Galgos adoptieren - nur wie?
Hallo Leute!
Ich habe ein sehr großes Faible für Windhunde, speziell für Galgos. Nun habe ich mich dazu entschlossen nach einem Galgo Ausschau zu halten, welcher eventuell aufgrund seines Alters nicht vermittelt werden kann. Sprich ich wäre bereit einen älteren Hund zu adoptieren. Da ich aber leider nur in einer 90m² Wohnung lebe und keinen Garten besitze, wollte ich einmal fragen, wie so eine Adoption abläuft, da das 'Pflegeteam' zur Kontrolle zu Besuch kommt. Ist meine Wohnung nicht ausreichend, habe ich dann keine Chance einen Galgo zu adoptieren, auch wenn ich genuügend Felder und Wiesen in der Gegend habe?
Es wäre auch sehr nett, wenn sich jemand näher mit Galgos auskennt und mir da ein paar Infos über seinen Galgo und seine Erfahrungen mit ihnen austauschen könnte!
7 Antworten
Wenn es dich interessiert kannst du dich mal mit Aspa in Kontakt setzen: http://aspa-ev.de/54-0-Uebersicht-GalgosPodis.html
Generell finde ich nicht, dass viel dagegen spricht, solange du genügend Zeit für den Hund hast und bereit bist, dich mit ihrer Spezifik auseinander zu setzen und wenn nötig auch einen Fachmann hinzu zu holen. Zeit heißt in diesem Fall übrigens, dass Tierschutzorgas durchaus auch an berufstätige vermitteln (sonst hätte ich ja auch keinen Hund), aber es muss eben passen. Nicht alle Menschen arbeiten in typischen 8 Stunden Bürojobs - es kommt eben darauf an, dass der Hund möglichst selten und möglichst keine 7 Stunden allein ist. Und selbst wer einen Bürojob hat, hat manchmal auch das Glück seinen Hund mitnehmen zu dürfen oder kann in der Mittagspause nach Hause und mit dem Hund spazieren gehen.
Galgos sind öfters eher spezielle Hunde - allein schon weil sie in der Regel über den Tierschutz nach Deutschland kommen. Da Galgos als Arbeitshunde gezüchtet wurden sind sie auch im Gesamtpaket deutlich differenzierter als andere Hunderassen - soll heißen: Sowohl was das Äußere als auch das Wesen angeht können Galgos höchst unterschiedlich sein. Die meisten Galgos auf die man trifft sind in der Regel erstmal etwas zurückhaltender. Haben sie einen aber ins Herz geschlossen können sie sich aufführen wie Jack Russel auf Crack - sind allerdings um Breitengrade verschmuster. Windhunde generell sind allesamt ein schmusiges Pack :) aber Galgos nochmal ganz besonders. Was den Durchschnitsscharakter von Galgos ansonsten angeht... schwierig... man könnte es wohl am besten zusammenfassen als: Sie sind allesamt Schauspieler. Die meisten davon Ressourcenopportunisten, denen nichts heilig ist, wenn´s um die Wurst geht (wortwörtlich...), gleichzeitig machen sie aber auch einen auf zerbrechliche Fee wenn man nur mal ein Wort lauter wird. Und hinter dieser sensiblen Fassade steckt in so manchem Fall ein mobbingaffines Raubtier :) Straßenhunderfahrung eben...
Kurz gesagt: Galgos sind super. Man muss aber schon den richtigen Charakter haben um diesen Charakter zu mögen.
Ich selbst habe zwar eine Podenga, aber ich bin schon ein paar Mal mit Galgos verabredet gewesen (habe welche in Spanien ausgeführt - die waren allesamt Engel) und kenne sie vom Hundetraining her (meine Hundetrainerin ist spezialisiert auf Windhunde). Daher kann ich sagen, dass die 90m² kein Problem sein sollten - auch wenn es ein weit verbreitetes Gerücht ist: Galgos müssen keine 5 Stunden laufen. Sie sind Sprinter, sie brauchen Geschwindigkeit kein langweiliges neben her trotten. Viel wichtiger wäre also, dass du dich über geistige Beschäftigung bei Hunden schlau machst und herausfindest ob es bei dir in der Nähe die Möglichkeit für einen Windhundetreff gäbe - nur Winhunde können mit Windhunden rennen (da mögen andere anderer Meinung sein, ich finde aber, dass gehört zu einem glücklichen Windhundleben dringendst dazu) oder vielleicht sogar eine Rennbahn oder einen Cursing Treff.
Ich denke auch, dass es sehr klug ist sich erstmal einen älteren Hund zu holen. Die meisten Organisationen sind nur schwer davon zu überzeugen einem vollkommenen Anfänger einen jungen Galgo zu überlassen und das aus gutem Grund. Ein älterer Galgo landet oft im Tierschutz weil er von seinem Besitzer als jagduntauglich ausgemustert wurde - mit so einem Temparament kommt man als Anfänger oft viel besser klar, allerdings solltest du dich auch bei einem ausgemusterten Jagdhund auf ein Anti-Jagdtraining einstellen.
Und was die Adoptionskontrolle angeht. Das ist eigentlich ganz harmlos. Du solltest zumindest mal nicht so wirken als ob du wirklich gar keine Ahnung von Hunden hast (und am besten solltest du nicht mal im Scherz sowas sagen wie: "Am Wochenende kann der Hund dann ja in den Zwinger" - Tierschützer kennen da keinen Sarkasmus), dann schaust du dir normalerweise mal den Hund an, gehst spazieren und dann kommt eben jemand vorbei, schaut sich die Wohnung an, palavert ein bisschen mit dir über Gott und die Hunde. Du holst den Hund ab, hast ein paar Wochen Zeit den Alltag einkehren zu lassen und wirst irgendwann nochmal besucht, damit man schauen kann wie´s so geht mit dem neuen Mitbewohner.
Och schade, dabei sehen die so knuddelig aus! Wobei ich mich auch an Bilder von dir erinnern kann, wo das nicht so gewirkt hat ;)
Mit Barsois habe ich auch ganz gute Erfahrung was das knuddeln angeht-eher mit azawakhs nicht. Aber da ist sicher jeder Hund anderst vielleicht habe ich nur die schmusigen ausnahmen erlebt :D
Wow, vielen lieben Dank für diese sachliche Antwort!
Es freut mich so viel positive Dinge über die Galgos zu hören. Ich werde mich bezüglich meiner Arbeit noch bei einer Organisation erkundigen, ob sie mir eventuell einen bereits daran gewöhnten Hund vermitteln könnten. Bei meiner Entscheidung, einen älteren Hund zu adoptieren, bleibe ich weiterhin und dein Argument für ältere Hunde hat mich nochmal doppelt überzeugt! :-)
Na dann wünsche ich dir viel Erfolg :)
Allerdings wirst du kaum einen Galgo finden, der es "gewöhnt" ist mit auf die Arbeit genommen zu werden. Allerdings kenne ich gleich drei die mit ins Büro gehen. Galgos sind im Haus generell sehr ruhig und lassen sich sehr schnell daran gewöhnen - auch ohne Vorerfahrung. Die pennen liebend gern stundenlang unterm Schreibtisch ;)
Das ein Galgo ein sehr anspruchsvoller Hund ist steht hier j ausser Frage!
Ein Galgo bruacht ewig viel Beschäftigung und Auslaug. Nur Wiesen anschauen, damit ist es nicht getan. Mit einem Galgo mußt du mind. 4 - 5 Stunden raus. Am Besten mit dem Fahrrad. Ein Galgo kann sicher auch lernen, ohne Leine abrufbar zu sein. Dazu bracuht es aber viel Erfahrung oder eine sehr gute Hundeschule! Die kostet aber.
Warum Schutzvereine Tiere nur da abgeben. wo es die Hunde gut haben ist doch klar, sonst sind sie ja bald wieder in Schutzfall!!!
Es stimmt auch nicht, dass Tiere nur an nichtberufstätige abgegeben werden. Es muss halt passen! Ich gebe z. B. kein Tier raus, wenn ein großes Haus und Garten zur Verfügung stehen, der Hund aber im Keller leben muss. Auch ist es für mich kein Problem, einen Hund an einen sportlichen Menschen in eine 50 qm Wohnung abzugeben. Es kommt auf die Umstände an!
Ich empfehle dir, melde dich als "Pflegestelle" an und verusche mal Hunde sozusagen vorübergehend ein Zuhause zu geben. Da hast du dann die beste Möglichkeit, beim richtigen JA zu sagen.
Ich wünsch dir viel Glück!
Ich habe mich bereits auf etlichen Internetseiten über die Galgos informiert und vertraue auf diese Informationen. Ein Galgo ist kein Hund der zum Fahrradfahren oder Joggen mitgenommen werden sollte, da es auf Dauer die Muskulatur des Hundes beschädigt, da er lieber sprintet für circa eine viertel Stunde.
Aber dennoch vielen Dank auch für deine Antwort! Die Idee mit der Pflegestelle ist mir auch bereits durch den Kopf gegangen, werde mal schauen, was die Zukunft so birgt! :-)
Also ich bin auch einige Male, während meiner Hunderassensuche, auf den Galgo gestoßen. Allerdings bin ich natürlich niemand, der sich wirklich mit ihnen auskennt!
Dennoch: In einer Wohnung kann man auch einen großen Hund halten, der viel Auslauf benötigt. Wenn du ihn genug auslastest (und die Wiesen und Felder sprechen ja schonmal dafür), dürfte das kein Problem sein. Wie es sich mit einem Pflegeteam da hält, kann ich nicht sagen, aber normalerweise kann man doch über alles sprechen (und sollte man auch) und da wäre ich, an deiner Stelle, ehrlich und würde auch sagen, dass kein Garten vorhanden ist, aber eben ausreichend Grünfläche um dein Haus herum. Wie gesagt, ich denke, allen Züchtern/Vorbesitzern/Tierheimen usw. geht es vorrangig darum, dass der Hund nicht zu oft alleine bleiben muss und vor allem, dass er seiner Rasse entsprechend ausgelastet wird. Wie genau das beim Galgo ist, weiß ich nicht, aber das müsstest du ja entweder wissen oder ansonsten kann man sich ja im Internet auch ganz gut belesen. :)
Oh vielen Dank für die liebe Antwort! :) Ich werde auf jeden Fall ehrlich sein, nur fände ich es schade, wenn Hunde nicht vermittelt werden, weil der Wohnraum eventuell zu klein ist. Das mit dem Alleinsein ist auch wieder so eine Sache, da ich Halbzeit arbeite. Ich habe allerdings einen kleinen, älteren Hund, dem Gesellschaft gut tun würde! Na dann werde ich einfach mal Ausschau halten und auf das Beste hoffen. :)
Ich finde es immer sehr schade, wenn Leute Hunde nur an solche vermitteln, die NICHT arbeiten gehen. Ich meine, ... ich frage mich dann immer, wie sich das vereinbaren lassen soll? Auf der einen Seite kostet ein Hund Geld, andererseits sollte man im besten Falle arbeitslos sein und den ganzen Tag zuhause? ^^
Also ich für meinen Teil sehe das echt anders. Sicher sollte ein Hund keine 8 Stunden am Tag alleine bleiben, aber wenn es mal vorkommt, ist es auch kein Drama. Mein Mann und ich sind beide berufstätig bzw. ich Schülerin. Es wird vorkommen, dass unser zukünftiger Hund (wir sind noch auf der Suche), auch mal sechs Stunden alleine bleiben muss. Ist zwar eine Ausnahme, aber trotzdem. Manche Menschen finden das unzumutbar. Ich dagegen finde es für den Menschen unzumutbar auf der einen Seite viel Geld zu haben und auf der anderen Seite nicht arbeiten zu gehen. :D
Ich denke, dass du noch einen anderen Hund hast, kann dem Neuzugang nur zugute kommen. ^^
Da bin ich absolut deiner Meinung! Daher kommt mir der Galgo gerade recht, denn er hat nicht allzu große Probleme mit dem Alleinsein und ist vom Charakter her einfach super! Leider wäre mein Hund in meinem Falle täglich 5-6 Stunden allein zu Haus. Genügend Zeit für Spaziergänge sind auf jeden Fall vorhanden!
Nochmals ein Danke für deine netten Worte! :-)
Hallo Fueralle,
die ultimativ bester Adresse für Windhunde (Galgos) ist der folgende Link: http://www.waldtraining.de/index.php?site=start2
Das Buch kann ich übrigens sehr empfehlen. Entscheidend für deine Wahl eines Galgos wäre m.E. nicht, ob du eine Wohnung oder ein Haus hast. Wichtig wäre ein "grooooßes gemütliches Sofa"!, und vielleicht noch die Gegend in der du wohnst. Wohnst du zufällig im Sauerland (ich habe mir sagen lassen, dass es dort mehr Kaninchen als Grashalme gibt...), dann denke nochmal darüber nach. Auch solltest du damit leben können, dass dein Hund auch schon mal 100 m Kreise um dich rum zieht. Bei großen Wiesen und Feldern ist ein Galgo ein Traum! Eingezäunte Plätze wären auch von Vorteil. Lasse dich unter der angegebenen Adresse beraten, vielleicht sucht ja gerade eine arme Fellnase ein Frauchen/Herrchen...Viel Glück!
Wo hast Du das mit dem Sauerland u den Kaninchen her?? Das kann ich so gar nicht bestätigen!! ;)
vielleicht habe ich die Örtlichkeiten auch verbuchtelt :~/. Aber das Wort Sauerlach lässt sich ja beliebig ersetzen
Galgo Espanol haben einen recht sanftmütigen Charakter. In der Wohnung sind diese Tiere ruhige Zeitgenossen und stellen wenige Ansprüche, sie fixieren sich gern an ihren Besitzer und sind damit auch sehr anhänglich. Allerdings ist es durch diese ruhige Art gut möglich diese Rasse auch in Wohnungen zu halten. So lang man ihnen genügend Auslauf verschafft, macht Galgos wenig Wohnraum kaum etwas aus.
Ein weniger angenehmer Charakterzug ist, je nach Ausprägung, ihre Vorsicht gegenüber Menschen. Diese recht scheue Art lässt sie bei fremden Personen eher den Rückzug suchen und sie treffen selbst die Entscheidung, wem sie vertrauen. Der Galgo Espanol ist hierbei weiterhin sanftmütig, seine Scheu übt er nicht in Aggression aus. Das ganze schlägt um, wenn diese Rasse auf andere Hunde trifft. Sie gliedern sich sehr gut in vorhandene Rudel ein und sind generell anderen Artgenossen sehr Aufgeschlossen gegenüber. Bei all dem geht dieser Rasse jedoch Streit aus dem Weg, Rauferein in Form von Beißen oder ähnliches sind Situationen die sie vermeiden.
Im Freien zeigt sich allerdings ihr feuriges, spanisches Temperament, kombiniert mit ihrer Windhund Zugehörigkeit. Wenn sie einmal an der frischen Luft sind, laufen sie gerne und leben ihren Jagdtrieb aus. Sie zeigen draußen was hinter ihrer Erscheinung für eine Kraft steckt. Hingegen zu ihrer Vorsicht gegenüber Menschen, sind sie auch im Freien viel Beigeisterungsfreudiger und Offener. Diese intelligenten Tiere sind neugierig und erkunden gerne alles.
Windhunde generell sind allesamt ein schmusiges Pack :)
bis auf den barsoi :-).