Dienstplanänderung, wann verpflichtend?
Eine Kollegin hat sich krankgemeldet und ich soll nächste Woche Samstag ihre Schicht übernehmen. Nun hab ich im Internet gelesen, dass ein Schichtwechsel min. 4 Tage im Vorraus bekanntzugeben ist. Dies hat der Chef gemacht. Bezieht sich das aber auf diesen Fall? Wo anders hab ich gelesen, dass ein Planwechsel, nur mit gegenseitigem Einverständniss möglich ist.
Das Problem ist, als ich auf dem Schichtplan gesehen habe, dass der Samstag frei ist, habe ich ihn verplant. Ein Termin der sich nicht verschieben lässt. Nun war der Freie Tag gestrichen.
Als ich den Chef angesprochen hat war er verständlicherweise nicht zufrieden und meinte, er würde von seinen Mitarbeitern erwarten, dass sie auch an freien Tagen zur Verfügung stehen. Ich verstehe das jetzt so : auch wenn ich frei habe, soll ich möglichst nichts planen, damit ich im Falle des Falles einspringen kann.
Nun hat er mir den Samstag wiederwillig frei gegeben, aber könnte er darauf bestehen, dass ich Samstag komme? Ich halte doch nicht alle meine freien Tage frei nur weil jemand auf der Arbeit ausfallen könnte.
6 Antworten
Zwischen "ich halte doch nicht alle meine freien Tage frei" und dem einspringen bei einem unvorhergesehenen Krankheitsfall besteht doch noch ein grosser Unterschied.
Da sich die Frage bei Dir ergibt ist es wohl so, dass das in Deinem Betrieb nicht die Regel ist. Dann solltest Du eine Planänderung durchaus ernsthaft in Erwägung ziehen. Das ist dann auch eine Frage von geben und nehmen und je nach Struktur des Teams auch von Kollegialität.
In diesem Fall geniesse Deinen freien Tag und mach' Dir keine Gedanken um die Laune Deines Chefs. Dauernd musst Du in keinem Fall zur Verfügung stehen.
Ihr seids zu lustig ab und zu.
Ihr habt die Erwartung, dass euer Arbeitgeber euch bezahlt, regelmäßig und möglichst viel, wenn nicht noch mehr, weil es ja nie genug gibt.
Was meint ihr aber, wann euer Arbeitgeber das machen kann?
Richtig, wenn er Einnahmen hat.
Hat er Einnahmen, wenn das Ding nicht funktioniert?
Eben, hat der nicht. Nur wenn das Ding läuft, kommt auch euer Gehalt..
Wenn es rund läuft dann kann der euch bezahlen. Tut es das nicht, geht das Ding unter und ihr werdet arbeitslos.
Euer Gehalt kommt nicht vom Chef, Euer Gehalt kommt von den Kunden, es sollte eigentlich, hat man das mal verstanden, euer ureigenstes Interesse sein, dass der Laden funktioniert.
Was zum Geier gedenkt ihr zu tun, dass das Ding rund läuft?
Nix!
Boa, kann ich was dafür wenn da jemand krank ist, muss ich nicht, will ich nicht, hab ich keinen Bock zu, darf der gar nicht....... ohne mich, soweit kommts noch....
Verdammt noch eins, geht da hin, wenn Not ist und schaut zu, dass der Laden, der euer Gehalt bezahlt, wenigstens rund läuft. Dass die Aufträge abgearbeitet werden, denn nur dann gibts Kohle und nur dann kommt euer Gehalt.
Und wenn man mal außerplanmäßig einspringen muss, dann macht man das - jawohl - und zwar auch am Wochenende und auch dann, wenn man was absagen muss in privaten Umfeld dafür.
Kapiert das endlich, es ist nur in eurem eigenen Interesse, dass in solchen Lagen wie ein Mann dasteht und helft, wo ihr nur könnt.
Und ja, gehts nicht mehr eines Tages, dann ist das Geschrei groß, weil ja immer die anderen böse sind.....
Also, geh da hin und schaff was. Es ist für Dich!
Als ich den Chef angesprochen hat war er verständlicherweise nicht zufrieden und meinte,
(dass er sich Dich merken wird und sollte mal jemand entlassen werden müssen, aus "betrieblichen Gründen" - dann auf Dich kann man sich doch eher nicht so arg verlassen..... wer weiß.... vielleicht......)
er würde von seinen Mitarbeitern erwarten, dass sie auch an freien Tagen zur Verfügung stehen.
Exakt. Dass die trotz freien Tagen auch mal außerplanmäßig einfach so einspringen für andere kranke Mitarbeiter, wenn es notwendig wird und helfen, wenn es erforderlich ist.
Und dass man dann auch mal, nicht immer aber mal was privates hinten an stellt im Interesse der Firma, nennt sich Arbeitsmoral.
Ja und dass man sich mit dem Laden, der einem die Brötchen zahlt, identifiziert und auch mal zu diesem steht.....
.... ich weiß, alles Fremdwörter.
Ich verstehe das jetzt so : auch wenn ich frei habe, soll ich möglichst nichts planen, damit ich im Falle des Falles einspringen kann.
Falsch. Er erwartet, dass wenn es dicke kommt, dass dann alle zusammenstehen und helfen!
Nicht in Dauerbereitschaft, nein, aber wenn es wirklich klemmt, dann.....
Zuviel erwartet, ich weiß, eine Generation vorher wusste noch, was das war, heute sind das alles Fremdwörter, da schauen die Leute wie Teletubbies, wenn man sowas anbringt, das sind immer nur diese Erwartungen.... dabei ist es doch nur ein Job und doch egal.... oder?
Nun hat er mir den Samstag wiederwillig frei gegeben, aber könnte er darauf bestehen, dass ich Samstag komme?
Der dachte halt bislang, vielleicht kann man sich auf Dich dann doch verlassen..... nun musste er feststellen, dass er eher verlassen ist......
Der erwartet, dass Du in einer solchen Lage FREIWILLIG kommst. Ja vielleicht sogar selbst auf die Idee kommst und sagst: "Hey, Chef, scheibeisebe gelaufen, der Laden krankt, ich komme.... ich helfe...."
Ich halte doch nicht alle meine freien Tage frei nur weil jemand auf der Arbeit ausfallen könnte.
Verlangt ja auch niemand. Wie gesagt, alles nur Fremdworte mittlerweile in unserer Gesellschaft.
Weißt Du, wie Dein Chef zum Chef wurde?
Der hat genau das einfach gemacht. Der wurde Chef, weil er gezeigt hat, wenns klemmt, kommt er und hilft.
Ja ich weiß..... alles Märchen, gabs noch nie....
Reg dich mal ab. Ich springe diesen Monat schon oft genug für diese Kollegin ein. Und letzten monat vier mal . Ist ja nicht so als wenn es mir egal wäre. Es geht um einen Tag. Und da kann der Chef auf mal Rücksicht auf seine Mitarbeiter nehmen, die schließlich dafür sorgen, dass der Laden läuft ;)
Was hast Du denn weltbewegendes übermorgen vor gehabt?
Eine Hochzeit vielleicht? Weil dann, klar, das geht kaum. Eine Taufe? Oder ein 50. Gebrurtstag?
Alles nicht, gell?
Eben. Sommerzeit, Urlaub und auch noch Krankenstände, da klotzt man halt mal ran.
Aber das ist meine Einstellung.......
Was ich vorhab ist meine Privatsache aber Taufe kommt dem schon sehr nah....
Ja ne, wenns was wirklich riesiges ist, also so arg groß und sehr wichtig und die ganze Familie ...., dann keine Frage.
Nur dann kommuniziers auch mit dem Chef und erzähle ihm, warum und was genau so arg groß und wichtig und unumgänglich, dass der weiß, auf Dich kann man sich verlassen, aber genau an dem Tag.... verdammt da gehts halt nicht.... schade... (wenn Du weißt was ich meine).
Aber zumeist hat man "was vor" sprich am Isarufer hocken und einen Kasten zwitschern oder am Neckarufer und ein paar Flaschen....
Sowas kann man auch absagen.
So meine ich das.
Klar gibts auch Gründe, nicht zu kommen, aber halt nur wirklich dringende.
Ja das mache ich ja eben nicht. Wenn ich was vor habe und den Termin verschieben kann mache ich das auch, wenn ich gebraucht werde. Absolut kein Thema. Hab ich in der Vergangenheit so gemacht und werde es weiter so handhaben. Ich poche da noch nicht mal auf diese vier Tage Regel. Wenn Chef anruft und frage ob ich in zwei Stunden da sein kann, dann bin ich das auch wenn die Umstände es erlauben
Ich frag jetzt einfach mal:
Bist Du AG und springst mit Deinen MA so um oder bist Du AN, der sich alles gefallen lässt, für den der AG das "Nonplusultra" ist, der für nichts anderes als den Betrieb lebt, keine privaten Interessen hat und auch keine Familie?
Bei Deiner Einstellung bist Du als AN der "Traum" jeden Arbeitgebers und der "Alptraum" für alle, die sich für Arbeitnehmerrechte einsetzen.
Als AG würde ich Dir niemanden wünschen, Du siehst einen AN nicht als Mensch mit dem Recht auf eigene Interessen sondern als AN der sein Privatleben dem Chef völlig unterordnen soll.
Bei Bekanntgabe des Schicht-/Dienstplans hat der Arbeitgeber sein Weisungsrecht verbraucht. Änderungen gehen jetzt nur in absoluten Ausnahmefällen oder im gegenseitigen Einvernehmen.
Dass ein AN krank wird, Urlaub hat oder kurzfristig frei nehmen muss und fehlt, ist das Betriebsrisiko des AG und kein Notfall der den AG berechtigt, die Anwesenheit des AN zu verlangen.. Wenn ein AN den geplanten freien Tag "verplant" hat, dann muss er auch nicht in die Änderung einwilligen.
Ich vermute mal, Du bist schon ab und zu eingesprungen, das passiert im Arbeitsleben öfter, der AG kann nicht alles im Voraus wissen und entsprechend planen.
Wenn Du jetzt einmal keine Zeit hast, ist es Dein gutes Recht, auch mal "Nein" zu sagen.
Richtig. Allein für die Kollegin übernehme ich ja nächste Wochen zwei Schichten. Nur an dem einen Samstag geht es halt wirklich nicht. Es ist nicht so dass ich mich sonst querstelle wenn man mich bittet einzuspringen. Nur es für selbstverständlich zu nehmen, dann den Schichtplan nach belieben und ohne Absprache zu ändern und sich dann zu beschweren finde ich nicht gut
Es ist ja nicht so, dass Du nie einspringst. Wenn es jetzt mal nicht geht, dann ist das eben so. Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen zu haben.
Dein Chef wird sehr wohl wissen, dass er Dich nicht "zwingen" kann. Du schreibst ja selbst, dass er Dir widerwillig "freigegeben" hat. Mach Dir jetzt keinen Kopf, Du bist rechtlich auf der sicheren Seite
Wenn du freihast hast du frei... wenn dein Chef möchte, dass du Bereitschaftsdienst machst, soll er das auch zahlen
Hier musst du dir die Dienstvereinbarung zwischen den Personalrat und deinem Arbeitgeber durchlesen.
Wir haben keinen Personalrat :D
Ich spreche nicht davon, dass ich nie einspringe. Das ist das erste mal dass ich es ablehne. Ich bin im letzten Monat Vier mal eingesprungen und habe mich nicht beschwert. Wenn ich Zeit hab oder einen Termin verlegen kann mache ich es ohne Probleme. Und für die genannte Kollegin springe ich diesen Monat bereits 2 mal ein