Girokonto einfach gelöscht?
Hallo zusammen,
ich versuche mal, euch zu erklären, was ich gerade aus einem Gespräch raus "erfahren" hab.
Mein Nachbar kam nach Hause mit einer Stinkwut im Bauch und als ich ihn fragte, was denn los sei meinte er folgendes:
Er sei gerade auf der Bank gewesen um seine Kontoauszüge rauszulassen, da sei ihm einfach die Karte eingezogen worden. Nach Rückfrage am Schalter wurde ihm angeblich mitgeteilt, dass sein Konto 3 € im Minus war und dass er deshalb angelich schon Anfang des Monats von der Bank angeschrieben wurde. Weil er auf dieses Schreiben nicht reagiert hatte, wurde angeblich sein Konto "gelöscht".
Nun meine Frage:
Kann eine Bank ein Konto einfach so löschen bzw. löschen die ein Konto, obwohl es angeblich im Soll ist?
Ich habe so etwas noch nie gehört, darum hoffe ich, dass mir das vielleicht jemand erklären kann (sofern die Angaben meines Nachbarn haltbar sind).
Danke schon mal.
Gruß Marion
12 Antworten
Hallo Marion
Da ich selbst mal auf einer Bank arbeitete, kann ich sagen, wie dies bei uns gehandhabt wurde. Alle Konti, welche längere Zeit keine Kontobewegungen mehr hatten und bei denen der Saldo nur wenige SFr. im Plus oder auch im Minus war, wurden nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht, weil davon ausgegangen wurde, dass der Kunde das Konto nicht mehr benötigte, und auch, um dem Kunden weitere Gebühren für die Führung des Kontos - oder auch weitere Sollzinsen! - zu ersparen. Es kam höchst selten vor, dass jemals ein Kunde deswegen reklamierte. Daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich diese Sache mit deinem Nachbarn genau so zugetragen hat.
Herzlichen Dank, Marion, für das Sternchen :-)
Gerne ;o)
Hallo odinwallhall,
danke für deine Antwort, die einiges erklärt.
Allerdings, wenn ich ihn in seinem Genuschel richtig verstanden hab, hat er nur dieses eine Konto, auf das jeden Monat das ALG eingezahlt wird, so dass es also regelmäßig bewegt wird.
Daher versteh ich das irgendwie nicht und kann mir eben nicht vorstellen, dass ein solches Konto einfach gelöscht wird.
Wenn es wirklich so ist, dann wäre es für mich auch unverständlich, da ja das Konto mit der nächsten ALG wieder gedeckt worden wäre. Ich kanns mir deshalb nur so erklären, dass es da mit der gegenseitigen Kommunikation nicht richtig geklappt hat. Die Bank hätte eigentlich das Konto niemals löschen dürfen, wenn sie wirklich gewusst hätte, dass im gleichen Monat wieder die ALG überwiesen wird.
Ja, das mit den Kommunikationsmissverständnissen vermute ich auch....
Mal schauen, was er mir nächste Woche dazu erzählt ;o)
Ja da bin ich auch mal gespannt ;-)
Ich halt dich dann auf dem Laufenden ;o)
okay, danke :-)
Also ein Konto wird nur gelöscht, wenn ein Konto über Jahre nicht bewegt worden ist. Das Guthaben wird dann auf einem Zwischenkonto gespeichert.
Vielleicht hat dein Nachbar auch etwas falsch verstanden. Wenn er drei Euro im Minus war, und es im Vorfeld schonmal Probleme mit dem Überziehen hatte oder er Sozialleistungen bezieht, werden auch geringe Beträge manchmal nicht akzeptiert. Und dann kann es häufig sein, dass das Konto eingefroren worden ist, damit er "gezwungen" wird sich mit der Bank in Verbindung zu setzen, wenn er sich mehrmals nicht gemeldet hat.
Ok, was ich weiß ist, dass er seit Längerem arbeitslos ist. Ob es in dieser Zeit schon öfter zu Überziehungen kam, weiß ich natürlich nicht (will ich glaub auch nicht wissen). Möglich, dass er es falsch verstanden hat, ich war halt verwundert, weil er es so überzeug erzählt hat. Das mit dem Einfrieren klingt plausibel.
Danke für deine Antwort.
Ich glaube das sehr wohl!
Banken sind nicht daran interessiert, die (in der Regel kostenlosen) Konten für Gerungverdiener / Arbeitslose zu führen - auch wenn sie dazu eigentlich verpflichtet sind. Daher wird gerne nach gründen gesucht, diese "unliebsamen Kunden" loszuwerden, bringen sie doch kaum Gewinn, und es gibt eine Menge Aufwand, insbesondere wenn Buchungen manuell durchgeführt werden müssen, weil das Konto eben im Minus ist und dgl.
Aber auch sonst sind Banken gerne mal ziemlich grobklötzig: Ich habe meine Postbank-Konten gekündigt, weil mir die Kontoführungsgebühren und das viele Kleingedruckte zu teuer wurden. Bereits einige Monate vor dem Kündigungstermin hat die Postbank dann kurzerhand - ohne vorherige Ankündigung - mein Tagesgeldkonto (mit über 30.000 € drauf) gelöscht und das Geld aufs girokonto geparkt. Dort muss die Postbank keine Zinsen dafür bezahlen...
In diesem Sinne - viel Spaß mit deutschen Banken!
Dies kann gut sein, wenn er ein Bankkunde ist, auf den die Bank gerne verzichtet. Die Bank hat das Recht der Kündigung. Schau selbst in den Statuten.
Vermutlich ist das nicht der erste Ärger, den die Bank mit ihm hatte. Und wenn sie Sorge haben muss das Geld nicht zurück zu bekommen, dann kann wird sie das tun. Schließlich laufen sonst weitere Kosten für die Bank auf, die sie nicht zurück bekommt. Wenn dann noch eine Kontenpfändung käme, wird das für die Bank teuer. (Natürlich nicht im Einzelnen, aber es bringt der Bank nichts. ) Vermutlich ist das nicht das erste Mal, dass ihn die Bank darauf angesprochen hat und diesmal wird sie ihm mitgeteilt haben, dass sie sonst kündigt.
Gut, er hat nichts gemacht. Fertig.
Möglicherweise hast du Recht damit, dass die Bank auf ihn als Kunde verzichten kann.
Danke für deine Antwort.
Das kann man mir nicht erzählen. Für nur -3 Euro wird ein Konto nicht gelöscht bzw. gesperrt. Da muss dann schon was anderes vorliegen, was der Nachbar Dir nicht gesagt hat.
So ähnlich seh ich das auch. Da er aber schon einen im Tee hatte und diese "überzeugende" Aussage so von sich gegebn hat, hab ich mich nicht weiter auf Diskussionen eingelassen und dachte, ich frag mal hier nach.
Danke dir.
Noch ein klitzekleiner Nachtrag, um allen Missverständnissen vorzubeugen: Die obenerwähnten Konti wurden über Spesen zuerst auf Null gestellt und danach gelöscht.