Firmenfahrzeug bei anstehender Privatinsolvenz?

6 Antworten

Diese 1% vom Listenpreis sind eine (rechnerische) Erhöhung deines Bruttoeinkommens. Es wird gegenüber deiner Steuerpflicht und der Pflicht zu SV Versicherung so getan wie wenn dein Einkommen um z.B. 350€ höher ist.

Nun bezahlst du auf dieses höhere Einkommen Arbeitslosen,Kranken,Pflege und Rentenversicherung sowie Einkommensteuer und Solidaritätsbeitrag.

Das senkt natürlich dein (Netto) Einkommen, je nach persönlicher Steuer um 110- 180€.

Hierzu kommt noch der geldwerte Vorteil für die Fahrt zur Arbeit.

Nein nicht vom Neupreis, sondern vom Bruttolistenpreis, der auch nochmal höher. Dann nochmal 0,003 % Fahrten Whg.Arbeitsstätte (Pauschale Lohnsteuer durch AG möglich)

Chef steuert eh die 1 % dazu, zieht es dann entweder nach Steuern und SV beiträgen ab oder erhöht dein Brutto nicht, in beiden fällen aber weniger netto.

Der Firmenwagen wird einfach so gerechnet als würdest du diese 1% des Listenwertes mehr als brutto verdienen. Wenn dein Chef das zahlt, dann ist das effektiv eine Gehaltserhöhung.

Sagen wir mal Du würdest einen Nissan Qashqai mit der Ausstattungslinie Tekna bekommen. Der Chef zahlt für den Wagen 30.000,00€ und der Bruttolistenpreis liegt bei 35.000,00€ so würden bei Deiner Lohnabrechnung folgendendes stehen (unter Berücksichtigung, das der AG die LSt pauschaliert und Du ca. 20 Kilometer zur Arbeit hast)

1. Gehalt 1.800,00€
2. Dienstwagen 350,00€
3. Dienstwagen Wohnung - Arbeit 108,00€
4. Dienstwagen Wohnung - Arbeit (pauschal) 81,00€

Dann würde Dein Brutto 2.339,00€ betragen, davon werden nun Steuern und die Sozialversicherungen berechnet und abgezogen (LSt entfällt, da der Chef die zahlt). Daraus ergibt sich dann der Nettobetrag aber von diesem werden sämtliche Dienstwagenkosten abgezogen, in diesem Falle 539,00€. Dieser Betrag steht dann unter der Position Netto-Bezüge / Netto-Abzüge, also da wo auch Deine Pfändung auftaucht.

Dies ist wie Du schon richtig erkannt hast ein sogenannter geldwerter Vorteil. Du hast Deinen Kollegen gegenüber einen Vorteil, der nicht ausgezahlt wird. Dieser Vorteil wird dann beziffert und Deiner Lohnabrechnung hinzugefügt.

Stoertebeker91  30.10.2017, 10:38

LSt entfällt, da der Chef die zahlt?

Also mein Chef zahlt auch die SV-Beiträge, ergo entfällt auch die erhöhte LSt nicht, d.h. erhöhte LSt = weniger netto.

So wie ich das verstehe, darf dein Chef nicht einfach so die 1% dazusteuern. Die müssten dann auf dein Gehalt angerechnet werden.

Ytoro 
Beitragsersteller
 30.10.2017, 08:01

Davon gehe ich ja aus, das dieser Betrag als Lohnerhöhung auf mein Konto kommt.

bartman76  30.10.2017, 08:04
@Ytoro

Dann verstehe ich deine Frage nicht.

Dies würde dann eine höhere Steuer bedeuten (daher gibt es ja diese 1%-Regelung) und das pfändungsfähige Gehalt müsste steigen.

Bakaroo1976  30.10.2017, 19:29
@Ytoro

Weshalb auf Dein Konto - Du hast doch das Auto. Stell Dir einfach vor, dass Deine Firma Dir ein Auto vermietet und die Miete gleich einbehält. Was anderes ist das nicht.