Drogenkonsumenten - schlechter Menschen? Weshalb?
Ich möchte hiermit jetzt keine chemischen Drogen oder sonst etwas gut heißen. Ich möchte nur einmal nachvollziehen können, weswegen Menschen, die Drogen konsumieren, ob es Crystal Meth, Koks oder Ecstasy ist, meistens sofort als "Drogenopfer" bezeichnet werden und gesellschaftlich "abgeschlachtet" werden? Natürlich ist es illegal aber mal ganz davon abgesehen, gibt es solche und solche, genauso wie beim Alkohol. Manche stürzen ab und werden abhängig aber es gibt doch auch welche, die einen starken Willen haben und damit zurecht kommen und es fürs feiern lediglich benutzen. Es machen Menschen, von denen man so etwas nie geglaubt hätte, weil sie einfach wissen, wie sie nicht danach aussehen und wissen wie sie damit umzugehen haben. Ob Politiker, Ärzte, Anwälte, Polizisten oder der Bauarbeiter von neben an. Warum beleidigt man solche Menschen, die eine bewundernswerte Selbstbeherrschung haben und stempelt sie ab. Klar ist es gesundheitsschädlich und "so böse". Aber es sind doch keine schlechten Menschen dadurch, oder? Vor allem sind es immer Menschen, die bei solchen Themen die größten Töne spucken, die davon nur vom hören-sagen irgendwelche Informationen haben und nie Erfahrungen damit oder mit einem Konsument hatten. Und es tut mir auch für alle Angehörigen leid, wenn ein geliebter Mensch an einer Überdosis stirbt aber dafür war er auch selbst verantwortlich, so hart es klingen mag. Sowas passiert auch bei Alkohol und trotzdem werden dann nicht alle, die was trinken als minderwertig oder Opfer bezeichnet. Ich möchte damit jetzt auch nicht sagen, dass jetzt jeder raus gehen soll, sich eine Line oder ein Teil werfen soll, bevor er die Meinung dazu sagen darf, sondern nur das man vielleicht auch mal etwas an der eigenen Akzeptanz Anderer arbeiten sollte. Man muss es nicht tolerieren, um Himmelswillen aber man sollte nicht Menschen voreilig beurteilen. Ich persönlich trinke weder Alkohol noch hab ich je in meinem Leben eine Kippe geraucht aber trotzdem würde ich Leuten, die konsumieren (damit auch sichtlich klar kommen) aber sympathisch wirken nie eine Abfuhr erteilen ohne mir nicht einmal einen Blick auf den Charakter und die Einstellungen zu erlauben. Ich bin doch nicht die Einzige, die das so sehen kann oder? Was denkt ihr denn darüber? Seid ihr auch so voreingenommen? Würde mich wirklich interessieren! :)
17 Antworten
Jahrelange Propaganda gegen die "bösen bösen Drogen" sitzt in unserer Gesellschaft halt tief.
Was Drogen eigentlich sind und was tatsächlich schädlich ist, davon haben die allermeißten überhaupt keine Ahnung.
Wie auch, anstatt Aufklärung über verschiedene Substanzen, Gefahren und den richtigen Umgang wird man in der Schule mit Abschreckungskampangnen zugeschüttet.
Dazu noch die Alkohol verherrlichende Werbung und Tada die "Kiffen zerstört dein Leben und Alkohol ist keine Droge, sondern nur ein harmloses Genussmittel, deshalb Prost" - Meinung ist geBILDet.
Das Endziel ist zwar noch nicht erreicht, aber im Fernsehen sind Zigaretten- und Alkoholwerbung für harten Alkohol bereits verbannt worden, im Kino leider nur Zigarettenwerbung.
Aber insgesamt ist das schon eine gute Entwicklung im Vergleich zu früher.
Vielleicht sollte man auch einfach nur zwischen der Wirkung und den Konsequenzen verschiedener Genussmittel differenzieren können.
Ich finde es beispielsweise lächerlich, wenn man Crystal Meth mit Cannabis vergleicht.
Ich bin auch jemand, der nicht raucht und sehr selten Alkohol und nicht mal Kaffee trinkt. Ich bin eben der Meinung, dass man auch ohne Drogen auskommen kann und sollte. Jemand, der eine gute Selbstbeherrschung hat, sollte nicht Drogen nehmen können ohne abhängig zu werden, sondern völlig darauf verzichten. Ich weiß zwar nicht wirklich wie (wenig) Drogen die eigene Wahrnehmung oder das eigene Denkvermögen ändern können, aber sie tun es trotzdem zu einem gewissen Grad. Und ich denke halt wirklich, dass dadurch ein wenig Menschlichkeit verloren geht: Anstatt mit kleineren Problemen & schlechten Tagen klar zu kommen und größere Probleme aus der Welt zu schaffen, übertüncht man sie nur mit Drogen. Mit kleineren Problemen sollte man lernen umzugehen, ebenso wie damit, dass man nicht immer gut drauf sein kann. Und große Probleme sollten man mit anderen lösen. Bevor man vielleicht doch mal in die Abwärtsspirale gerät.
Leider zählt aber auch gerne mal unsere wirtschafts- und leistungsorientierte Gesellschaft zu den "größeren Problemen", die zu Stress führen können. Das ist etwas, dass man unbedingt lösen sollte, bevor gerade Ärzte vielleicht irgendwann ihren Drogenkonsum nicht mehr in den Griff bekommen. Es ist überall möglich, die Situation zu entspannen, wenn die Unternehmer, die Politik oder oft auch nur der kleine Arbeitnehmer sich dafür einsetzen würde - ein Armutszeugnis unserer modernen Gesellschaft, die von vielen Egoisten geleitet werden, denen nur das Geld wichtig scheint.
Zu Katastrophen wie der Tod von einem nahen Menschen: Damit habe ich keine Erfahrung - auch nicht über Freunde. Aber jeder sollte mir zustimmen können, dass die Lösung ohne Drogen - wenn sie funktioniert - die Beste ist. Vollkommen verurteilen könnte ich jemanden für Drogenkonsum nach so einem Ereignis aber nicht.
Mein Fazit: Natürlich können Drogenkonsumenten nette Zeitgenossen sein. Viele trinken und rauchen ja sogar öffentlich und ich habe sogar einige Bekannte,die das tun - wie wohl so ziemlich jeder (bei anderen Drogen weiß ich das nicht). Aber es hinterlässt bei mir trotzdem einen negativen (ersten) Eindruck, den der andere zwar überwinden kann, aber erstmal muss.
Weil Drogen in den Medien herabgesetzt werden und die Gesellschaft wie dumme Schafe sich nach den Medien richtet, wäre eine Antwort. Natürlich sind die Drogen, die du aufgezählt hast sehr gefährlich, aber es gibt ja noch die "legalen" Drogen die die Ärzte immerzu verschreiben. Opiate werden von Ärzten extrem viel verschrieben und wenn die Patienten abhängig werden, lassen sie die armen Geschöpfe einfach fallen, denn mit Drogenabhängigen möchte niemand etwas zu tun haben. Insbesondere in kleinen Ortschaften ist man dann untendurch, die Klatschbasen sind nämlich effektiver als jede Zeitung. Warum werden überhaupt Medikamente hergestellt die zur Abhängigkeit führen? Natürlich wegen Geld. In Deutschland sind sehr viele Menschen medikamentensüchtig. Es gibt da einen Spruch "Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht" und das ist wirklich so. Sehr viele Menschen sind depressiv oder extrem gestresst, deshalb neigen sie dazu krank zu werden und schließlich verschreibt ihnen der Arzt Opiate. Im Grunde ist es wie ein Teufelskreis.
Es sind ganz normale "Leute",die Drogen konsumieren.Manche belassen es bei einmal,manche tun es eine Zeitlang,einige sind süchtig.Es sind sowohl "gute" als auch "schlechte" Menschen darunter.Du hast Recht,die größten Moralapostel sind meist die,die es nie getan haben.ich kann mir durchaus ein urteil erlauben,sonst würde ich hier nicht schreiben.und ich finde,dass Alkohol auf jeden Fall auch eine schlimme Droge ist.Bei Drogen ist es wie mit dem Rauchen,Gruppenzwang,Neugier, schade um die,die hängen bleiben.Verurteilen kann man das eigentlich nicht,denn Sucht ist Sucht,ob Alkohol,Drogen oder Tabak,auch wenn die Auswirkungen unterschiedlich sind.Will hier keinesfalls Drogen verharmlosen.Aber zumindest Erwachsene wissen genau,was sie tun.
Böse sind solche Menschen nicht. Sie schaden sich "nur" selber. Du hast im Grunde alles schon in deiner Frage aufgezählt, was für die Antwort von Bedeutung ist.
Man meidet den Kontakt, um nicht selber in die Szene hinein zu gelangen.
Es sind nicht nur die, die damit noch nichts am Hut hatten, die Drogen verteufeln. Auch ehemalige Konsumenten, die es geschafft haben, clean zu werden. Es soll sogar Abhängige (zum Beispiel Trinker) geben, die das Zeug verteufeln, aber deren "Wille" zu schwach ist.
Es ist eine Frage des Willens, aber man sollte daraus keine Mutprobe machen. Ist das Ehrgefühl berührt worden, sind sich überschätzende Menschen schup di wups in der Drogenfalle.
Beschimpfungen, so kann ich mir vorstellen, könnten auch zum Beispiel von Menschen kommen, die Vorbilder sein wollen. Wenn man Kinder hat, ist es das Letzte, was man will, dass die Kinder mit Drogen russisches Roulette spielen. "Na, schafft mein Kind das wohl?" Wer so denkt, der liebt seine Kinder entweder nicht oder hat einen seeeehr eigenartigen Blick auf die Welt.
Häufig geht mit Drogenkonsum ein gesellschaftlicher Absturz Hand in Hand. Das liegt aber nicht (nur) daran, dass niemand mit dem Konsumenten mehr etwas zutun haben will, sondern auch daran, weil man als Drogenkonsument weniger gebacken bekommt (mal von Enhancements abgesehen).
Schlimm wird es, Drogen zur Problembewältigung zu nehmen. Die "Ich probiere es mal einfach so"-Typen werden damit kein Problem haben. Wenn man Drogen nimmt, um..., dann hat man ein Problem.
Wer Drogen verharmlost, der unterstützt unsichere Menschen auf den Weg in den persönlichen Ruin. Es zählen nicht die, die es überstehen, sondern die, die es nicht überstehen.
Also deine letzten Aussagen sind schlicht weg falsch. Natürlich zählen die, die es überstehen. Die sind die welchen, die aufzeigen, dass es nicht so kommen muss, die zeigen, dass es lediglich auch auf eine Willens-und Einstellungsgeschichte zurück zuführen ist.
Ich hab einen Beitrag weiter unten, meine Geschichte bzw. die meines einen Freundeskreises aufgezeigt und die widerlegt auch ziemlich, dass man damit eben halt nicht nichts gebacken bekommt und dadurch abrutscht. Wie es auch zeigt, dass nicht alle Menschen, die noch nie was genommen haben darüber so urteilen, denn die meisten meiner Freunde haben noch nicht einmal was davon zu Gesicht bekommen und schätzen trotzdem mich und meine Persönlichkeit. Nur mal so am Rande :)
Gerade auf meine letzten Aussagen lege ich besonders viel Wert. Es zählen NUR die Opfer. Wenn es jemand übersteht, dann ist das schön für ihn, macht ihn aber nicht zu etwas Besonderem im Vergleich zu jemanden, der gleich die Finger davon gelassen hat.
Durch Drogen gibt es Drogenopfer.
Das ist das Schlimme und ich kann da nichts Positives dran erkennen.
Ich habe auch nicht gesagt, dass sie besser sind als die, die es nicht tun. Ich aber finde, dass sie zeigen, dass es nicht nur mit dem Tode endet und nicht alles genau so ist, wie es immer hingestellt wird.
Warum sollte es gut sein, das anderen Menschen zu zeigen?
Sollte es deiner Meinung nach jeder mal probieren? Nochmal: Menschen neigen dazu, sich zu überschätzen oder aus Launen heraus zu handeln.
Was ist der gesellschaftliche Nutzen von der Erkenntnis, dass Drogen u. U. gar nicht so schlimm sind?
Meiner Meinung nach gefährlich, nicht nur weil indirekt dazu angestiftet wird, der Gesundheit zu schaden, sondern auch weil indirekt dazu angestiftet wird, wider des Gesetzes zu handeln.
Also ich hoffe, dass herüber gekommen ist, dass ich schon glaube, dass manche damit klar kommen, nur einen Orden haben sie dafür nicht verdient.
Was der Nutze davon ist? Dass man nicht alle über einem Kamm schert vielleicht? Um anderen Konsumenten zu zeigen, dass es auch anders laufen kann, wenn man sich zusammenreißt und man nicht alles auf die Drogen schieben kann.
Ja klar, ich bin ja nicht ganz so doof, für wie du mich wohl hältst. Ich hab das schon verstanden, hab ich auch nie behauptet, man soll halt einfach keine zu starken Unterschiede immer machen. Das bezieh ich jetzt ach nicht auf dich sonder auf die Allgemeinheit.
ja es ist schon echt krank, dass “werben“ für BTM mit Freiheitsstrafe bestraft werden kann und vor jedem Spielfilm die Gorbatschow Werbung läuft