden lassen. Notfalls kann man sich ja in dem Bundesland in ein andere JVA versetzen lassen. Versetzungen können aber je nach JVA etwas dauern.
Denke daran, dass im Knast "nur Unschuldige" sitzen. Du hast es immer nur mit Menschen zu tun, die wiederholt gegen Gesetze verstoßen haben und daher weggesperrt werden müssen. Da ist die Arbeit im Zoo ähnlich - nur dass die Insassen dort nichts verbrochen haben.
Völlig sinnfreie Antwort eines Ahnungslosen
Ok, danke für die Einschätzung! Ich werde auf alle Fälle mein Bestes geben in dem Test am 23.10.12 und hoffe dass ich eine Chance auf die Ausbildung erhalte^^