Genossenschaft gründen um Dorfkneipe zu retten?
Unsere Dorfkneipe ist seit einiger Zeit geschlossen, es lässt sich auch kein neuer Pächter finden. Nun wäre meine Frage ob man eine Genossenschaft gründen kann um diese dann zu betreiben.
Wir wären ca. 20 Leute die daran interessiert wären dort mitzumachen, also ein Geld zu investieren und dort dann am Wochenende zu arbeiten. Da die Kneipe in einem recht gutem Zustand ist muss man vermutlich nicht so viel reinstecken und somit muss nur Geld für Pacht und Nebenkosten vorgestreckt und eingenommen werden, da niemand darauf aus ist groß Geld damit zu verdienen sondern es geht eher um den Erhalt der Kneipe.
Also Geld spielt somit nicht die große Rolle solange genug eingenommen wird um die kosten zu decken. Und seinen Arbeitseinsatz hat man auch nur alle 1-2 mal im Monat.
Nun ist nur die Frage wie setzt man das rechtlich um, und was für Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
4 Antworten
Genossenschaft?
Vermutlich wäre es einfacher einen Traditionsverein zu gründen, und die Lokalität zu Vereinsräumen zu erklären.
Ja, das geht natürlich auch, wenn auch mit Einschränkungen.
Macht halt einen Verein und jeder von euch zahlt monatlich eine fixe Summe und dafür könnt ihr euch rund um die Uhr dort treffen.
Kauft selbst ein und wer sich was raus nimmt zahlt in die Kasse ein.
Wechselt euch beim putzen ab oder putzt jeden Abend 20 min. gemeinsam, dann läuft das.
Oder findet einen der eine Kneipe führen will und garantiert ihm Schutz wenn der Staat kommt und ihn zu sperren will.
Da kämpft Ihr auf mehreren Ebenen.
Zunächst mal müsst Ihr Euch organisieren. Ob als eingetragener Verein, BGB-Gesellschaft oder als Genossenschaft (von letzterem habe ich keine Ahnung). Vielleicht reicht für den Anfng mal eine "Interessengemeinschaft", bis Ihr die anstehenden Fragen gelöst habt.
Der nächste Schritt müsste sein, den Verpächter zu kontaktieren. Der muss schließlich einverstanden sein und Euch den Laden verpachten.
Möglicherweise läuft die Kneipe mit einem Brauereivertrag. (viele Wirte lassen sich die Einrichtung, Theke etc. von einer Brauerei sponsoren und haben dafür einen Abnahmevertrag von X Litern Bier / Monat. Also müsstet Ihr mit der Brauerei verhandeln. Wenn es keinen Vertrag gibt, könnt Ihr günstigere Konditionen aushandeln.
Schließlich müsst Ihr eine Schanklizenz haben. Dazu wendet Ihr Euch an die Kreisverwaltung, da gibt es die abenteuerlichsten Vorschriften - verschieden je nach Bundesland.
Und natürlich will auch das Gesundheitsamt gefragt werden. Wieviele Probleme das macht, das hängt auch davon ab, ob Ihr nur einen Ausschank macht, oder auch Speisen anbieten wollt.
Die Gemeinde muss natürlich auch noch ja sagen, besonders wenn Ihr auch Außengastronomie. betreiben wollt. Gut, wenn der Bürgermeister einer von Euch ist ;-)
Ihr habt viel vor! Aber ich wünsche Euch viel Erfolg! Bildet am besten ein kleines Team, was sich um die Vorbereitung und Problemlösungen kümmert.
Du fragst seit rund zwei Monaten immer wieder mehr oder weniger dasselbe. Stattdessen empfehle ich dir Google mit den beiden Stichworten "Vereinsheim Bewirtschaftung". Ich finde hier z. B. dieses Ergebnis, das auf den ersten Blick schon viele Fragen beantwortet. Als zweites würde ich dem Vorstand empfehlen, einem Steuerberater wesentliche Fragen zu stellen.
https://vereinsmeier.online/vereinskneipe-gesetze-regelungen/
Das Vorhaben würde ich darüber hinaus grundsätzlich kritisch sehen. Am Anfang ist der Elan im Ehrenamt sicherlich hoch. Dies wird zunehmend abebben, wenn niemand mit dem Laden sein Geld verdient, die strukturelle, organisatorische und wirtschaftlich notwendige Arbeit am Ende niemand entlohnt bekommt. Eine Kneipe führt man nicht nebenbei und viele Köche verderben den Brei.