Geschworenengericht in Deutschland?
Warum gibt es z.b. in Deutschland kein Geschworenengericht mehr?
Welche Vor- und Nachteile hätte ein Geschworenengericht?
4 Antworten
Es gibt keine Geschworenengerichte mehr, weil man sie abgeschafft hat.
Man wollte sich eigentlich schon knapp 50 Jahre vor ihrer Abschaffung abschaffen, scheiterte aber am Widerstand einzelner deutscher Staaten, daher durfte die Länder, die noch Schwurgerichte haben, diese behalten, aber wenn die Reichsgerichtsbarkeit zuständig war oder wurde, dann war es aus damit.
Abgeschafft sollten sie werden, weil sie teuer war. Es mussten 30 Geschworene erscheinen, damit 12 letztlich ausgewählt werden konnte; bezahlt werden mussten aber erst mal alle.
Die Schuldfrage konnte in einem späteren Verfahren nicht wirklich überprüft werden, da es keine Aufzeichnungen darüber gibt, warum die Geschworenen für schuldig/unschuldig stimmten.
Bemängelt wurde auch, dass bei komplexen rechtlichen Fragen die Geschworenen nicht folgen konnten, und daher in Dinge die eigentlich eindeutig waren, für das Gegenteil stimmten.
Im umgekehrten Fall wurde bei sehr einfach gelagerten Fällen oft abgestimmt, ohne sich wirklich Gedanken zu machen.
Das Endergebnis der ganzen Überlegungen und Reformen war dann das Schöffengericht. Laien, die stimmenmäßig gleichberechtigt sind wie der/die Berufsrichter, aber die keine Berufsrichter sind.
Gibt es doch, nur dass in Deutschland ist die Bezeichnung
"Geschworene" durch "Schöffen" ersetzt worden ist.
So etwas gibt es in Deutschland Gott sei Dank schon seit 1924 nicht mehr. Es ist ja auch nicht gerade sehr seriös rechtsstaatlich, wenn ein Schuldspruch von der subjektiven Meinung einer Gruppe willkürlicher Laien abhängig ist. Was es bei uns jedoch noch gibt, das sind Schöffengerichte:
Geschworene sind für Anwälte oft eine leichte Beute. Profis hingegen lassen sich auch von gewieften Anwälten nicht einlullen.