Handwerker hat mir normale Doppelsteckdose an Starkstrom angeschlossen. Fehler?

8 Antworten

so ganz 100% korrekt ist es in der tat nicht, wenn die Anschlüsse aufgeteiilt werden. allerdings im verhältniss zwischen dem Aufwand, extra neue Leitungen zu zihen und den "nachteilen" die hier eigendlich nicht zu erwarten sind, ist es noch immer die beste lösung... ich würde übrigens vom Elektriker das Feld fest an eine Herdasnchlussdose anschließen lassen. sonst gibts spätestens in einem jahr überbackene Steckdose...

lg, Anna

PS: das hat nichts mit der Anschlusseise zu tun, sondern eher damit, dass eine schukosteckdose einfach der Belastung von mehr als 10 Ampere dauerhaft nicht gewachsen ist...

Folkopo 
Beitragsersteller
 12.11.2013, 21:25

Hallo Peppie,

Ich habe 2 Stromleitungen: Induktionsfelder (Kabel, kein Schuko Stecker) sowie Mikrowellenherd (Schuko Stecker)

--> Wie würdest du dann den mikrowellenherd anschließen?

Zweite Frage:

Woher weiß man, wieviel Ampere (13 A oder 16 A) ich in meinen Leitungen habe?

Danke

Peppie85  13.11.2013, 17:41
@Folkopo

steht auf den Sicherungen... z.b. L16, B16, W16 etc...

bedenke bitte, dass an dem betreffenden stromkreis natürlich nicht viel anderes mit dran sein sollte...

lg, Anna

Was Du hier unter "Starkstrom" (Das ist kein Fachbegriff!) verstehst, sei dahin gestellt. Wahrscheinlich meinst Du den Anschluss gewöhnlicher Haushaltssteckdosen an zwei Außenleiter (Phasen) mit einer Spannung von 400 Volt. Den Wunsch wird Dir hoffentlich kein Handwerker erfüllen. Was willst Du mit einem solchen Unfug anstellen?

Alle Haushaltsgeräte in Mitteleuropa mit normalen Schukosteckern sind auf 230 V Nennspannung ausgelegt. Wenn Du die an 400 V anschließt, kannst Du die gleich wegwerfen.

Elektroherde (bis zu 8 kW) werden nicht über Schukostecker, sondern ohne Stecker fest angeschlossen, ob mit oder ohne "Starkstrom".

Sorbas48  12.11.2013, 13:39

In der VDE wurde der Begriff „Starkstromanlage“ bis in etwa zum Jahr 2000 für alle Anlagen bis 1000 V angewendet, die nicht unter Kleinspannung (umgangssprachlich „Schwachstrom“) fielen und zwar unabhängig davon ob ein- oder mehrphasig. In neueren VDE Vorschriften ist dieser Begriff für den Bereich bis 1000 V durch „Niederspannungsanlagen“ ersetzt und der Begriff „Starkstromanlagen“ wird seither nur noch für Normen im Zusammenhang mit Anlagen ab 1 kV Nennspannung angewendet. Es ist also der Begriff "Starkstrom" sehr wohl ein Fachbegriff, wenn auch zwischenzeitig aus der Mode gekommen, aber auch in der VDE heute noch verwendet.

Siehe z. B. Normentitel der der aktuell gültigen DIN VDE 0100-550 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel - Steckvorrichtungen, Schalter und Installationsgeräte

http://www.vde-verlag.de/normen/0100058/din-vde-0100-550-vde-0100-550-1988-04.html

Allgemein falsch ist jedoch der ausschließliche Bezug auf Dreiphasenwechselstrom wenn Starkstrom gemeint ist; 230 V sind gemäß VDE genau so Starkstrom.

dompfeifer  12.11.2013, 13:05
jedoch hat er beide Steckdosen an 1 Phase gemacht.

Entschuldigung, das habe ich zunächst so gelesen, dass jede Steckdose an eine Phase und einen Neutrallleiter angeschlossen ist, wie es sich gehört. Vielleicht meinst Du das so, dass die beiden Steckdosen an verschiedene Außenleiter angeschlossen werden sollten nach Deinem Wunsch. Damit wird die Netzauslastung symmetrischer, dagegen ist nichts zu sagen. Du kannst den Handwerker ja bitten, eine separate Steckdoesenleitung (sofern vorhanden) auf eine andere Phase umzuklemmen.

Folkopo 
Beitragsersteller
 12.11.2013, 13:02

Man kann Starkstrom runterbekommen auf normale Spannung (230 Volt). Das sollte er auch machen und hat er auch gemacht.

Ich wollte nur wissen, ob man die Doppelsteckdose an 1 oder 2 Phasen machen sollte.

Wenn dort kein Starkstrom gelegen haette, dann waeren auch beide Seckdosen auf einer Phase gelegen. Der Handwerker hat eventuell die beiden anderen Phasen im Sicherungskasten abgeschaltet. Und so ist das auch korrekt.

Zwei Steckdosen mit zwei unterschiedlichen Phasen, die in der gleichen Leitung liegen, das geht nicht. Da soll der Kuechenmonteur sich mal besser erkundigen.

Der Anschluss muss der Leistung des Kochfeldes entsprechen. Bis max. 3,5kW sollte es keine Probleme geben. Benötigt jeder Stromkreis des Kochfeldes diese Leistung (ist anzunehmen), so benötigst Du auch entweder 2 getrennte Zuleitungen (einzeln abgesichert) einer Phase oder eben 2 getrennte Phasen. Letztendlich ist aber entscheidend, was auf dem Typenschild und in der Montageanleitung zum Anschluss steht. Und es ist Aufgabe des Elektrikers, diesen Anschluss herzustellen.

Mehr kann man aus der Ferne nicht dazu schreiben. Da muss man sich schon vor Ort mit der Materie befassen.

Folkopo 
Beitragsersteller
 12.11.2013, 13:53

Ich habe folgende Elektrogeräte gekauft:

GENAST Mikrowellenherd

ikea.com/de/de/catalog/products/80244792/

Wissenswertes Mit einem Backblech. Mit einem Gitterrost. Heißluftleistung: 1200 W. Grillleistung: 1600 W. Mikrowellenleistung: max. 900 W. 7 Leistungsstufen: 90, 160, 350, 500, 650, 750 und 900. Nutzbares Volumen: 40 Liter. Drehteller, Ø 36 cm. Spannung: 220-240V. Kindersicherung für mehr Sicherheit in der Küche. Einfache, intuitive Benutzung des Bedienfelds. Kleinste erforderliche Sicherung: 13 A.

Sowie:

Möjlig Domino Induktionskochfeld

ikea.com/de/de/catalog/products/30237138/

2 Wärmezonen mit Boosterfunktion (P). Kochfeld mit Induktionskochzonen: 2x180 mm. Beim Kombinieren mehrer Kochfelder NYTTIG Verbindungsleiste benutzen. Anschlussleistung: 3700 W. Stromstärke: 1x 16A.

Sorbas48  12.11.2013, 14:39
@Folkopo

Dafür brauchst du zwei voneinander unabhängige 230 V Steckdosen Stromkreise für die Mikrowelle mit mindestens 13 A und für das Kochfeld mit 16 A abgesichert.

Die Zweckentfremdung der Herdanschluss-Dose dafür wird zwar oft gemacht, entspricht aber nicht den geltenden Regeln der Technik.

Folkopo 
Beitragsersteller
 12.11.2013, 14:47
@Sorbas48

Blöde Frage: Was meinst Du mit 13 A und 16 A?

Meinst Du diese runden Sicherungen im Sicherungskasten, die so aussehen wie Zündkerzen im Auto?

Die sind alle 16 A glaube ich.

Sorbas48  12.11.2013, 17:19
@Folkopo

13 A bzw. 16 A ist der Nennstrom der Leitungsschutzschalter.

Eine 1,5 mm² Leitung darf man normgerecht (unter Bedacht ungünstiger Voraussetzungen bei den Verlege-Bedingungen) mit 13 A absichern und eine 2,5 mm² mit 16 A

Folkopo 
Beitragsersteller
 12.11.2013, 21:27
@Sorbas48

Und wie erkenne ich, wieviel Ampere ich habe?

Sorbas48  12.11.2013, 22:15
@Folkopo

Einfach im Verteilerkasten mit den Leitungsschutzschaltern (LS) den LS suchen, der für den Anschluss zuständig ist. Am LS steht dann (je nach Hersteller an unterschiedlichen Positionen) B 13, C 13, B 16, C 16 usw.

siehe Beispiel für B 16

http://www.organiska-elektro.de/WebRoot/Store/Shops/15235348/4868/8861/B99F/AAC5/CEBF/C0A8/2936/5A13/bild_002E_dll.jpeg

B oder C steht für die Auslösekennlinie bei Kurzschluss (im Haushalt typisch B) und der Wert dahinter für den Nennstrom in Ampere (z. B. 10, 13 oder 16 A)

Folkopo 
Beitragsersteller
 12.11.2013, 22:21
@Sorbas48

Und wenn 16 da steht ist alles okay?

Und was mache ich wenn dort 13 steht?

Ich schaue morgen nach.

JA, das ist ein eindeutiger Fehler!

Zuerst ist dein ursprünglicher Wunsch, an einen Dreiphasenwechselstromkreis einzelne Steckdosen anzuschließen schon nicht der VDE entsprechend und hätte vom Elektriker, wenn er etwas von seinem Beruf versteht. Durch diese Maßnahme wurde ein einzelner Neutralleiter mehreren Endstromkreisen zugeordnet, was nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen (aber nicht einfach 2 Steckdosen an der Herdanschlussdose) zulässig ist.

Siehe dazu DIN VDE 0100-520:2013-06

Kapitel 521.8 Anordnung von Stromkreisen

521.8.2 Die Zuordnung eines gemeinsamen Neutralleiters für mehrere Hauptstromkreise ist nicht zulässig. Aus einem Drehstromkreis mit einem Neutralleiter dürfen jedoch Einphasen-Wechselstromkreise aus je einem Außenleiter und dem Neutralleiter gebildet werden, wenn die Anordnung der Stromkreise erkennbar bleibt. Dieser Drehstromkreis muss durch eine Einrichtung zum Trennen nach DIN VDE 0100-537 (VDE 0100-537):1999-06,537.2 getrennt werden können, die alle Außenleiter trennt.

electrician  12.11.2013, 13:33

Das klingt doch amtlich.