Gleiches Gehalt bei weniger Stunden?
Hallo Leute, ich bin bald 2 Jahre in meiner Firma. So finde ich steht auch mal eine Gehaltserhöhung an. (Einige fragten schon nach einem Jahr zusammen mit dem Wunsch unbefristet zu arbeiten). Unbefristet bin ich auch schon nach einem Jahr gewesen. Naja zurück zur Gehaltserhöhung. Eigentlich will ich eine indirekte Gehaltserhöhung. Also gleiches Gehalt bei weniger Stunden. Von jetzt 40 Stunden/Woche auf zukünftig 35 Stunden/Woche. Hat viele persönliche Gründe, auch nur eine Stunde weniger am Tag machen mir viel aus, bin raus aus der Spätschicht wenn ich eine Teilzeitkraft bin usw. Wie stehen meine Chancen, mein Gehalt zu behalten? Sind ja nur 5 Stunden die Woche weniger, und ich würde meine ganze Arbeit trotzdem schaffen. Die letzten 1-1,5 Stunden sitze ich eh nur noch meine Zeit ab. Das ist ein weiterer Grund für meinen Wunsch, ich will meine Zeit nachmittags dort nicht mehr „verschwenden“. Hat jemand Erfahrung mit solch einer Verhandlung? Und wie formuliere ich das zusammen in einem Antrag? Danke für eure Antworten!
5 Antworten
Zuerst solltest Du mal einen Antrag auf Teilzeit stellen. Wenn der dann durch ist, kannst Du immer noch nach mehr Geld fragen.
Die Voraussetzungen für eine Verringerung der Arbeitszeit findest Du im § 8 Teilzeit- und Befristungsgesetz.
https://www.verdi-bub.de/service/praxistipps/archiv/teilzeitanspruch_und_verteilung_der_arbeitszeit/
Welche Reihenfolge klüger wäre, wage ich nicht zu beurteilen, ich kenne den AG nicht.
Auf alle Fälle sollte man m.E. nicht Verkürzung und Lohnerhöhung auf einmal machen.
Und was meint ihr in was für einem Abstand die beiden Anträge? Für mich wäre sinnvoller zuerst mehr Geld, da ich mich finanziell nicht zurück schrauben und zurück stecken möchte. Ich will so leben wie jetzt auch. Wahrscheinlich wäre ein Jahr gut oder? Aber ein Jahr noch so lange arbeiten halte ich wohl nicht durch...
Dann versuch es mit der Gehaltserhöhung.
Wenn der AG Dir mehr Geld gibt, kannst Du auch schon nach einigen Monaten einen Antrag auf Teilzeit stellen, wenn die Voraussetzungen (s. Link) gegeben sind. Du musst das sowieso spätestens drei Monate vor dem gewünschten Termin tun.
Bei guter Leistung, wenn der AG sieht, dass Du Dein Pensum auch in weniger Zeit schaffst, werden die Aussichten auf Verkürzung wohl nicht so schlecht stehen.
Wenn Du z.B. nach einem halben Jahr den Antrag stellst, musst Du noch drei Monate Vollzeit arbeiten. Das wäre doch wohl machbar. Alles auf einmal geht leider nur in den seltensten Fällen.
Das solltest du so nicht begründen. "Zeitverschwendung" "absitzen" etc. Auch nicht, dass du deine Arbeit trotzdem schaffst.
Besser diplomatisch vorgehen und innerhalb einer Diskussion sagen, dass du dich bemühst, so viel wie möglich zu schaffen. Wenn du dann alles schaffst, denken deine vorgesetzten, dass du besonders fleißig bist.
Bau einen Puffer ein, damit ihr euch in der Mitte treffen könnt und du bekommst, was du willst. Allerdings erstmal die Lage peilen, ob man für eine diesbezügliche Diskussion offen ist.
Das musst du mit deinem Arbeitgeber besprechen nicht mit uns. Wenn du ihm aber sagst, dass du weniger Arbeiten möchtest weil du hier nur deine Zeit verschwendest, kann das ganze gut nach hinten los gehen ...
Das sind keine Gründe die ich dort sagen werde, ich bin doch nicht blöd. Das sind meine persönlichen Gründe!
Nein, weil dein Stundenlohn wurde im Vertrag festgelegt. Das einzige was du machen könntest wäre, wenn du deinen Chef um eine Gehaltserhöhung bittest.
Bei uns nennt sich das Teilzeitarbeit.
Natürlich wird das dann auch dementsprechend weniger vergütet.
Ob man das aber zum gleichen Gehalt machen kann ist fraglich.
Frag doch erst mal nach einer Gehaltserhöhung und danach kannst du weiterschauen.
Hast du denn auch gute Gründe für eine Lohnerhöhung? Ich meine, wenn du damit argumentierst, dass du sowieso auch in 35h fertig wirst und die restliche Zeit nur absitzt, dann wird sich dein Arbeitgeber die Frage stellen, weshalb du nie was gesagt hast und einfach nur faul rumgesessen bist. Lieber zuerst nach Teilzeit fragen und wenn diese bewilligt wurde, kannst du irgendwann (mit guten Gründen) nach einer Lohnerhöhung fragen..
Das hätte ich mal nicht zu meiner Frage dazu schreiben sollen. Das versteht hier natürlich jeder falsch... natürlich werde ich das mit dem rumsitzen nicht sagen... Ich habe gute Gründe: Mehr Verantwortung seit Beginn, mehr Aufgaben seit Beginn, mache gute Arbeit sprich ich lasse nie etwas liegen mache alles bis zum Nachmittags fertig und lasse keine Mail unbeantwortet. Reicht doch wohl oder ??
Das mit der Verantwortung und den Aufgaben sind gute Gründe, wenn das auch wirklich ersichtlich ist und ein wirklicher Unterschied zu vorhin besteht. Dass du nichts liegen lässt, keine Mail unbeantwortet lässt usw. sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, wenn man arbeiten geht - ansonsten könnte man ja auch gleich zu Hause bleiben.
Naja das unterscheidet mich schon von den anderen. Bis auf einer lassen alle Kollegen Sachen liegen bis sie fällig sind. Das fällt auch meiner Chefin auf und ist dann oft genervt, weil sie die Sachen dann erledigen muss.
Wie gesagt, sowas sollte eine Selbstverständnlichkeit sein und deswegen wird dir deine Chefin dafür bis jetzt auch noch keine Lohnerhöhung gegeben haben. Du arbeitest so, wie man arbeiten sollte und das kommt dir auf jeden Fall zu Gute, wenn es zu Entlassungen usw. kommt. Aber für Dinge, die in der Berufswelt üblich sein sollten, sollte man keine übermässigen Ansprüche stellen. Das kann ganz schön nach hinten los gehen.
Grundsätzlich kann ich deinen Wunsch gut verstehen, das aber dem Arbeitgeber beizubringen, wird schwierig. Der Arbeitgeber hat dich eingestellt, um eine bestimmte Arbeit zu erledigen. Nun eröffnest du ihm, dass die Arbeit auch in deutlich kürzerer Zeit zu schaffen wäre. Damit gestehst du ein, dass du die letzten 2 Jahre Däumchen gedreht hast. Für eine Gehaltserhöhung ist das ein ganz schlechtes Argument.
Üblicherweise bekommt man Gehaltserhöhungen nicht durch Betriebszugehörigkeit sondern durch überdurchschnittliche Leistung. Da du aber nicht mehr sondern eher weniger machen willst, wirst du Schwierigkeiten haben, den Arbeitgeber von deinen überdurchschnittlichen Leistungen zu überzeugen.
Um ehrlich zu sein, hielte ich es für das Beste, diese beiden Anliegen voneinander zu trennen. Zuerst eine Gehaltserhöhung und später dann eine Stundenreduktion.
Du solltest auch aufpassen, dass du den Bogen nicht überspannst. Eine Reduktion von 40 auf 35 Stunden entspräche 12,5 %. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass dir dein Arbeitgeber mal so eben 12,5% mehr gibt.
Vielleicht wäre es anders herum klüger.
Zuerst mehr Geld und danach erst verkürzen.