Jugendamt einschalten um dem Kind zu helfen?

6 Antworten

Jein - was bringt das denn? Wenn sie das Sorgerecht verliert, landet der Kleine: 1. beim Vater - den scheint die Situation dort nicht zu stören, und ob er ein Kind erziehen will oder kann, weißt Du auch nicht. 2. bei den Großeltern (mütterlicher- oder väterlicherseits), die diese "Traumeltern" hervorgebracht haben, Rest: s.1.!!! 3. im Heim - Glückwunsch! Toller Ort für Kinder, v.a. weil es lange dauert, bis sie überhaupt (evtl.) zur Adoption freigegeben werden, ansonsten reißt man sich auch nicht grade um Kindergartenkinder... Mach ihr klar, dass sie Hilfe braucht! Wenn sie sich selbst ans Amt wendet, ist das für alle Beteiligten besser. Und was spricht dagegen, dass Du bei Deinem nächsten Besuch mal Deinen Staubsauger mitbringst und anpackst, statt nur zum Chaos dort beizutragen??? Finde raus, wo es bei Euch vor Ort Ansprechpartner gibt und zeige ihr Möglichkeiten, da raus zu kommen.

FrauWinter  20.10.2013, 14:59

Hm. Nein, nein und nein.

Die Kleine landet werder beim Vater noch bei den Großeltern, wenn diese ebenfalls nicht in der Lage sind, für das Kind zu sorgen.

Bleiben noch Wohngruppen und Pflegefamilien. Sicher ist das nicht die Idealvorstellung von der heilen Welt. Aber 1000 mal lieber sehe ich ein Kind in einer gut betreuten Wohngruppe oder in einer Pflegefamilie, als in einem zugemüllten Zuhause, wo die Mutter nichts gebacken kriegt außer Party.

Es ist der Mutter NICHT geholfen, wenn man bei ihr Ordnung schafft. Es klingt erst mal nett, ist aber keine Lösung. Sie muss dauerhaft lernen (!) mit ihrem Alltag zurecht zu kommen, ihren Haushalt zu erledigen und ihr Kind zu versorgen, verantwortungsvoll mit ihren Finanzen umzugehen sowie mit ihrer Freizeitgestaltung, denn Kind+Drogen beißt sich ganz schön, Kind+viel Alkohol ebenfalls, Kind+Rauchen in der Wohnung auch. Da liegt einiges im Argen - und das kann man nicht mit einer Aufräumaktion aus der Welt schaffen. Dann schaut es 3 Tage lang sauber aus, und danach wieder wie vorher.

Manchmal kann man nicht warten, bis die Erkenntnis von alleine kommt - soviel Zeit hat das Kind nicht.

Julian1974 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 14:35

Ich trage nicht zum Chaos bei.

Julian1974 
Beitragsersteller
 27.10.2013, 18:55
@Julian1974

Ein wirklich sehr geistreicher und fundierter Kommentar...

Wende dich mit dem Verdacht der "Kindeswohlgefährdung" im Sinne des Gesetzes KJHG an das Jugendamt, es muss von Amtswegen auf diesen Verdacht reagieren.

Du solltest jedoch mit Äußerungen wie Alkohol, Drogen etc. vorsichtig sein, du kannst diesen Verdacht natürlich äußern, solltest jedoch nicht sagen: XY nimmt Drogen. Dies könnte im ungünstigsten Fall durch die Familie als Straftat ausgelegt werden, wenn dem nicht so ist.

Solltest du wissen, dass die Familie tatsächlich Drogen nimmt, kannst du dies natürlich auch bei der Polizei anzeigen und um Anonymitä bitten, was bei Drogendelikten für gewöhnlich gemacht wird. Findet die Polizei Drogen, wird das Jugendamt durch die Polizei informiert. Hier gilt gleiches: Kindeswohlgefährdung i.S.d. KJHG.

Wenn du dir sicher über eine Kindeswohlgefährdung bist, solltest du dich unbedingt an das Jugendamt wenden, jeder der Kenntnis über eine Kindeswohlgefährdung hat und diese nicht meldet macht sich strafbar i.S.d. StGB

Julian1974 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 14:31

Sie ist Alleinerziehende Mutter. Eine Straftat möchte ich nicht anmelden, hier ist jeder für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich. Drogen würden sowieso nicht gefunden werden, da die Menge für die das Geld reicht sofort konsumiert wird. Mir geht es vielmehr um die Ungerechtigkeit der Geldverteilung, bzw. das verantwortungsbewusste Umgehen mit diesem. Es ist Geld da für Alkohol, für Drogen, ein neues Tattoo, ein Smartphone, Kippen... aber der Kleine hat nur 1Paar Schuhe, rennt in dreckigen Klamotten rum, von Ausflügen in 'nen Tierpark oder so mal ganz zu schweigen...

advocatusberlin  20.10.2013, 16:13
@Julian1974

Verstehe, dann ist denke ich der Weg zum Jugendamt die beste Lösung, so dass der Familie ein Familienhelfer/in zur Seite gestellt wird.

Wie verhält man sich in einer solchen Situation?

Man verhält sich so, dass die soziale Situation durch eigene Vergleiche, Vorurteile und Vorverurteilungen nicht noch zusätzlich an Dramatik gewinnt. Es sollte die Frag gestattet sein, warum Du Dich nicht für afrikanische Migranten in Lampedusa einsetzt oder für Roma und Sinti im Ruhrpott, wenn Dein soziales Gewissen so stark nach Gerechtigkeit verlangt.

Zunächst würde ich das Gespräch mit der Mutter suchen, wenn sich nichts ändert, wäre das tatsächlich eine Situatin in der ich das Jugendamt einschalten würde.

Julian1974 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 14:23

Zitat: Habe mir nichts vorzuwerfen.

Sprech deine Bekannte an.

Julian1974 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 14:22

Zitat: Habe mir nichts vorzuwerfen.