Einladung vom Jobcenter, was soll ich denen sagen?
Hallo alle zusammen, habe gerade eben (wieder mal) eine Einladung zu einem Gespräch über meine berufliche Situation bekommen. Ich bin 17 und gehe noch zur Schule und musste da jetzt 3 bis 4 Mal hin, ohne dass dabei etwas wichtiges besprochen wurde. Da kommt schon der Gedanke hoch, dass man nur genervt wird. Ich mache gerade mein Abi und werde bald 18. Beim letzten Treffen wurde ich gefragt, was ich studieren möchte und da ich noch nicht wusste, was ich studieren werde, habe ich einfach irgendeinen Studiengang genannt und wurde dann nach Plan B gefragt. Ich hatte nicht mal einen Plan A. Jetzt weiß ich nicht, was ich denen sagen soll, da ich nie Zeit hatte, mich über Studiengänge zu informieren und durch Schul- und jetzt Abistress blieb auch nie Zeit. Eigentlich hatte ich mir vorgestellt mir in Ruhe nach den Abiprüfungen gründlich zu überlegen, was ich mit meiner Zukunft anfangen will. Nun stehe ich unter ziemlichem Zeitdruck, weil das Jobcenter mich nicht einfach in Ruhe lassen will. Meine Mitschüler planen schöne Reisen nach dem Abitur und ich muss sofort wieder die "Schulbank" drücken. Finde ich ziemlich unfair, aber so ist das wohl als Tochter einer alleinerziehenden Migrantin in Deutschland. Meiner Mama werden sonst die Sozialleistungen gekürzt. Ich habe natürlich nicht vor, mein ganzes Leben Geld vom Staat zu kassieren und möchte auch einen akademischen Beruf erlernen und mein Geld richtig verdienen, aber dass man mich so unter Druck setzt und zwingt etwas zu machen, finde ich nicht in Ordnung. Ich weiß immer noch nicht was ich studieren soll und würde auch noch gerne ausziehen. Was soll ich denen im Jobcenter jetzt sagen? Leider bin ich bei einer unsympathischen Frau, die es eher als Ziel gesetzt hat, mich aus den Sozialleistungen raus zukriegen als mir wirklich zu helfen. Sie kann ich also nicht nach Beratung fragen, da sie auch meinte, dass ich mich selber drum kümmern muss. Ich bin nicht die Einzige, die "planlos" ist in meiner Stufe. Es liegt also nicht an mir, ich hatte enfach noch nicht die Zeit und wollte erstmal sehen, wie das Abi ausfällt. Was soll ich jetzt tun?
6 Antworten
Nun stehe ich unter ziemlichem Zeitdruck, weil das Jobcenter mich nicht einfach in Ruhe lassen will.
Und du denkst wirklich, das läge daran, dass du "als Tochter einer alleinerziehenden Migrantin" in Deutschland bist? Glaubst du wirklich, "biodeutsche" Leute werden weniger genervt?
Du lebst nicht von staatlichem Geld, sondern vom Geld der Allgemeinheit. Alle Arbeitnehmer tragen mit ihren Steuern auch deinen Lebensunterhalt. Da können wir schon erwarten, dass du dich bemühst, zügig mit deiner Berufsausbildung zu beginnen.
Meine Güte, es kann doch nicht so schwer sein, der guten Frau vom Amt einen Studiengang oder wenigstens eine Richtung zu nennen, in die du gehen möchtest. Wie viel Zeit willst du denn dafür verwenden, deine Zukunft zu planen? Das kann man nun wirklich neben der Schule machen.
Letzten Endes musst du ja nur einen schlüssigen Plan präsentieren. Was du du dann tatsächlich machst und wofür du dich an den Unis bewirbst, ist doch eine ganz andere Sache.
- Sag dem jobcenteter das du erst mal dein Abitur machen willst und da kannst du dir nicht immer frei Nehmen um zum Amt zu kommen.Nur weil du noch keine Pläne für die Zukunft hast kann das Jobcenter nicht einfach Leistungen streichen .Falls sie damit Drohen gehe zu einer Hilfeorganisation für Alg 2 Empfänger die könne nämlich oft auch mit Informationen helfen..
- Du kannst auch sagen das du einen akademischen Beruf anstrebst und dich da erstmals genauer informieren musst..
- Falls die dich dazu drängen wollen eine Ausbildung anzufangen frage mal seit wann du kein recht auf freie Berufswahl hast, bzw seit wann das Jobcenter über dem Grundgesetz steht..
- Das Problem dass du erst mal hast du musst die uni Bezahlen können oder ein Stipendium bekommen!
- Schaue mal im grundgesetz oder auch im sozialgesetzbuch nach und bei eineigen arbeitslosen Foren und nimm dir dort die Broschüren mit damit du gut informiert bist bzw gehe mal auf die Webseite vom Bund da findet man manchmal auch was nützliches!
- 6 Frage deine muter ob sie Leistungen vom Jobcenter bekommt wen nämlich nicht haben sie dich in ruhe zu lassen..
Meine Mitschüler planen schöne Reisen nach dem Abitur und ich muss
sofort wieder die "Schulbank" drücken. Finde ich ziemlich unfair, aber
so ist das wohl als Tochter einer alleinerziehenden Migrantin in
Deutschland.
Kindchen, ich habe als Deutsche kurz nach dem Abitur arbeiten müssen, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das hat nichts mit deiner Nationalität zu tun, sondern mit eurer finanziellen Situation hat. Und wer kein Geld hat, der muss eben etwas dafür tun, dass er welches bekommt.
Wenn du das gerade als Druck empfindest, dann warte mal ab, bis du studierst oder gar mit beiden Beinen im Leben stehen musst.
Komm in die Gänge, hör auf, dir selbst leid zu tun und leg dir ein paar Pläne zurecht, mit denen du leben kannst. Wenn du die dann änderst, wird dir niemand den Kopf abreissen, aber du musst schon wenigstens zeigen, dass du versuchst, dein eigenes Leben zu planen, wenn dich die Allgemeinheit weiter finanzieren soll. Und dabei ist es völlig egal, welches Land deinen Pass ausstellt.
Dir ist schon klar, dass alle irgendwann vor dieser Entscheidung stehen, oder? Jeder einzelne von uns muss irgendwann überlegen, was er mit seinem Leben anfängt. Viele stehen noch viel früher vor diesen Entscheidungen, weil sie nur mittlere Reife machen.
Du bist im Moment nur mit Jammern beschäftigt. Du hast Pläne? Dann verwirkliche sie. Das Jobcenter gibt dir nicht vor, was du zu studieren hast. Aber wenn du dort so auftrittst wie hier, wundert es mich nicht, dass die Dame sich wenig begeistert gezeigt hat, denn im Moment willst du nur. Du willst nicht arbeiten und willst mehr Zeit. Soll sich darüber jemand freuen? Momentan wirkst du nicht wie jemand, der aus dem System raus will, sondern wie jemand, der anfängt, es sich darin gemütlich zu machen:
Arbeiten bringt zurzeit nichts, da die alles anstelle der Sozialleistungen abziehen.
Wie wäre es mal mit ein wenig Stolz? Selbst wenn nicht mehr reinkommt, du würdest selbst für deinen Lebensunterhalt sorgen.
Wenn du Zeit zum Nachdenken brauchst, dann such dir eine Vollzeitstelle für Ungelernte. Davon gibt es so einige, für Abiturienten findet sich schnell ein Job an einer Kasse, im Supermarkt oder im Service. Dann kommt auch deutlich mehr Geld rein als von der Sozialhilfe und du kannst nachdenken, soviel du willst. In einem FSJ müsstest du schließlich auch arbeiten.
So leid es mir tut, aber wenn man kein Geld hat, ist das Leben eben kein Wunschkonzert. Da hilft kein Jammern, da helfen nur Taten. Das ist nunmal nicht immer leicht.
Ich hab genug Pläne, aber keins davon wird mir möglich gemacht.
Niemand muss dir etwas möglich machen. Wenn du etwas willst, musst DU zusehen, wie du das erreichen kannst. DU trägst die Verantwortung für dein Leben. Du müsstest sie nur endlich übernehmen.
Das Thema Minderjährige (noch bis du es ja) und Jobcenter ist ein trauriges Kapitel wo das Jobcenter gerne mit fragwürdigen Mittel arbeitet, die vor Gericht kaum eine Chance haben.
Da es sich um ein spezielles Thema handelt, rate ich dir auch in ein spezielles Forum mit der Frage zu gehen wie hartz.info. Normalerweise sollte in jeder Stadt ein Beratungszentrum für Hartz4 Empfänger geben, auch an die kannst du dich wenden.
Wende Dich mal an eine Beratungsstelle für ALG-II-Empfänger. Vlt. kann von da jemend mit Dir mitgehen.
Jeder kann sich seinen Beruf selbst aussuchen. Das JC hat da gar nichts zu sagen.
Mir wird ja keine Wahl gelassen. Ich kann nunmal nichts dafür, dass ich nicht weiß, was ich studieren soll. Arbeiten bringt zurzeit nichts, da die alles anstelle der Sozialleistungen abziehen. Da bleibt nichts übrig. Ich habe schon vor nach dem Abitur zu bezahlen, aber mir geht es hauptsächlich darum, dass mir keine Zeit gelassen wird nachzudenken oder mal ein Jahr etwas anderes zu machen wie ein FSJ. Sie hätten das Gesicht der für mich zuständigen Frau im Jobcenter sehen müssen, als ich das vorgeschlagen habe. Tut mir leid, aber ich sehe es nicht ein, mich zu einer Ausbildung oder sonst was zu zwingen, weil man mich so schnell wie möglich aus dem System bekommen möchte. Immerhin ist das keine Entscheidung, deren Konsequenzen sich nur in ein paar Tagen oder Wochen zeigen.
Ich hab genug Pläne, aber keins davon wird mir möglich gemacht.