Ist Barzahlung beim Immobilienkauf ein gutes Argument für Rabatte?
Hallo, ich spiele mit dem Gedanken in einer günstigen Stadt eine kleine Einzimmerwohnung zu erwerben. Durch eine familieninterne Finanzierung (günstigere Zinsen als bei der Bank) könnte ich der Sparkasse eventuell eine Barzahlung anbieten. Ich wüsste gerne ob eine Barzahlung ein Argument ist den Preis zu drücken? Oder ob die sogar lieber finanzieren (damit sie Zinsen bekommen). Also kann man den Preis durch Barzahlung drücken, oder oute ich mich bei der Preisverhandlung damit als Laie?
11 Antworten
Das Thema"Barzahlen" oder Bezahlung ohne Fremdmittel ist etwas vielschichtiger. Im Grunde genommen ist es dem Verkäufer völlig egal wie bezahlt wird. Deswegen hat es auf den Kaufpreisnachlass gar keine Wirkung. Er will nur wissen, ob das Geld auch da ist. Deswegen verlangen Verkäufer oft eine Finanzierungsbestätigung der Bank. Die gibt die Bank mit der Bedingung, dass der Betrag für den Kauf verwendet wird und für sonst nichts.Das ist eine sichere Zahlungsmethode. Beim Barzahler will der Verkäufer auch einen Nachweis, dass das Geld überhaupt da ist. Ein Kontoauszug könnte das sein oder ein Wertpapiernachweis und ähnliches. Dies hat nur den Nachteil, dass die Verfügungsgewalt über dieses Geld uneingeschränkt beim Käufer verbleibt im Gegensatz zur Finanzierung. Das macht den Verkäufer möglicherweise skeptisch.Theoretisch könnte der Käufer nach Unterschrift das "Bargeld" wieder vom Konto abheben. (weil er es sich vielleicht vorher nur zum Herzeigen geliehen hat.) Betrügern fallen die tollsten Sachen ein. Lösen kann man das aber auch durch Zahlung über Notar Treuhandkonto. Köstet aber wieder Geld. Deswegen ist eine Finanzierung aus Sicht des Verkäufers die bessere Lösung.
Trotzdem funktionieren auch "Barzahlungen", da es ja auch seriöse Menschen gibt.
Aber für den Kaufpreisnachlass bleibt das unerheblich.
Hierbei geht es um den richtigen und angemessenen Marktpreis und kein Feilschen auf einem Jahrmarkt oder Basar.
Danke für die Antwort und die Nennung der Bezahlmöglichkeiten.
Bei Barzahlungen klingeln immer alle Alarmglocken. Keine Bank will sich Schwarzgeld "reindrücken" lassen.
Eine solide Finanzierung wäre immer 1/3 Eigenkapital 1/3 I. Hypothek 1/3 über einen kleinen Bausparvertrag.
Wenn tatsächlich genug Geld für die Wohnung zur Verfügung steht, kaufst du lieber drei Einheiten. Solche kleinen Wohnungen sind immer gut zu vermieten. In einer Universitätsstadt fehlen genau diese Wohnungen. Durch den Bevölkerungsrückgang werden immer mehr kleine Wohnungen gesucht.
Danke für die Antwort. Mit "bar" meinte ich "Barvermögen". Also auch Giralgeld. In unserem Fall bietet die Sparkasse die Wohnung an, bei der ich und zwei mitfinanzierende Familienmitglieder seit Jahren Kunde sind. Die Finanzierung würde also durch 3 Konten erfolgen, welche Sie gut kennen.
Da der Immobilienkauf nur beim Notar beurkundet wird und der Übergabetermin der Immobilie i.d.R. auch der Zahltermin ist, ist es eigentlich egal, ob bar oder per Überweisung bezahlt wird. Ob der Käufer das Geld aufnehmen muss oder auf dem Sparbuch hat, kann dem Verkäufer eigentlich egal sein. Und wer will schon ein paar zehntausend EURO als Bargeld durch die Gegend schleppen?
Mit "Bar" meinte ich selbstverständlich "Barmittel". Also auch Giralgeld (per Überweisung). Aber eben ohne Finanzierung seitens der Sparkasse. Danke für die Antwort.
Rabatt gibt es nicht, höchsten einen Preisnachlass. Es kann dem Verkäufer eigentlich relativ egal sein, denn sein Geld bekommt er sowie so immer sofort nach Eintrag ins Grundbuch oder wie auch immer der Kaufvertrag lautet.
im prinzip keinen, nur beim haus sagt man nicht rabatt...
Ok danke.
Ja, grundsätzlich im Geschäftsleben und bei Verträgen.
ABER: Geht bei Grundstückskaufverträgen ohnehin nicht.
Es müsste richtig heissen:
"Ohne Finanzierung aus Eigenmitteln."
Kann bei vielen Verkäufern gut ankommen, weil es die Sicherheit gibt, daß der Kaufpreis vorhanden ist. Auch hier sage ich - mit Einschränkung -
JA, kann den Kaufpreis zusätzlich etwas senken.
Der Sparkasse sind in der heutigen Zeit so kleine Finanzierungsgeschäfte (leider) nicht mehr sehr wichtig.
Sogar denen könnte es lieb sein, daß jemand den Kaufpreis schon liegen hat.
Aber ob die deswegen den Preis senken ? Vllt. ein bißchen ?!
VERHANDELN !!!!!
Viel Erfolg.
Danke für deine Einschätzung. 2 Fragen: 1) Warum genau geht es bei Grundstückskaufvertregen ohnehin nicht? 2) Du meinst "Ohne Finanzierung aus FREMDMITTELN", oder? Warum ist der Wortlaut hier so wichtig?
Notaren sind sog. "Bargeschäfte" untersagt. Und da der Vertrag notariell sein muss, kommt nur eine Überweisung infrage.
Ok, um es nochmal deutlich zu machen: Zahlung des Kaufpreises erfolgt ohne Finanzierung (sondern) aus Eigenmitteln
Der genaue Wortlaut oder die richtige Bezeichnung sind bei Grundstückskaufverträgen IMMER wichtig , sonst kann es zu Mißverständnissen kommen (wie schon hier in der Antwort geschehen).
Solche Immobilienverträge macht man nie "locker aus dem Ärmel". Dann geht irgendwas garantiert schief....
30 Jahre Erfahrung...
Danke für deine Antwort. Welchen Unterschied siehst Du hier zwischen Rabatt und Preisnachlass?