Deutsche Vermögensberatung bzw Geschäft übernehmen?
Hallo, ich habe heute ein angebot vom vVersicherungsberater meines Vertrauenens bekommen. Er fragte mich, ob ich sein Geschäft, samt Stammkunden, bei Eintritt in seine Rentenzeit übernehmen möchte.
er hat nie einen Verkäuferstamm aufgebaut bzw wollte das nie und ist sozusagen ein einzelner berater und arbeitet nicht nach dem Pyramidensystem
er hat sich nun mehr als 18 Jahre etabliert und ist meines erachtens echt sehr sehr gut in seinem Fach
sein geschäft schein gut zu laufen (finaziell)
Er hat mir angeboten, mich anzulernen und mir alles zu zeigen, an seiner jahrelangen berufserfahrung teilzuhaben und darüber hinaus auch jegliche sonstige hilfestellung zu geben . Er meinte das es Ihm aber langsam zuviel wird und er deshalb nach 18 jahren jemanden als nachfolger ranziehen möchte. Ich befinde mich derzeit im 7. Semester meines BWL studiums, in dem ich ja auch steuerechtliche Grundlagen erlernt habe und beende dieses vorraussichtlich im kommenden Jahr.
Nun meine Frage: Würdet ihr dieses Angebot annehmen und sein Geschäft bzw seinen Kundenstamm übernehmen und somit in die Branche der Versichrungsmakler eintreten?
Ich finde, das es ein gutes angebot isst. Noch dazu ist zu sagen, dass ich Ihm seit Jahren vertraue und er mich wirklich immer sehr gut beraten hat (günstigere Versicherungen und so --> wichtig als student)
Danke
7 Antworten
Hallo erstmal vorne weg,
die Deutsche Vermögensberatung ist ein Allfinanzberater und berät nicht nur die AachenMünchener oder den Generali-Konzern. Mit der Deutschen Bank gehört noch ein Großer Konzern zur Partnerschaft der Deutschen Vermögensberatung. Die Unternehmer bei der Deutschen Vermögensberatung nennen sich Vermögensberater und auch diese beraten. Zu behaubten das nur Versicherungsmakler beraten ist grundsätzlich eine falsche Aussage. Du darfst nicht vergessen auch Makler verdienen an verkauften Produkten und wenn noch besser kommt dazu das Beratungshonorar. Die Aussage her rodnand ist leider nicht ganz zutreffend.
Nun aber zu der Frage, da sie noch ein Jahr studieren,wäre es eine Möglichkeit nebenbei bei ihren Vermögensberater mit zulaufen und so auch die Kunden kennenzulernen. Das ist sinnvoll um die Kunden als Mensch kennenzulernen und nicht als Kartei. Wenn sie ihm vertrauen dann machen sie es, zumindest der Versuch kann nicht schaden.
Genau das ist eine der entscheidendsten Fragen. Schenken wird er dir seinen Kundenstamm sicher nicht. Wenn er keine Äblöse verlangt, wird er weiter die Bestandsprovisionen bekommen wollen. Er wird sicher nicht darauf verzichten ;) Dann hast du zwar den Bestand, der bringt dir aber nicht viel. Du kannst zwar versuchen, dort Neugeschäft zu machen, doch das wird ziemliche Drecksarbeit & nicht viel bringen. Bis du also einen ähnlichen Stand wie dein Vorgänger, wird es also mindestens die gleiche Zeit dauern, die er gebraucht hat. Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen wirst du vermutlich nie dieses level erreichen.
Aber wie gesagt, es hängt davon ab, WIE du den bestand bekommst. Wenn er ihn dir schenkt, schlag zu :P oder noch besser, gib mir seine Telefonnummer ;)
Es scheint ein sehr gutes Angebot zu sein, besonders weil ich DVAG kenne und ich schätze hoch sein, das dein Bekannter sich nicht an dem sonst bei DVAG üblichen Geschäftsgebahren beteiligt hat. Für dich stellt sich dann die Frage, was er als Ablösesumme möchte, monatliche Summen oder eine Summe oder sonstige finanzielle Zahlungen. Auch wichtig, das du allen Kunden vorgestellt wirst, zumindest den wichtigen.
Wenn du Dir sicher bist, dass du eigenmotiviert sehr diszipliniert arbeiten kannst und dauernde Niederlagen so gut wegstecken kannst, dass du trotzdem immer wieder am Ball bleibst; wenn du einen gewissen "Jagdinstinkt bzw. eine Jagdlust" hast, dann ist das Versicherungsgeschäft spannend. Wenn du einen Bestand übernehmen kannst, der dir laufend eine sichere monatliche Einnahme bietet, damit mindestens deine Kosten für eine angemessene Kranken- und Rentenversicherung gedeckt sind, dann solltest du es in die engere Wahl nehmen. Wichtig zu wissen: Aus der Selbststädigkeit heraus in eine feste Anstellung (mit Lohnfortzahlung bei Kranhkeit und Sozialversicherungsbeteiligung des Arbeitgebers) zu wechseln ist fast unmöglich. Firmen befürchten, dass sie ein "Freelancer" nicht mehr die meist etwas starren Unternehmensstrukturen einfügen kann, sund zusätzlich immer (oder lange) ein Problem mit den Arbeitsrichtlinien haben wird.
Den beiden vorherigen Antworten stimme ich zu, also z. B. was den Schritt in die Selbständigkeit an sich angeht, ohne vorher Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt zu haben.
Es gibt aber Menschen, und zu diesen könntest Du ja gehören, die mit abhängiger Arbeit in ihrem ganzen Leben nichts zu tun haben. Dann wäre es sicherlich richtig.
Was mich wundert, ist, dass dein DVAG-Verteter nicht die üblichen Praktiken dieser Organisation vertritt, aber trotzdem dabei ist. Er könnte womöglich tatsächlich als Versicherungmakler arbeiten.
Zur Info: Die Deutsche Vermögensberatung ist eine Vertriebsorganisation der AachenMünchener, die zum Generali Konzern gehört. Ihre Angehörigen Vertreter sind bestenfalls Mehrfachagenten, da sie außer den Produkten der AachenMünchner auch andere der Generali-Gruppe verkaufen dürfen. Weiterhin ist der Begriff des Versicherungsberaters gesetzlich geschützt. Er darf nur von Honorarberatern genutzt werden, die unabhängig beraten und keine Provision nehmen. Mit der Nutzung diesr Bezeichung wäre ich also vorsichtig.
Es könnte also auf jeden Fall interessant sein, den Kundenstamm und das Geschäft deines Versicherungsvertreters zu übernehmen. Im Interesse der Kunden wäre es allerdings sinnvoll, dieses von der DVAG zu lösen und sich mit dem Know-How des jetzigen Betreibers zu einem wirklichen Versicherungsmakler zu entwickeln. Dies könnte allerdings rechtliche Probleme mit der DVAG geben.
Nur wer unabhängig ist, kann von sich behaupten, Menschen zu beraten. Wer nicht bereit ist, das Interesse seines Kunden zu vertreten, wie es der Makler tut, ist kein Berater, sondern Verkäufer. Was nicht heißt, dass Verkäufer böse wären, es ist nun mal ihre Aufgabe, zu verkaufen. Es ist nur wichtig, sich selbst darüber im Klaren zu sein und insbesondere dem Kunden gegenüber dies klar und deutlich darzustellen. Dies wird auch gesetzlich so gefordert und wer es nicht tut, bekommt immer häufiger ernste Probleme bis zum Entzug der Zulassung und Schadenersatzforderungen.
Erklärungen zu den Begriffen Versicherungsvertreter (auch Mehrfachagent), Versicherungsmakler und Versicherungsberater findest du im Versicherungsvertragsgesetz (VVG), § 59, einfach bei z. B. Google eingeben und durchlesen.
Weitere Infos über die DVAG und ähnliche Vertriebe bekommst du unter http://www.geprellte-strukkis.de/
Ansonsten brauchst du für die Arbeit als qualitativ hochwertiger Makler vor allem Erfahrung und gute Informationsquellen. Wenn Du den Grundsatz der Ehrlichkeit und Transparenz beherzigst, gehört Dir allerdings die Zukunft in diesem Bereich.
Ich wünsche Klarheit bei Deiner Entscheidung und alles Gute für Deinen Weg.