Freund hat Zeugnis gefälscht. Wie könnte es auffliegen?

11 Antworten

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Hi,

zunächst einmal solltest du deinen Freund an jedem Berufsschultag morgens anrufen - oder ihn von Zuhause abholen, wenn das alleine nicht reicht.

Zu den 25 Fehltagen sollt kein einziger weiter dazukommen, selbst wenn er jetzt verschnupft in die Berufsschule geht.

Zur Bewerbung.

Erst einmal abwarten, ob er überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Falls nein muss er erst einmal nichts tun.

Sollte er eingeladen werden sollte er die Originale seiner Zeugnisse mitnehmen und gegen Ende des Vorstellungsgesprächs seinen Gesprächspartner sagen, dass er noch etwas korrigieren muss.

Dann sollte er sagen, was er verändert hat und warum. Wenn er sich im vorherigem Gespräch gut geschlagen hat und bei dem Thema Fehltage ehrlich rüber kommt hat er eine ganz, ganz kleine Chance, die Stelle doch noch zu bekommen. Zu mindestens wird er daraus etwas sehr wichtiges für sein weiteres Leben lernen.

Ansonsten sollte er dringend mit einem Berufsschullehrer, dem er vertraut, reden. Und sich von diesem Tipps geben lassen, wie er in Zukunft bei Bewerbungen mit dem Thema Fehltage umgehen soll.

Denn dieses Thema wird ihn bei Vorstellungsgesprächen verfolgen und dafür sorgen, dass er keine Ausbildung bekommt. Im Vorstellungsgespräch wird man es ihm anmerken, dass er da ein Problem hat - entscheidend ist daher, wie er damit umgeht

October

p.s. Herauskommen tut so etwas, wenn er die Original einreichen soll. Auch wenn er sich für einen guten Fälscher hält - erfahrene Personaler sind nicht dumm und wissen, woran sie eine Fälschung erkennen können

Goodquestion42  23.04.2018, 13:07

Ich würde an seiner Stelle nicht gegenüber fremden Leuten eine solche Straftat zugeben. Urkundenfälschung ist kein Kavaliersdelikt und verspätete Ehrlichkeit, verbunden mit Druck auf die Tränendrüse, bringen keine Punkte.

October2011  23.04.2018, 14:05
@Goodquestion42

Welches Interesse sollte denn die Firma daran haben, ihn anzuzeigen? Schlimmstenfalls geben sie ihm den Ausbildungsplatz eben nicht.

Wenn er "auf die Tränendrüse drückt" wird er nicht glaubwürdig wirken und den Ausbildungsplatz nicht bekommen.

Er sollte darüber nachdenken, wie er mit dem Thema Fehltage umgehen will. Offen und ehrlich über seine Urkundenfälschung und die Hintergründe dazu zu reden ist der erste Schritt dazu. Da er sich mit der Fälschung bei dieser Firma beworben hat ist das ein guter Anfangspunkt, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Es wird geschätzt, dass bei ca. 40% aller Bewerbungen kleinere Schummeleien vorkommen. Allerslit2k18's Freund ist also keine absolute Ausnahme - sondern einfach nur ein weiteres Beispiel für etwas, was häufig genug stattfindet.

Das wissen auch Personaler, weshalb ein ehrlicher Kandidat trotz eines problematischen Zeugnisses eine Chance haben kann. Wenn er ehrlich darüber reflektiert hat und das Thema und sein Fehlverhalten und der Fehltage von sich aus anspricht. Gar keine Chance hingegen hat er, wenn er die Bewerbung zurückzieht.

Oder wenn er daraus nichts für sein zukünftiges Leben und weitere Bewerbungen lernt.

October

Er ist kein Betrüger

In diesem Fall aber schon!

Es ist vollkommen egal, wie das auffliegen könnte. Evtl. fordert die Berufsschule eine beglaubigte Kopie, irgendjemand verplappert sich zufällig - es gibt die dümmsten Zufälle, wie das auffliegen kann.

Du musst - äh sorry, dein Freund muss dann mit einer fristlosen Kündigung durch den Betrieb rechnen, einer Strafanzeige wegen Urkundenfälschung, evtl. Schadenersatzforderung des Ausbildungsbetriebs.

Allerslit2K18 
Beitragsersteller
 23.04.2018, 11:32

Wozu macht man sich eigentlich die Mühe einen ganzen Text von fast 3000 Zeichen zu verfassen, wenn so Leute wie du ankommen und die simpelsten und einfachsten Antworten und somit auch am wenigsten Hilfreichsten Antworten zu verfassen? "ähh dein Freund" Ich bin anonym im Internet. Wenn es um mich gehen würde, würde das auch schreiben. Aber danke für die Hilfe.

DarthMario72  23.04.2018, 11:42
@Allerslit2K18

Solche Fragen riechen leider immer danach, dass jemand eigene Fehler als die eines "Freundes" ausgibt. Entschuldige bitte, ich wollte hier nichts unterstellen.

Ich dachte Fehlzeiten stehen nie auf Abschlusszeugnissen? Naja wie dem auch sei. Er sollte lieber die Bewerbung zurückziehen und er sollte sich mit dem richtigen Zeugnis irgendwo anders bewerben. Irgendeine Firma wird ihm schon nehmen. Da heutzutage jeder studiert sind Lehrlinge höchst gefragt. Er kann ja auch persönlich zu einem Betrieb hingehen und mit dem Chef dort reden und ein kostenloses Praktikum anbieten damit er seinen Fleiß und Ehrgeiz zeigt. Das kommt denke ich auch gut an.

Laury95  23.04.2018, 19:26

Doch, nur ab der der 12. Klasse stehen keine Fehlzeiten mehr drauf und beim Abi-Zeugnis auch nicht.

Er ist kein Betrüger und kein Lügner.

Natürlich ist er das. Er hat ein Zeugnis gefälscht um sich einen Vorteil zu verschaffen. Das ist Urkundenfälschung und eben eine Lüge.

Gibt immer wieder Situationen in denen sowas auffallen kann. Die Firma könnte zum Beispiel anschließend eine beglaubigte Version vom Zeugnis verlangen und dann liegen da auf einmal zwei verschiedene...
Oder aber man ruft bei der Schule mal an.

Allerslit2K18 
Beitragsersteller
 23.04.2018, 11:34

Er hat nur die Fehltage herunter geschraubt. Er hat die Noten unverändert gelassen. Inwiefern hat er jetzt anderen einen unfairen Vorteil gegenüber.
Und das mit dem "Er ist kein Betrüger und kein Lügner." war mehr auf seine Person bezogen. Das er so von Natur aus nicht ist.

Wenn die vorgelegte Zeugniskopie einen anderen Inhalt als das Original hat, ist das bereits Urkundenfälschung. Und wenn nur ein Komma anders gesetzt wäre.

Wenn er das Zeugnis "verbessert", liegt die Annahme nahe, dass er aufgrund der Verbesserung die Stelle bekommen hat, die er ansonsten nicht bekommen hätte. Damit hätte er sich einen materiellen Vorteil (Lohn) erschlichen.

Das könnte dann Betrug sein.

"Auffliegen" kann die Sache ganz leicht dadurch, dass die Vorlage eines Originals oder beglaubigten Zeugnisses verlangt wird. Solche werden zwar nicht Bewerbungen beigelegt und auch nicht in Bewerbungsgesprächen verlangt; aber recht häufig bei den Terminen zur Übergabe banaler Dokumente bei der Personalabteilung. Da kann der Arbeitsvertrag durchaus auch schon abgeschlossen sein. Das ist für das Unternehmen auch kein Risiko, denn wenn es betrogen wurde, kann es jederzeit vom Vertrag zurücktreten. Da gilt natürlich kein Kündigungsschutz.

Auch Jahre später kann noch mal aus irgendwelchen Gründen das Original verlangt werden.