Erzieherin sein geht nicht mehr
Hallo an alle,
wegen Burnout (bin Erzieherin) bekam ich ein Attest das meine Tätigkeit einschränkt (kein Schichtdienst, kein Wochenenddienst, keine Tätigkeit mit Kindern unter Grundschulalter). Neben Burnout wurde u.a. Depressionen, Tinnitus sowie eine traumabedingte Persönlichkeitsakzentuierung diagnostiziert. Derzeit erhalte ich ALG I. Geeigneten Stellen zu finden ist schwierig, Angebote des Arbeitsamtes passen nicht. Zudem haben sich die gesundheitlichen Probleme verstärkt, speziell der Tinnitus. Bei einer ärztlichen Untersuchung wurde nun zusätzlich eine beidseitige Schwerhörigkeit festgestellt die eine beidseitige Hörhilfe dringend erfordert. Demnächst habe ich beim medizinischen Dienst des Arbeitsamtes einen Termin um feststellen zu lassen ob ich noch für den Beruf der Erzieherin geeignet bin. Ich habe ziemliche Angst vor dem Termin weil ich nicht weiss was auf mich zukommt.Zeitgleich habe ich mich bei der Berufsgenossenschaft bezüglich einer Umschulung erkundigt, dort wurde ich an meinen Rentenversicherungsträger verwiesen. Von diesem erhalte ich nun in den nächsten Tagen einen Antrag auf Umschulung zugeschickt, den ich natürlich ausfüllen will.Mir liegt viel daran nicht in die Erwerbslosigkeit zu fallen bzw. darin zu verbleiben. Für eine Rente wegen Berufsunfähigkeit fühle ich mich zu jung (bin 49). Kann mir jemand Mut machen? Was kommt auf mich zu? Danke für Tipps.
1 Antwort
versuch mal herauszufinden was genau die ursachen für deine beschwerden sind. ist es der lärm in der einrichtung, stress im team, mit der chefin, stress mit den kindern, zuviel arbeit, überforderst du oder andere dich zu sehr? vielleicht kannst du daran was ändern dass dein beruf annehmbarer für dich wird...
ursachen für burnout sind generell durchgehende überbelastung, überforderung, das gefühl, den aufgaben nicht gerecht zu werden, überarbeitung, zuviele überstunden, wenig schlaf, wenig erholung, man kommt "nichtm mehr runter", hat nur noch die arbeit im kopf, stellt eigene bedürfnisse, hobbis zurück, bricht sozialkontakte ab, zieht sich zurück, erledigt sehr viel arbeit zuhause...und letztendlich das gefühl der völligen erschöpfung und des "ausgebrannt-seins"
ich denke nämlich dass soetwas eine ernstzunehmende situation ist und mit immer mal wieder 2 wochen krankschreibung nicht zu lösen ist, da danach ja wieder der stress anfängt. versuch die konkreten gründe für deine burnout-symptome herauszufinden^^ es sollte nciht darum gehen, nur deine symptome zu beseitigen, tinnitus und depressionen sind klar medikamentös behandelbar, wenn du dich aber nicht mit den ursachen dafür auseinandersetzt, kommen sie immer wieder, da der grund dafür immer noch besteht.
vielleicht kannst du mit deinen kollegen/innen darüber reden, klar, in der theorie sollte das immer möglich sein^^, aber vielleicht können sie dir tipps geben wie sie mit stress/überforderung oder lärm am besten umgehen?
oder du gehst mal zu ner erziehungsberatungsstelle, die sind nicht nur für eltern und kinder da sondern auch für uns um uns in unserem beruf zu unterstützen und auch zu entlasten:) hoffe ich konnte dir helfen^^
ich persönlich hoffe,(bin im 3ten ausbildungsjahr) dass nicht soviele erzieherinnen vom burnout betroffen sind wie man den eindruck vermittelt bekommt. die arbeit verlangt einem schon einiges ab, man ist öfters mal mit 20-30 kindern alleine, nervtötende, unkooperierende eltern, die man zufriedenstellen soll, die gruppen sind überfüllt, es ist unglaublich laut und unruhig, man hat garkeine zeit, in ruhe die Kinder zu beobachten und handlungssituationen zu dokumentieren, soviele veranstaltungen, elternabende, feste, fortbildungen stehen an, die nächsten besorgungen, bastelideen soll man sich aus dem hut zaubern etc.. wünsche dir auf jeden fall alles gute:)