Ich komme gerade von einem Vorstellungsgespräch bei einem Landratsamt, echt merkwürdig.... Ist der Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst sehr oft hausgemacht?
Dort war eine Ingenieurstelle ausgeschrieben und ich wurde eingeladen. Das Gespräch hat vielleicht 20 Minuten gedauert, vier Typen gegenüber. Einer liest zehn Standardfragen lustlos vom Blatt ab und auch sonst war von Anfang an eine Null-Bock-Stimmung zu spüren. Auch der Fachbereichtsleiter stellte nur zwei Standardfragen und zeigte sich recht amtsmüde.
Zum Schluss wurde dann noch eröffnet dass die Stelle auf ein Jahr befristet sei um eine 12-Monatige Probezeit zu erhalten. Mit der Option auf Verlängerung. Stand so in der Stellenanzeige nicht drinnen. Von der Bezahlung ganz zu schweigen.
Wie will man so Ingenieure für den öffentlichen Dienst gewinnen?
9 Antworten
Es gibt auch Firmen, die die Stellen mit Internen Mitarbeitern besetzten aber verpflichtet sind, die Stelle auch Extern auszuschreiben.
Hier geht es um den Öffentlichen Dienst, keine Firma.
Klingt als ob sie schon einen Wunschkandidaten haben und pro Forma noch zusätzliche Bewerber eingeladen haben. Passier bei Ämtern und Behörden relativ häufig.
Eine Befristung (zumindest zu Beginn) ist im öffentlichen Dienst völlig normal, viele Geldmittel (v.a. für Projekte) erlauben nur Planungen für 1-2 Jahre. Feste Stellen sind rar und oftmals nur für langjährige Mitarbeiter oder Führungspositionen verfügbar.
Die Bezahlung ist durch Tarifverträge und Qualifikation geregelt, wo ist da das Problem?
Die Bezahlung richtet sich nach der Planstelle und kann vom AG nicht verändert werden.
Das weiss man aber doch vor der Bewerbung, in welche Gruppe die ausgeschriebene Stelle fällt!
Was soll ich dir da erst aus der Pflege erzählen? Imens hoher Fachkräftemangel und immernoch Arbeitgeber, die meinen, wir würden alles für deren Jobs tun.
Da herrscht an einigen Stellen in Deutschland ein total verdrehtes Bild. Solange es halt immer Idioten gibt, die es mitmachen.
Mit 4 Gegenüber warst du noch gut bedient. :-) Personalchef, Fachbereichsleiter, Personalratsmitglied, Frauenbeauftragte ist Mindestbesetzung. Eine Befristung in der Ausschreibung nicht zu erwähnen, ist mehr als bedenklich. Befristung mit dem Ziel der Übernahme bei Neueinstellung ist aber inzwischen Standard, wird bei uns seit Jahren so gehandhabt.
Entgeltgruppe in der Ausschreibung nicht erwähnt , fällt mir immer öfter auf. Dein Gespräch, vielleicht auch die ganze Ausschreibung war auch nur noch der Form halber: es mussten halt X Kandidaten eingeladen werden, die Stelle musste öffentlich ausgeschrieben werden, aber eigentlich weiß schon jeder, dass die Stelle für den Neffen des Amtsleiters reserviert ist. ( oder so ähnlich) . Hat aber nichts mit dem Fachkräfte Mangel zu tun.
Dass Ingenieure zwischen E10 und E 13 bezahlt werden, solltest du als Ingenieur des öD aber wissen.