Fragen zur adoption eines Hundes aus dem Tierschutz?

11 Antworten

Es ist genauso wenig verwerflich sich ein Tier aus dem Tierschutz zu holen, egal ob aus Deutschland oder dem Ausland, wie einen Welpen von einem seriösem Züchter zu nehmen! 

Der Nachteil ist allerdings, dass der Hund mindestens 15 Wochen alt ist, wenn er zu euch kommt. Wenn ihr einen Welpen möchtet, verpasst ihr also einiges. Aber auch zu einem "älterem" Hund kann man eine enge Beziehung aufbauen und viele Hunde sind glücklich, wenn sie endlich etwas lernen "dürfen". 

Ihr scheint noch nicht allzu viel Hundeerfahrung zu haben, deshalb würde ich euch raten nach einem Hund zu suchen, der bereits in Deutschland lebt und den ihr vorher kennenlernen könnt. Die meisten (größeren) Organisationen arbeiten mit Pflegestellen zusammen. Dort kann man euch viel über den Hund erzählen. Auch in vielen deutschen Tierheimen sitzen inzwischen auch Hunde aus dem Ausland. 

Von einem Hund, der direkt aus der Tötung oder einem der großen Shelter geholt wird, würde ich euch eher abraten. Denn diese bekommen meist eine "Standardbeschreibung", weil die Tierschützer gar nichts über den Charakter sagen können. Da kann es z.B. passieren, dass der "anfangs zurückhaltende" Hund sich als traumatisierter Angsthund rausstellt.

Wir haben inzwischen vier Hündinnen aus Rumänien. Sie alle stammen aus einem kleinem, privatem Shelter einer inzwischen sehr guten Freundin. Bei allen wussten wir, was auf uns zukommt. 

Es stimmt auch nicht, dass alle Straßenhunde "verdorben", "traumatisiert" oder "verstört" sind. Natürlich haben solche Hunde ihre Vergangenheit, aber ich habe bei meinen Besuchen in Rumänien auch wundervolle, liebe, verschmuste und "anfängerfreundliche" Hunde kennengelernt. Und das, obwohl sie teilweise eine ...unschöne Vergangenheit haben. Eine seriöse Orga wird euch keinen der "Problemhunde" vermitteln. 

Meiner Terrier-Hündin wurden z.B. Zähne ausgeschlagen oder getreten und ihr Kiefer war vermutlich gebrochen. Und als hätte das nicht gereicht, hatte sie auch noch Herzwürmer, bei denen die Behandlung sehr schmerzhaft ist. Trotzdem ist sie ein kleiner Sonnenschein. 

Die Organisation von dir sagen mir teilweise vom Namen etwas, aber Erfahrungen habe ich mit ihnen nicht. Ihr könntet aber auch auf www.zergportal.de oder www.shelta.tasso.net (oder einfach in den umliegenden Tierheimen) nach "eurem" Hund suchen :) 

Unser Hund ist auch aus dem Tierschutz. Allerdings aus unserem hiesigen Tierheim. Sie kommt ursprünglich aus Bulgarien und saß in Sofia in der Tötungsstation. Wir haben definitiv den Hund bekommen, den wir wollten und ich würde das auch immer wieder so machen.

Ich wollte aber auch zuerst eine Kontaktaufnahme, sehen ob die Chemie stimmt, ob er zu uns paßt. Wir haben uns viel Zeit genommen, sind spazieren gegangen und hatten auch einen Probetag. Danach war klar, dass sie sehr gut zu uns paßt und wir haben sie heim geholt.

Meine Freundin hatte einen Tierschutzhund aus dem Internet, den sie nur vom Video her kannte. Es kam per Flieger ein riesiger, völlig verängstigter, panischer Hund. Sie haben Monate gebraucht, bis er parasiten- und durchfallfrei war.

Heute ist das ein ganz toller, bildschöner Hund. Chapeau für meine Freundin. Er hat aber auch sehr hohe Kosten verursacht, was Tierarzt und Hundeschule (Einzelbetreuung) betrifft. Das sollte man bedenken.

Man muss wissen, was man möchte. Ich wollte unbedingt einen vorherigen Kontakt zu dem Tier und mir einen realen Eindruck verschaffen. Meiner Freundin war das nicht so wichtig.

Empfehlen kann ich Tierschutzhunde aber auf jeden Fall. Wie gesagt, wir würden das immer wieder so machen.

Wenn es der erste Hund ist würde ich immer nach Tierschutzorganisationen suchen, bei denen die Hunden nicht aus dem Laster kommen und dir gegeben werden (denn da weißt du außer Aussehen meist nichts über den Hund) sondern welche wo die Hunde vielleicht schon in Pflegefamilien leben. Diese Familien erzählen dir dann seeehr viel über den Hund (Alleine bleiben, Verträglichkeit, etc.). Das ist gerade beim ersten Hund praktisch.

Ich kenne da jetzt die Tierhilfe Lauf und die Tierhilfe Franken. Aber da gibt es bestimmt noch andere.

Wir haben auch einen Hund aus dem Tierschutz. Aber solche Hunde sind immer "überraschungspakete" man weiss nie was man bekommt und was die Hunde erlebt haben. Vorallem ist bei den meisten der Jagdtrieb nicht zu unterschätzen. Die Hunde haben meist Angewohnheiten die nur schwer zu ändern sind. Trotzdem ist es ein schönes Gefühl so einem Hund eine Chance zu geben und zu sehen wie er sich mit viel Liebe und Geduld zu einem " normalen" Hund entwickelt, die meisten sind ziemlich verängstigt. Überlegt euch gut ob ihr damit zurecht kommt. Wenn ihr euch für einen Tierschutzhund entscheidet würde ich in eurem Fall nach einen relativ jungen Hund schauen der nicht so lange oder gar nicht auf der Strasse war. Nehmt Kontakt zu den Organisationen auf und lasst euch viele Fotos und vorallen Videos schicken um zu sehen wie sich der Hund im Rudel verhält und ob er sich anfassen lässt etc.

Das ist eine schlechte Wahl.

Der Tierschutz verkommt mehr und mehr zu einer Geschäftsidee.

Nimm einen Welpen vom organisierten Züchter.

Da weißt du, was Du hast und kannst das Tier von Anfang an erziehen und begleiten.

Die Hunde für den Tierschutz werden von skrupellosen Geschäftemachern immer wieder durch neue arme Kreaturen ersetzt, solange dort gekauft wird.

Diese armen Tiere werden förmlich produziert und das solltest Du nicht unterstützen.

Sobald man für solche Tierschutz-Hunde Geld oder Verträge verlangt, solltest Du die Finger davon weg lassen.

Mit besten Grüßen

gregor443

auchmama  02.10.2017, 13:47

Sobald man für solche Tierschutz-Hunde Geld oder Verträge verlangt, solltest Du die Finger davon weg lassen.

Jede seriöse Tierschutzvermittlung wird eine s.g. "Schutzgebühr" für einen Hund verlangen und es gibt auch einen Vermittlungsvertrag! Die Hunde wurden doch auch medizinisch versorgt und werden nur im einwandfreien Zustand abgegeben. Sofern man sich nicht sogar einem kranken Tier annehmen möchte und es zu Hause wieder gesund pflegt.

Wie kommst Du da drauf, dass man das bei einer Vermittlung im Tierschutz nicht braucht/muss und deswegen Abstand nehmen sollte?

Unser Vertrag lautet sogar dahingehend, dass wenn unser Hund, aus irgendwelchen Gründen auch immer, abgegeben werden müsste, wir das nicht einfach so tun können! Hier ist Rücksprache mit der Organisation zu halten - notfalls geht der Hund wieder zurück und wird von dort aus weiter vermittelt.

Ich kann nur meine Erfahrung weiter geben, aber in unserem Fall ist allen bewusst, dass es sich um ein Lebewesen und um keine Ware handelt! Leider kann das nicht unbedingt jeder Züchter von sich behaupten. Es gibt leider auch unter Züchtern schwarze Schafe, die rein auf den Profit aus sind! Somit passt fast jedes Wort in Deiner Antwort, auf Hunde vom Züchter. Bist Du Dir darüber eigentlich im Klaren?

Goodnight  13.05.2021, 23:54

Sehe ich auch so, ebenso sieht das auch das Veterinäramt so.