Gbr gründen, bei den Eltern mitversichert bleiben?
Guten Tag,
Wir (3 Personen) wollen eine Gbr gründen. Wir wollen Software durch Aufträge und unabhängig von anderen entwickeln und verkaufen.
Nur haben wir ein kleines Problem:
Zwei von uns sind noch bei den Eltern mitversichert und wir sind uns unsicher sind, ob diese Gbr so viel Geld einbringen wird, dass wir uns selber versichern lassen können, da wir alle ja noch Studenten sind.
Ich habe gehört, dass wenn man einen Betrag unter 420€ im Monat verdient man bei den Eltern mitversichert bleiben kann. Aber bei verkaufter Software (eines Auftrages von einer anderen Firma/Privatperson oä.) sprechen wir von dreistelligen Beträgen und das wäre ja deutlich über 420€. Könnte man da irgendwas tun? zB. sich selber einfach immer jeden Monat 420€ auszahlen? Oder ist das nur utopisches fantasieren?
Deshalb die Frage: Ist es erforderlich, dass man sich selbst versichern muss?
Ich kenn mich mit diesem Thema leider null aus, deshalb entschuldige ich mich mal für mein halbwissen. Ich würde mich auch über einige Quellen freuen.
Vielen Dank im vorraus.
4 Antworten
Das maßgebliche Einkommen um noch familienversichert bleiben zu können liegt bei 1/7tel der Bezugsgröße, also momentan bei 435 € monatlich.
Ist das Einkommen höher, aber das Studium noch zeitlich überwiegend, kann man sich in der KVdS (Krankenversicherung der Studenten) mit ca. 90 € versichern.
Als Hauptberuflich Selbständiger ist man freiwillig versichert und muss einen weit höheren Beitrag zahlen - min. 400 €, max. 800 € - je nach Einkommen. Alternativ kann man sich dann auch privat versichern.
Sprecht mit den Krankenkassen, bevor ihr Nägel mit Köpfen macht.
Für hauptberuflich Selbstständige sinkt der Beitrag aber nie unter ~270€.
...und das auch nur bei Existenzgründern mit geringem Einkommen. Der "Hausfrauentarif" von 180 € gilt nicht für Selbstständige.
Be geringem Einkommen ist es fraglich, ob überhaupt hauptberufliche Selbständigkeit vorliegt.
Die begünstigte Einstufung ist für Selbstständige nur in Ausnahmefällen möglich.
Hier geht es aber um Studenten. Es ist davon auszugehen, dass das Studium überwiegt, also die KVdS zutrifft und nicht die freiwillige Versicherung als Selbstständiger.
Ich habe gehört, dass wenn man einen Betrag unter 420€ im Monat verdient man bei den Eltern mitversichert bleiben kann.
435,- € durchschnittlicher Gewinn.
Aber bei verkaufter Software (eines Auftrages von einer anderen Firma/Privatperson oä.) sprechen wir von dreistelligen Beträgen und das wäre ja deutlich über 420€.
Ihr könnt auch 100.000.000.000,- € einnehmen, das ist erstmal nur ein Umsatz und Umsätze interessieren die Krankenkasse nicht. Entscheidend ist der Gewinn jedes Gesellschafters.
zB. sich selber einfach immer jeden Monat 420€ auszahlen?
Bringt nichts denn eine GbR ist eine Personengesellschaft. Dazu müsste eine Kapitalgesellschaft gegründet werden, dann könnte ein Geschäftsführer berufen und entlohnt werden.
Ich kenn mich mit diesem Thema leider null aus, deshalb entschuldige ich mich mal für mein halbwissen. Ich würde mich auch über einige Quellen freuen.
Wenn du bei dem Vorhaben nicht am Montag einem Termin mit dem Steuerberater machst und ein Gründerseminar der IHK besuchst, lass es bleiben. Das wird ein Griff ins Klo.
Kleine Randbemerkung: Irgendwie riecht mir das ganze Ansinnen vom FS ja sowieso ziemlich nach 'Betrieb eines Handelsgewerbes'
Warum wollt ihr euch den Aufwand und das Risiko einer GbR antun?
Bei diesem Vorhaben reicht es (erstmal), wenn jeder ein Gewerbe anmeldet und ihr gemeinsame Angelegenheiten jeweils vertraglich unter euch regelt.
Wenn ein relevanter Gewinn erzielt wird, fragt ihr bei euren Krankenkassen nach, wie die regeln sind und passt die Gewinnermittlung entsprechend an ;)
Danke für diese gegenfrage, auch wenn es nicht die antwort auf meine frage war.
Weil jeder gleichviel mitspracherecht haben soll und wir in unserem studium leider nicht die Zeit haben immer für jeden Auftrag einen neuen Vertrag für Kunden und noch 3 Verträge für uns auszuhandeln. Wir wollen zusammen als ein Ganzes unsere Ware bzw. Software präsentieren und uns ein Image mit unserem Namen aufbauen.
Ok, viel Erfolg. Ich überlege grad, ob eine von den vielen GbRs, mit denen ich zu tun hatte, nicht im Streit mit viel Ärger und Kosten auseinandergegangen ist.
Wenn ihr mit Beträgen unter 500 Euro monatlich rechnet, lohnt eine GbR nicht.
Wenns um deutlich mehr geht, solltet ihr auch eure KK selbst zahlen können.
Der einfachste Weg - einer macht den Vertrag mit dem Kunden, die anderen arbeiten als Subunternehmer und bekommen so ihren Anteil. Weniger Bürokratie dürfte kaum möglich sein.
Danke für die Antwort,es handeln sich schon über 4 stellige Beträge, die in einem Stoß kommen werden wenn wir die Software verkaufen, jedoch wissen wir nicht wieviele Aufträge reinkommen oder wieviele Aufträge wir in einem Jahr schaffen.
Auch eine gute idee, der vorschlag kam bei uns auch :D Aber haben uns sehr einstimmig auf die Gbr geeinigt :)
Vielen dank :D
So wie du dir das in deinem jugendlichen leischtsinn vorstellst geht das nicht.
Selbstständig sein und bei Papa mitversichert sein wollen.
Sobald du selbstständig bist ist es vorbei mit Familienversicherung bei Papa.
( Unabhängig von deinem Gewinn)
Du musst dich entweder freiwilig in einer GKV oder in einer PKV selbst versichern.
Und was verstehst du unter Einnehmen? Meinst du den Gewinn oder den Umsatz?
das sind 2 paar verschiedene Dinge.
Tipp: existenzgründerkurs besuchen, Steuerberater mit an Bord nehmen und einen Gründercoasch anlachen.
bei geringem Einkommen liegt das Minimum für freiwillig Versicherte deutlich geringer