Geerbtes Haus soll verkauft werden, Miterbe reagiert nicht, was kann ich machen?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn ihr euch nicht einigen könnt, kannst du mit Hilfe des Nachlassgerichtes eine Erbauseinandersetzung beantragen. Das Nachlassgericht wird dann in der Form tätig, dass es diesen Prozess moderiert. Hier kannst du mehr lesen: http://www.finanztip.de/recht/erbrecht/auseinan.htm

douschka 
Beitragsersteller
 17.06.2012, 14:45

Diese Möglichkeit erscheint mir als die Gescheiteste, zumindest kann ich mit mehr Nachdruck argumentieren. Habe die Hoffnung auf eine aussergerichtliche Einigung noch nicht aufgegeben. Der angeführte Link ist sehr hilfreich, vielen Dank. Natürlich könnte meine Schwester es auf eine Teilversteigerung anlegen und damit günstiger wegkommen als bei einer Auszahlung. Wahrscheinlicher ist, dass ich dann verschuldet bin und Insolvenz anmelden muss. So oder so es kommt wohl auf das Gleiche heraus wie s.o. 1. Antwort oder?

angy2001  17.06.2012, 17:18
@douschka

Probiers doch erstmal so: Rede nochmal mit ihr, dass ihr das Haus im gütlichen Einvernehmen verkaufen solltet, weil (so wie du es schilderst) sonst nur noch mehr Schaden entsteht als bis jetzt. Als allerertes muss wohl mal eine Bilanz gezogen werden, wie es denn nun ganz genau aussieht finanziell.

Wenn sie auch dann sich nicht darauf einlässt, dann gehst du zum Nachlassgericht (ein paar Wege wird dich das schon noch kosten).

angy2001  17.06.2012, 17:29
@angy2001

PS: Und genau diese Aussage, wie es finanziell aussieht, muss euch doch eure Hausverwaltung geben. Ich würde da als allererstes mal Druck machen - ihr könnt euch immer noch eine andere suchen, wenn die nicht ordentlich arbeiten.

douschka 
Beitragsersteller
 18.06.2012, 23:36
@angy2001

Genau, das macht mir so Kopfzerbrechen,weil diese Hausverwaltung jeden Monat den aktuellen Finanzstand zusendet. Daher weiss ich doch wie schnell es geht ins Minus zu kommen. Mietrückstände sind nur ein Faktor. Über einen Verwaltungswechsel besteht Einigkeit, Alternativen gibt es bereits, nur wird viel versprochen und nichts eingehalten. Meine Initiativen laufen ins Leere weil die andere Partei unfähig ist zu agieren. Natürlich bleibt mir momentan nur übrig ordentlich Druck zu machen. Mir sind die Argumente ausgegangen, aber etwas konnte mir hier schon weiter geholfen werden, danke allen dafür.

Anwalt einschalten. Der kostet zwar auch noch - aber sicher nicht mehr, als wenn ihr's laufen lasst.

douschka 
Beitragsersteller
 17.06.2012, 14:49

Das wäre anfangs das Unkomplizierteste, doch mit zu hohen Summen, da der Streitwert zu Grunde gelegt wird und es käme am Ende auf das Gleiche wie bei den zwei oberen Antworten heraus. Also doch keine so gute Idee, trotzdem Danke.

Beim zuständigen Amtsgericht die Zwangsversteigerung zur Erbauseinandersetzung beantragen.

douschka 
Beitragsersteller
 17.06.2012, 14:31

Eine Zwangsversteigerung kann in unserem Fall nach hinten gehen und sollte umgangen werden. Man kann davon ausgehen, dass die Bankschulden nicht gedeckt werden. Dann doch Minus und Privatinsolvenz oder?

Das Gespräch mit den Miterben ist immer der sinnvollste Weg! Aber sicherlich sollte man auch einen Plan B in der Tasche haben, wenn die Miterben nicht mitziehen. Bevor ich allerdings eine zeit- und kostenintesive Teilungsversteigerung anstrebe, würde ich meinen Erbanteil versuchen zu verkaufen. Damit wäre ich unabhängig von der Mitwirkung der Schwester und sehe sofort welchen Preis ich erlösen kann (was ich ja bei einer Teilungsversteigerung vorher nicht wissen kann).

douschka 
Beitragsersteller
 18.06.2012, 23:58

Meinen Anteil verkaufen? Das hört sich erstmal gut an. Wusste nicht dass das möglich ist, denn wer sollte Interesse an einem 1/2 Haus haben? Mit dem sinnvollsten Weg, dem Gespräch, bin ich seit Monaten dran. Ich schwanke mit meiner Ansicht: ist meine Schwester so blauäugig und naiv oder ist es eiskaltes Kalkül mich langsam mürbe zu machen um mich zur Aufgabe zu bringen. Fakt ist, hinter ihr steht ein berechnender Ehemann, ich stehe allein auf weiter Flur. Sie ist vor Ort und ich nicht. Zu Mutters Lebzeiten wurden alle Vorteile für sie und ihre Familie reichlich ausgeschöpft, wir sind immer "hinten runter gerutscht". Sowas gibt es sicher in vielen Familien und mit weniger Stolz hätte ich vllt. auch mehr erreicht, doch sollte es jetzt endlich gerecht werden. So bitte ich um Ideen wie ich es anpacken könnte ohne mich ins eigene Fleisch zu schneiden.

ichweisnix  19.06.2012, 00:11
@douschka

denn wer sollte Interesse an einem 1/2 Haus haben?

Als Erstes würde ich mal bei den Arztpraxen fragen, die darine wohnen.

m3009  19.06.2012, 09:18
@ichweisnix

Mein Nachbar hat seinen Anteil kürzlich an einen Investor verkauft. Also auch 1/2 Hausanteile können verkauft werden. Der Investor hat dann die anderen Anteile später auch noch erworben, aber zunächst war der Nachbar aus der Erbengemeinschaft raus und sein Problem war gelöst. Meines Wissens hat er den Käufer über ein auf Erbanteile spezialisiertes Internetportal gefunden. Am besten mal googeln!