Ex verweigert ADHS Medikamente für das gemeinsame Kind
Hallo, ich lebe von meinem Noch-Ehemann seit 2 Jahren getrennt. Die gemeinsamen drei Kinder im Alter von 6-10 Jahren leben bei mir. Bei ihren Vater sind die Kinder nur 4 Tage pro Monat und 3 Wochen der 12 Wochen Schulferien. Der Vater hat eigentlich keinerlei Interesse am Alltag der Kinder. Er ist weder über die Schule, Hobbies, Freunde und evtl. Probleme der Kinder informiert. Ich habe ihm regelmäßige Gespräche darüber angeboten- das hat er abgelehnt . Bei meinem jüngsten Sohn wurde vor mehr als einem Jahr ADHS diagnostiziert und er bekommt seit einem Dreiviertel Jahr Medikamente und wir machen eine Biofeedback und Neurofeedback Therapie. Mein Ex war bei keinem einzigen Arzttermin dabei - obwohl ich es ihm angeboten und sogar darum gebeten habe. Er gibt dem Kind die Medikamente nicht wenn er bei ihm ist. Damit sind wir bis jetzt ok zurecht gekommen . Jetzt aber verweigert mein Ex das Einverständnis für die Medikamente und reicht auch die Rezepte dafür nicht bei seiner Krankenkasse (Privatversicherung) ein, so dass ich die Kosten (120€/Monat) nicht ersetzt bekomme. Leider müssen die Kinder privat bei ihm versichert bleiben bis die Scheidung durch ist ( hab mich da schon erkundigt). Hat da jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht und hat einen Rat für mich? Ich wünsche mir dass es meinem Jungen gut geht!
3 Antworten
Habt ihr das gemeinsame Sorgerecht?
Ja. Das alleinige Sorgerecht ist nicht einfach zu bekommen und so ein Antrag belastet dann wieder die Kinder. Ich habe aber schon darüber nachgedacht. Das kommt nur in Frage wenn es anders nicht geht- und vielleicht bekomme ich es ja auch nicht.
Mal eine andere Frage. Die Medikamente die gegen ADHS gegeben werden (z.B. Ritalin) können schlimme Nebenwirkungen und massive Spätschäden hervorrufen. Eine Therapie ohne Medikation wäre für deinen Sohn wahrscheinlich besser. Biofeedback und Neurofeedbacktherapie macht da schon mehr Sinn und hat nicht diese gefährlichen Nebenwirkungen. Bei Kindern bei denen ADHS diagnostiziert wurde hilft auch allgemein viel Bewegung (Sport, Spielen im Freien usw.) und die Möglichkeit sich mit einem Lieblingshobby zu beschäftigen (das kann durchaus ungewöhnlich sein). Persönliche Zuwendung und soziale Kontakte zu anderen Kindern in Gruppen (Sportvereine, Pfadfinder usw.) sind auch hilfreich. In eurer Familiensituation vermute ich auch, das ein Teil der Probleme bei deinem Sohn die als ADHS diagnostiziert werden Folgen der von deinem Sohn als traumatisch erlebten Zusammenbruchs seiner wichtigsten Bezugseinheit, seiner Familie darstellt. Die Scheidung tut da ihr übriges. Da wäre dann eher eine Familientherapie (wenn möglich mit Exmann, wenn nicht geht dann auch ohne) angesagt. Dein Sohn hat möglicherweise die Scheidung noch nicht verarbeitet. Ich halte es für unverantwortlich das sich dein Exmann nicht an der Behandlung deines Sohnes beteiligt (Arzttermine usw.) aber mit der Ablehnung der Gabe von massiven Psychopharmaka an deinen Sohn könnte er richtig liegen.
Außerdem sind es keine Psychopharmaka. Die Nebenwirkungen die man nachliest lassen einen schwindelig werden. Trotz allem gibt es Kinder die ohne Medikamente kein normales Leben führen können. Spekulationen über die Ursache der Erkrankung führen hier glaube ich zu weit. Niemand der nicht selbst in dieser Situation steckt sollte über so eine Entscheidung spekulieren. Ich möchte das Beste für mein Kind und hier geht es in kleinster Weise um ruhigstellen oder ähnliches... ( ruhig gestellte Kinder sind immer (!) überdosiert. Aber wie gesagt, das war hier nicht die Frage...
Ich habe versucht, eine alternative Sichtweise darzurstellen. Es ist halt so, daß die Diagnose ADHS oft zu schnell gemacht wird. Auch wird bei der Behandlung von wirklichen ADHS-Fällen leicht zu schnell und zu massiv Psychopharmaka verwendet. Da sieht man dann Kinder die das Verhalten eines emotional abgeschalteten Menschen an den Tag legen, damit sie "funktionieren". Jegliche Neugier, jegliches impulsives Verhalten vergangen. Ritalin (und die meisten anderen Mittel bei ADHS) ist übrigens ein Psychopharmakon, das massiv in den Gehirnstoffwechsel eingreift. https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopharmakon
Deine Lage kann ich nachvollziehend, dass ist eine sehr schwierige Situation. Du tust wirklich sehr viel für deinen Sohn. Ich bin auch davon überzeugt, dass du das Beste für deinen Sohn willst.
Das war bestimmt nett gemeint . Aber ich bin keine Mutter, die ihr Kind nur mit Medikamenten vollstopft damit ich meine Ruhe habe. Im Gegenteil. Und ich glaube das weder der Vater, noch du oder irgendjemand anderes hier beurteilen kann was die beste Behandlung für meinen Sohn wäre und das habe ich ja auch nicht gefragt. So wie du schreibst denke ich auch nicht, dass du selbst ein ADHS Kind hast. Leider hat für meine wirkliche Frage anscheinend niemand einen Rat.
Hallo!Ich habe genau das gleiche Problem mit meinen beiden Kindern und dem Exmann und hoffe es gibt nicht wieder einen allgemeinen Tipp zur ADHS-Therapie... Ist das Nicht-Verabreichen eines BTM-Medikaments eigentlich unterlassene Hilfeleistung? Dann müssten doch auch rechtliche Konsequenzen drohen, oder? HG an alle Betroffenen!
Glaube mir, die Entscheidung für die Medikamente ist mir nicht leicht gefallen. Aber er liegt falsch. Das war aber nicht meine Frage. Ich wäre glücklich wenn mein Kind keine Medikamente bräuchte. Aber darum geht es hier leider nicht.