Ist es unmoralisch, als Vermieter eine viel höhere Miete zu verlangen, als man für angemessen hält?
Wenn es die Marktsituation (Angebot und Nachfrage) erlaubt.
13 Antworten
ES mag unmoralisch sein, aber so funktioniert nun mal die Wirtschaft. Nach Moral wird da nicht gefragt. Wenn man eine Miete verlangt und das GEld auch bekommt, ist das halt so. Ethisch vielleicht nicht in Ordung, aber das Gesetz des Marktes.
Wenn ich meine Schrottkarre, die vielleicht noch 1500 Euro wert ist, verkaufen will, dafür 5000 Euro verlange und jemand nimmt das Auto für den Preis - wäre das schön! - schlage ich vor Freude einen Purzelbaum.
Was ist angemessen?
Ganz sicher nicht ein Preis, der zu hoch ist, denn dann findet sich kein Mieter oder aber Mieter ziehen nur kurzzeitig ein und sind bei erster Gelegenheit wieder weg.
Nun könnte es sein, dass man Eigentümer eines total herunter gekommenen Hauses ist, durch das der Wind durch alle Ritzen pfeift und wenn es regnet kommt Wasser rein und natürlich gibt es überall Schimmel.
Weil das Preisniveau für Häuser dieser Größe recht hoch ist, verlangt man nun auch so einen stolzen Preis, obwohl man das Gefühl hat, dass man selbst niemals einziehen würde und wenn es noch so billig wäre.
Findet sich auch nur ein Mieter, der das Haus für diesen eigentlich zu hohen Preis mietet, kann man sich selbst eingestehen, dass man sich getäuscht hat. Nicht der Preis ist angemessen, den man selbst für angemessen hielt, sondern der Preis, den irgend jemand nun akzeptiert hat.
Gut möglich, dass dieser neue Mieter ganz bestimmte Gründe hat, warum er gerade dieses Haus gemietet hat und vielleicht saniert er es auf eigene Kosten so weit, dass es plötzlich zum Schmuckstück mutiert. Auch so etwas gibt es.
Es sind eben sehr viele Faktoren, die Ausschlag gebend dafür sind, wieviel jemand bereit ist, an Miete zu bezahlen.
Ja ist es.
Je mehr der Vermieter verdient (Gewinn mit der Wohnung) um so mehr Steuern fallen darauf an. Wenn der Vermieter nicht ganz so gierig ist, schmälert diese Wohnung sein Einkommen. Bekommt er eine Steuerrückzahlung.
Das sollte sich jeder Vermieter ausrechnen , bevor er die Miete festlegt.
Natürlich trägt der Vermieter auch das Risiko eines Mietnomaden. Dann hat er nur Ärger und Streß. Stellt euch das nicht so einfach vor mit dem Vermieten. Die Leute ziehen heute nicht so schnell wieder aus aus ihren Wohnungen. Weil sie für ihre alten Mietverträge viel weniger bezahlen müssen. Deshalb ist ein unmoralischer Zuschlag angebracht. In einigen Jahren liegt der Mieter sowieso weit unter der Durchschnittsmiete.
Ist nicht unmoralisch, denn irgendwann wird eine größere Reparatur kommen, und dann brauchst du das Geld.
Wie, würdest du es finden, wenn jederwillkürlich, Preise festlegt, wie er gerne hätte?
Wenn du ein neues Auto kaufst und der Verkäufer statt 50.000 €, weil er es als angemessen ansieht, gleich 80.000 verlangt, obwohl das Preisschild etwas anderes sagt.
Außerdem müsste an wissen, was du als angemessen siehst.
Ob das Moralisch ist, musst du mit deinem Gewissen vereinbaren.
Wie, würdest du es finden, wenn jederwillkürlich, Preise festlegt, wie er gerne hätte?
Nicht nett, aber ich muss es ja auch nicht nehmen. Das ist ja auch der Grund, warum Kartelle nicht entstehen sollen. Wenn es Konkurrenz gibt, zeige ich dem Verkäufer mit seinen Vorstellungen den Vogel und gehe zum nächsten Verkäufer.
Ich (FS) selbst bin kein Vermieter. War nur ein Gedankenspiel.