Fremder Hund jagt unsere Katze auf unserem Grundstück?
Vielleicht weiß ja jemand, was wir gegen folgenden Vorfall tun können, bzw ob man da überhaupt etwas machen kann:
Wir wohnen in einer ziemlich ruhigen Gegend in einem Dreiparteienhaus, der Vermieter unten, wir ganz oben. Das Grundstück ist eingezäunt und die Einfahrt mit einem Tor gesichert, das aber üblicherweise auf Wunsch des Vermieters offen bleibt.
Nun haben wir zwei Katzen, die Freigänger sind und sich bisher auch mit allen anderen Katzen der Gegen zu vertragen scheinen (zumindest gab es noch keine Verletzten, von denen wir erfahren hätten, noch wurden unsere verletzt) und sogar mit den Hunden, die in unserer Straße wohnen (das sind aber auch gutmütige Viecher). Da wir in einer schönen Waldrandlage wohnen, gehen natürlich auch oft Leute hier spazieren, die nicht in unserer Gegend wohnen. meist mit nichtangeleinten Hunden (es herrscht bei uns kein genereller Leinenzwang).
Heute vormittag war ich gerade ein bisschen bei der Gartenarbeit und unsere Katzen mit uns draußen. Ich bin kurz in die Wohnung und als ich wieder runterkam, hörte ich Gebell und sah einen fremden Hund, der in unserem Garten Jagd auf unseren Kater machte. Er hat ihn nicht erwischt, ist aber mehrfach auf ihn losgegangen, auch nachdem die Besitzerin ihn zurückgerufen hatte. Nach dem dritten Angriff wurde es dem Hund wohl langweilig und er ist zurück. Die Dame ist dann kommentarlos entschwunden, eine Entschuldigung oder irgendwas hielt sie nicht für angebracht, auch nicht auf mein Insistieren. Ich war aber sowieso eher besorgt um unseren Kater, der sich unter einer Hecke verkrochen hatte. Ich habe ihn nochmal auf Verletzungen untersucht, aber es ist wohl gutgegangen. Ich hatte überlegt, auf den Hund loszugehen, aber nichts geeignetes zur Hand und auch keine Lust, mich mit bloßen Händen auf einen hüftgroßen Hund zu stürzen.
Falls sich jemand damit auskennt, würde ich gern wissen, ob ich das dulden muss und falls nein, wie ich dagegen vorgehen kann, wenn das wiederholt vorkommt. Ich möchte ungern nächstes Mal meinen verletzten Kater zum Tierarzt bringen - und dann möglichst noch die Rechnung selbst zahlen - oder ihn gar bestatten.
Für jeden Rat wäre ich sehr dankbar.
11 Antworten
Wenn bei Euch kein genereller Leinenzwang herrscht, dann wird das schwierig. Normalerweise gilt, dass ein Hund jedoch so geführt werden muss, dass er für andere nicht zur Gefahr wird. Wenn er also nicht gut genug folgt, um von der Katze abzulassen und zu seinem Frauchen zurückzukehren, wenn sie ruft, dann kann das schon ein Grund sein, dass der Hund dann eben doch an die Leine muss. Aber mir würde auf Anhieb jetzt keine Gesetzesgrundlage einfallen.
Das weiß er nicht. Außer er hat mal schlechte Erfahrungen gemacht. Ein normaler Hund hat erst einmal einen normalen Jagdtrieb, geht aber unvoreingenommen mit Katzen um.
Da aber keine Gefahr auf Menschen ausgeht sondern bloß auf einen weiteren "Gegenstand" kann nichtmal dieses Recht geltend gemacht werden
Danke! Ich hatte es schon befürchtet :/
Rechtlich wird sich wenig machen lassen. Wird die Karte verletzt oder getötet, ist das letztlich ein zivilrechtlicher Sachschaden, für den der Besitzer des Hundes haften muss (Gefährdungshaftung). Straftaten kommen wohl nicht in Betracht, da ein Hund keine Straftat begehen kann und beim Besitzer kommt mir jetzt kein Straftatbestand in Betracht, der erfüllt sein könnte.
Natürlich darfst du dein Eigentum schützen und eingreifen, du darfst den Hund auch verjagen. Geht der Hund auf dich los und greift der Besitzer nicht ein, könnte es unterlassene Hilfeleistung oder gar Körperverletzung durch Unterlassen sein (Garantenpflicht durch Schaffung einer Gefahr [Ingerenz]).
Wenn du also auf den Hund losgehst, kann dir das nicht zur Last gelegt werden, das ist rechtfertigender Notstand. Hierbei muss aber immer das mildeste Mittel geprüft werden, wenn du mit deinem Kater fliehen kannst, solltest du das tun. Selbst wenn du übertreibst könnte ein entschuldigender Notstand für Straffreiheit sorgen, wenn man argumentiert, das die Gefährdung deiner Katze nicht zumutbar war.
Glück gehabt. Das hätte für den Kater tödlich enden können.
Genau deshalb lasse ich das Hoftor meistens geschlossen. Das ist schließlich der Sinn eines Tores. Auf grenzdebile Hundebesitzer kann man sich nämlich nicht verlassen - und davon laufen eine Menge herum. Ich kann ein Lied davon singen.
Zudem hält das geschlossene Tor auch Bettler, Hausierer und sonstiges Gelichter ab.
Und ich dulde auch unter den Mietern keine Hunde - außer einen klitzekleinen angeleinten Mops. Und der würde wahrscheinlich gegen meinen Kater den kürzeren ziehen.
Du solltest also noch mal mit dem Vermieter reden - denn vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.
Warum hast du sie nicht zur Rede gestellt? Es ist "dein" Garten und kein öffentlicher Platz wo jeder rein darf.
Das habe ich ihr ja gesagt, aber die hat nur schnell weggeschaut und ihren Hund mitgenommen.
Wenn das Tor nicht zu ist, selber schuld.
Übrigens ist eine Katze einem Hund selten unterlegen.
Nachbarn von mir schließen ihr Tor auch nur nachts und haben Katzen. Trotzdem wäre das keine Entschuldigung, falls meine Hündin eine ihrer Katzen aufs Grundstück verfolgen sollte.
Es gibt auch genug uneingezäunte Grundstücke. Soll jetzt jeder sein Grundstück sichern, weil es Hundehalter gibt, die zu faul und/oder unfähig sind ihr Tier zu erziehen bzw. zu sichern?
Der FS hat nichts falsch gemacht. Die Hundehalterin hat dafür zu sorgen, dass ihr Hund keine Gefahr für andere darstellt und kein fremdes Eigentum betritt. Selbst wenn die Katzen laut lachend mit Fleischbällchen um sich geworfen hätten.
In der Theorie sind erwachsene Katzen den meisten Hunden überlegen. In der Praxis sieht das meist anders aus. Eine zurückhaltende Katze wird von sich aus keinen Konflikt suchen, sondern die Flucht wählen. Nur wenn sie nicht mehr fliehen kann, wird sie sich panisch wehren, dann kann es für sie aber schon zu spät sein. Je nach Größe des Hundes reicht bereits ein Biss, um die Katze schwer zu verletzen.
Ein "normaler" Hund wird sich hüten, hinter einer Katze ins Gebüsch zu kriechen. Der weiß, dass er da ganz schlechte Karten hat.