Ehrenamt wieder abgeben
Hallo zusammen,
ich arbeite in einer Pflegeeinrichtung in der Technischen Abteilung. Nun ist es so, als ich vor ca. 2 Jahren hier angefangen habe, wurde ich auch auf eine Schulung bei der BG zum Arbeitssicherheitsbeauftragten geschickt.
Mit der Begründung: "Es war schon immer einer aus der Technik auch Sicherheitsbeauftragter" wird das hier so praktiziert.
Wurde nach der Schulung natürlich auch zum Sicherheitsbeauftragten der Einrichtung bestellt, alles schön und gut. Nun hab ich mich gefragt, ob ich dieses amt auch wieder abgeben kann? Ein Sicherheitsbeauftragter ist, soweit ich weis, immer mit einem Ehrenamt verbunden, eine Aufwandsentschädigung zu meinem regulären Gehalt bekomme ich nicht, also warum soll ich das weiter ausüben.
Ich sehe es auch eigentlich nicht ein, ein Amt ohne Aufwandsentschädigung auszuüben, wo mir ebenfalls noch Verantwortung aufgedrückt wird, alles mit der Begründung "Das wurde schon immer so gemacht".
Muß ich meinen Austritt schriftlich beantragen oder reicht hier ein formloses Schreiben an meinen Vorgesetzten?
Der Witz an der Sache ist, das ich die einzige Person in der technischen Abteilung bin, sprich wenn ich es abgebe bleibt nur noch der 2. Sicherheitsbeauftragte aus der Pflegeabteilung, könnte das ein Problem darstellen?
Viele Grüße
4 Antworten
Anstatt es abzugeben, würde ich die Stunden zusammenrechnen, die du dafür zusätzlich unentgeltlich aufwenden musst. Damit gehst du dann zu deinem Chef und sagst ihm: "Das sind meine Überstunden, entweder bezahlen sie mich dafür, oder ich nehme mir dafür an anderer Stelle frei!"
Du hast einen Arbeitsvertrag, da steht genau drin, was du und was dein Arbeitgeber für Pflichten haben. Unbezahlte Überstunden gehören wohl kaum zu deinen Pflichten, auch wenn das immer häufiger so gehandhabt wird.
ich denke, dass es sich hierbei nicht um ein Ehrenamt, sondern um eine Funktion handelt, die während der regulären (sprich: bezahlten) Arbeitszeit ausgeführt wird. Und da hat der Dienstgeber das Recht und die Möglichkeit, Dir diese Funktion zuzuweisen.
Ein Betrieb ist kein Ponyhof - der weisungsbefugte Vorgesetzte bestimmt, wer was macht. Die Tätigkeit muss nur dem Wesen des Betriebes entsprechen (Vorgesetzter darf z.B. nicht verlangen, dass ein MA seinen Privatwagen wäscht) und der Ausbildung des Mitarbeiters. Letzteres dürfte bei einem Haustechniker ebenfalls vorliegen.
Sicherheitsbeauftragter ist kein Ehrenamt. Er ist ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens und Bindeglied zwischen AN und AG. Auch wenn er nur beratende Funktion hat . Bezahlt wird diese Tätigkeit nicht zusätzlich, dass stimmt. Alle Tätigkeiten machst du während deiner Arbeitszeit. Bleib dabei und stelle dein Wissen und Können zur Verfügung. Es könnte vielleicht doch einmal Entgeltrelevant sein.
Danke für die Antworten,
Sicherheitsbeauftragter ist laut der BG ein Ehrenamt. Ein Ehrenamt setzt für mich eigentlich eine Übungsleiterpauschale voraus, die es aber nicht gibt.
Natürlich soll diese Position in erster Linie eine Beratende Tätigkeit sein, hier wird aber mit zweierlei Maß gemessen. Auf der einen Seite beraten, auf der anderen Seite für jegliche Sicherheit verantwortlich sein, Schulungen durchführen etc. jeder,erdenkliche Mist wird auf diese Position abgewälzt. Weder in meinem Arbeitsvertrag, noch in meiner Stellenbeschreibung findet der Sicherheitsbeauftragte Erwähnung, daher frage ich mich schon warum ich diese Position weiter inne haben sollte?
Natürlich kann ich mir die Stunden die ich dafür aufbringe zusätzlich aufschreiben, ein auszahlen ist nicht möglich, also bleibt nur abgelten, kann aber doch nicht Sinn der Sache sein.
Der Sinn der Sache ist, dass der Betrieb offenbar verpflichtet ist diese unliebsame Stelle zu vergeben. Und du bist nun der dumme, den man dafür gefunden hat. Du hättest es von Anfang an wehementer ablehnen sollen, aber daran läßt sich jetzt nichts mehr ändern... Natürlich kannst du zu deinem Chef gehen und ihm sagen, dass du dieses Amt nieder legst. Das ist dein gutes Recht. Es ist nur die Frage wie er dann reagiert. Im schlimmsten Fall verändert sich dein Arbeitsklima abrupt und du wirst plötzlich schikaniert. Cleverer wäre meiner Ansicht nach deinen Posten auszunutzen wo es nur geht und eben deine Stunden abzufeiern. Als Sicherheitsbeauftragter kannst du sehr strenge Maßnahmen durchführen, die deinem Chef nicht schmecken werden. Evtl. Kommt er dann auf dich zu und bietet dir an, das Amt nieder zu legen, damit er jemanden finden kann, der seine Pflichtennicht so ernst nimmt. Und selbst wenn nicht, dann hast du ja immer noch deinen Überstundenausgleich.
Zuweisen kann er dies nicht.