Gehaltserhöhung trotz Versprechen verweigert - Vertragsbruch?
Hallo,
ich arbeite seit etwas mehr als einem Jahr in der Firma. Bei der Einstellung wurde mir vor Zeugen (dem Job-Vermittler, welcher ein guter Freund von mir ist) eine massive Gehaltserhöhung nach 6 Monaten versprochen.
Als ich im September nachgefragt habe, hieß es nur "Geht erst im April wegen der Abrechnung". Klar, mag Blödsinn sein, ich hab aber gesagt was soll's, bis April kannst du noch warten.
Ich habe dann von Dezember an mehrfach um ein Gespräch diesbezüglich gebeten welches mir dann am 28.04. endlich gewährt wurde. An dem Tag gab es auch die Abrechnungen - bei mir gab es nicht einen Cent obendrauf. In dem Gespräch wurde mir mitgeteilt dass die Financeabteilung die Erhöhung abgelehnt hat mit der Begründung ich sei dieses Jahr nicht vorgesehen.
Meine Fragen:
Kann ich fristlos kündigen wegen Vertragsbruchs oder kann ich alternativ die Erhöhung einklagen?
6 Antworten
Es mag ja sein das er dir vor einem Zeugen etwas versprochen hat, Fakt ist aber du kannst es nicht beweisen. So lange du keine schriftliche Zusage für eine Gehaltserhöhung hast wird dir auch eine Klage nichts bringen da du in der Beweispflicht wärst. Und ein Kündigungsgrund für eine fristlose Kündigung ist es ebenfalls nicht. Du kannst nur ganz normal kündigen, diese Option hast du ja immer. Der Link der gepostet wurde ist ja auch ganz nett, aber wenn du richtig liest steht da auch drin das man sich solche Zusagen immer schriftlich bestätigen lassen sollte und diese beweisen können muss. Ansonsten wirst du kaum Chancen haben. Frage ist auch ob ein konkreter Betrag ausgesprochen wurde.
Tja, das ist immer das Problem, wenn man den Anstellungsvertrag nicht kennt. Üblicherweise steht darin so etwas wie Nebenabreden bedürfen der Schriftform oder Nebenabreden sind nicht getroffen. Ich gehe davon aus, dass Dein Anwalt in den Anstellungsvertrag geschaut hat und kann nur sagen: Glück gehabt. Und hoffen wir, dass bei Der Einstellung nicht noch ein weiterer Mitarbeiter des Arbeitgebers anwesend war, der vielleicht aussagt, es war nur in Aussicht gestellt...
ich sehe keinen vertragsbruch, wenn das ganze nicht bestandteil deines arbeitsvertrages ist.. davon lese ich nämlich nix...
Es gibt keinen Vertragsbruch, weil mündliche Nebenabsprachen in der Regel unwirksam sind. Du hättest dir das in den Arbeitsvertrag reinschreiben lassen sollen.
In der Regel schon, aber hier wurde dies mündlich zugesichert vor einem Zeugen und dies wurde mir im persönlichen Gespräch nochmals bestätigt - mit Bedauern "natürlich". Zusätzlich haben alle Kollegen der Abteilung eine Erhöhung bekommen.
Was für ein Vertragsbruch?
Steht in deinem Arbeitsvertrag über die Erhöhung nach 6 Monaten?
nein und nein.
du kannst jederzeit ganz normal kündigen und dich in einer anderen firma genauso verarsc*** lassen. was du beschreibst ist leider völlig normal.
Die Zusage ist damit rechtens. Meine Frage ist nur ob ich einfach kündigen kann. Einklagen der Erhöhung ist wohl möglich.
Es muss schriftlich festgehalten werden ODER vor einem Zeugen. Den hab ich und dieser ist nicht mit mir verwandt. Ich hab mittlerweile einen Anwalt konsultiert, ich kann den Betrag von September an nachfordern und 25% netto sind tatsächlich realistisch. Ich werde das meinem Vorgesetzten mitteilen und anbieten dass ich darauf verzichte wenn man mich bei einem Angebot vorzeitig aus meinem Vertrag lässt.
Trotzdem Danke!