Eigentumswohnung mit GmbH kaufen und an sich selbst vermieten?
Kann man, wenn man eine GmbH hat , eine Eigentumswohnung kaufen und an sich selbst vermieten um die Wohnung von den Steuern absetzen zu können
8 Antworten
Kann man machen, wird aber vom Finanzamt genau unter die Lupe genommen.
Wenn die Miete z.B. zu niedrig ist, muss der GmbH Gesellschafter privat einen geldwerten Vorteil versteuern.
Ist kein ganz triviales Thema, aber schau mal hier:
Dort heißt es u.a.
Trägt eine KapGes die laufenden Aufwendungen für den Ankauf, den Ausbau und die Unterhaltung eines Einfamilienhauses zu (privaten) Wohnzwecken – also im privaten Interesse – eines Gesellschafters der Kapitalgesellschaft, ist im Rahmen des insoweit anzustellenden Fremdvergleichs zu berücksichtigen, dass ein ordentlicher und gewissenhafter Geschäftsleiter nur dann bereit sein wird, diese Aufwendungen zu tragen, wenn der Gesellschaft diese Aufwendungen in voller Höhe erstattet werden und die Gesellschaft zudem einen angemessenen Gewinnaufschlag erhält (BFH vom 27.7.2016, I R 8/15, BStBl II 2017, 214).
Daher ist für die Höhe einer vGA in diesen Fällen nicht die ortsübliche Marktmiete, sondern – wenn die KapGes aus der Vermietung Verluste erwirtschaftet – die sog. »Kostenmiete« als Bemessungsgrundlage nebst einem angemessenen Gewinnaufschlag der Besteuerung zugrunde zu legen.
Soweit eine verbilligte Wohnraumüberlassung an den Gesellschafter-Geschäftsführer ein Teil des Anstellungsvertrages sein sollte, würde der geldwerte Vorteil als steuerpflichtiger Sachbezug der Lohn- bzw. Einkommensteuer unterliegen (R 8.1 Abs. 6 LStR).
das zweite ist das, was ich weiter unten geschrieben habe: Eine Leistungsentnahme privat aus einer GmbH muss ebenso behandelt werden wie der Leistungsverkauf an Endkunden.
das erste wäre eine Art Bezuschussung, die selbst bei Arbeitnehmern aufs Bruttogehalt gerechnet wird.
ne Alternativmöglichkeit wäre Teile des Wohnraums fur die Firma zu nutzen, also zB eine Etage eines Hauses als Geschäftsräume. Das waren dann betriebliche Kosten. Aber private Kosten kannste nicht über ne GmbH anrechnen.
Theoretisch schon. Macht aber schon steuerlich keinen Sinn.
weder für diesen Zweck eine GmbH zu gründen noch das über eine bestehende GmbH abzuwickeln.
Die GmbH müsste ihren Gewinn aus der Vermietung versteuern (Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer). In Summe rund 30%. Zahlst du zu wenig Miete so das ein Verlust entsteht würde das als verdeckte Gewinnausschüttung gewertet, was noch teurer werden würde.
auch wirtschaftlich ist das Unsinn.
bei einer bestehenden GmbH unterläuft man damit den Sinn und Zweck, die Haftungsbeschränkung der GmbH.
eine eigene GmbH hierfür führt zu unnötigen Verwaltungskosten (Buchführung etc)
Richtig. Und zudem ist eine spätere Herauslösung der Wohnung eine Betriebsaufspaltung. Das wird erst teuer.
Kann man machen, ist aber kaum eine gute Idee.
Die GmbH kostet erstmal 25.000€ allein fürs Gründen. Dann müssen Bilanzen geführt werden etc. die du auch wieder teuer bezahlen musst, auch wenn es nur für einen derart bescheuerten Zweck geschieht.
Die Wohnung an sich kannst du nicht einfach von der Steuer absetzen. Die wird nur über die Afa berücksichtigt, also 2,5% pro Jahr. Und auch dieses Geld wird nur steuermindernd berücksichtigt, kurzum... du bekommst es nicht raus.
Dann musst du der GmbH natürlich auch noch Miete zahlen, entsprechende Verträge machen...
Am Ende ist das ein Nullsummenspiel mit fettem Draufzahlen, weil du ja im Endeffekt nur Geld ausgibst und dann zusehen kannst wie die Wohnung immer weniger wert wird... und nebenbei noch den Steuerberater bezahlen musst, der dir die Bilanzen erstellt und das Gründungskapital von 25.000.
Alles Geld was die GmbH hat, musst du doch ohnehin aus eigener Tasche einlegen, insofern ist das eigentlich nur schizophrenes Geldverschieben.
Sinn macht sowas in der Regel nur, wenn du mit der GmbH ohnehin Einnahmen hast und dadurch oder durch Aufwendungen für die Wohnung die Gewinne mindern könntest.
Natürlich wird der Kaufpreis einer Wohnung mit den entsprechenden Afa Sätzen abgeschrieben. Das ist doch Basis Wissen!
Das hat auch nichts damit zu tun, dass der gemeine Wert der Wohnung ggf. steigt. Anschaffungskosten sind bei der Bewertung (und Teilwertaufholung) Maximum. Im Zuge des Steuerrechts, wo es ohnehin relativ egal ist, ob es den Marktpreisen entspricht, sind höchstend die fortgeführten AK anzusetzen. Es ist halt möglich, dass du das Grundstück oder die Wohnung privat Kaufst und dann einlegst... dann wird sie ggf. mit dem Einlagewert angesetzt und der kann entsprechend höher sein, als der ursprüngliche Kaufpreis.
Eine Teilwerterhöhung ist soweit ich weiß nur bei Verbindlichkeiten möglich.
Und eigentlich würde das nicht über Nutzungsentnahme laufen, sondern über Mietvertrag mit Fremdvergleich. Kurzum... man versteuert eine unter fremden Dritten übliche Miete.
wow... Ich hab noch nie so was angepisstes gelesen. Fragen werd ich dich bestimmt nicht mehr.
Ja, nützt aber nichts da die GmbH Du auch die Mieteinnahmen versteuern müsstest. Am Ende zahlst Du dann noch mehr Steuern.
Ja, das geht. Mit der GmbH sind jedoch Pflichten verbunden, die teuer werden können. Erstellung von Bilanzen und dergleichen.
wird ein Wohnraum angeschrieben tatsächlich? Wie kommt es dann dazu, dass Wohnungspreise steigen? Da würde die Angabe in der Bilanz ja nicht mit den Marktpreisen übereinstimmen, d.h.das Vermögen in der Bilanz falsch dargestellt werden.
Bei GmbHs ist es im Grunde so, dass, selbst wenn Du Inhaber der GmbH bist, Du entnommene Leistungen ebenso versteuern musst wie letztlich an Endverbraucher verkauft.