Denkt ihr dass in großen Unternehmen wie VW Personen durch Vitamin B leichter reinkommen?
viele behaupten ja, dass es sowas nicht mehr geben würde
Nichtsgönner werfen mittlerweile einen ja schon vor dass man nur angenommen wurde weil Bekannte in dem Unternehmen auch tätig sind. Denkt ihr das kann stimmen?
Was?
Was?
8 Antworten
Das halte ich für relativ irrelevant, einfach weil in den allermeisten Einsteigerpositionen die Personalabteilung eine Vorauswahl und ein Mitspracherecht bei der Stellenbesetzung hat und die Anzahl der leitenden Angestellten mit Einstellungsverantwortung mit persönlichen Beziehungen zu qualifizierten Personen eher in der Gesamtzahl der Einstellungen untergeht.
Dazu kommt noch, dass sich eine Führungskraft auch durch solche Fisimatenten enorm exponieren kann.
Was tatsächlich eine Rolle spielt ist das Netzwerk aus Kontakten und Beziehungen, die jüngeren Menschen helfen überhaupt eine Chance zu erkennen. Das sind zwar letztlich auch Beziehungen , aber in den allermeisten Fällen entscheidet die Qualifikation.
Das gilt für beinahe alle Großkonzerne und inbesondere für hochqualifizierte Positionen; je kleiner die Firmen, je mehr sie in regionales Leben eingebettet sind desto eher spielen dann Beziehungen eine Rolle. Wobei meiner Erfahrung nach auch hier Beziehungen fehlende Qualifikationen kaum toppen.
Eine Ausnahme bilden meiner Erfahrung nach Verwaltungen, würde man hier Genuntersuchungen starten kämen wohl eher inzestuöse Verhältnisse ans Licht. Ich vermute das liegt an den Verquickungen mit der Lokalpolitik, der insgesamt geringen Notwendigkeit für eine fachliche Qualifikation und der absoluten Gewissheit für Fehler, irrationales Verhalten und Dummheit nicht abgestraft zu werden.
Bei leitenden Funktionen im höheren Management spielt ebenfalls das Netzwerk und auch die soziale Herkunft eine Rolle. Die Qualifikation vorausgesetzt, ist die Chance für Menschen aus Großbürgerlichem Umfeld eine hohe Führungsposition zu bekommen sehr viel höher als für andere. Das hat sehr viel mit gemeinsamen Bekannten aus dem Netzwerk, gemeinsamen Lebensumständen, ähnlichen Verhaltensmustern & Körpersprache sowie einem ähnlichen Bildungshintergrund (auch Allgemeinbildung) zu tun.
Natürlich kann man empfohlen werden, doch nur deswegen angenommen zu werden ist nicht wirklich wahr.
Mit freundlichen grüßen, Alphstral
Definitiv ja! Ich habe mehrere Jahre für einen großen Deutschen Automobilzulieferer gearbeitete und dort lief vieles über Vitamin B. Mehrere meiner alten Schulfreunde sind so irgendwo untergekommen. Eine Garantie gibt es zwar nicht, aber es kann die Chancen durchaus verbessern. Obwohl es ein großer Betrieb war, kannte man überall jemanden. Sei es Kumpel, Schwanger, Tante oder wenn auch immer. Ich war zuletzt selber in einer Führungsposition beschäftigt und habe Personalentscheidungen mitentschieden. Da gab es manchmal nicht mal das normale Bewerbungsverfahren. Wir haben es kurz im wöchentlichen Meeting bequatscht, ich habe daraufhin den Personalbogen ausgefüllt und paar Tage später den Vertrag weitergereicht. Wozu Vorstellungsgespräch, wenn man die Person schon kennt? 😉
In meiner Region war Bergbau lange ein Thema. Auch da lief das meiste über Vitamin B. "Ach, dein Vater ist Steiger", zack - dessen Personalnummer eingetragen und der Rest war dann ein Selbstläufer. In meinem ganzen Umfeld lief vieles so ab. Zwei Kumpels sind in Betrieben beschäftigt, obwohl es eigentlich keine offenen Stellen gab. Beide sind jetzt fünf und sieben Jahre dort beschäftigt. Auch als Selbständiger hat man es hier und da etwas einfacher, wenn man jemanden kennt, der einen kennt und man so vielleicht eher Aufträge bekommt. Es funktioniert wie gesagt nicht immer, kann manchmal aber durchaus hilfreich sein. Je mehr Leute man kennt und, umso besser man vernetzt ist, umso leichter hat man es im Leben. Ich selber musste eigentlich nie nach Arbeit suchen und auch bei meinen Freunden war es bisher eigentlich nicht anders. Vor allem, wenn ich an die Jungs denke, die inzwischen ausgewandert sind.
Kein Ding! 😉
Natürlich, ich persönlich kenne ein paar Personen, die durch Papa in Führungspositionen gelangt sind ohne dafür besser qualifiziert zu sein als Bewerber ohne Vit B.
Zudem gibt es dazu Untersuchungen des Soziologen Michael Hartmann, der sich Managerposten angeschaut hat.Netzwerke sind viel Wert.
Das schließt jedoch nicht aus, dass es zum Beispiel Informatiker gibt, die fähig sind und eine gute Einstellung bekommen aufgrund ihrer Fähigkeiten. Das ist aber keine so überlaufene Branche wie z.B. bei den BWLern.
Natürlich gibt es sowas, deswegen gibt es ja XING und Co, Netzwerken heißt das Zauberwort. Warum man nun den Job XY bekommen hat ist natürlich von außen schwer zu beurteilen, aber das persönliche Beziehungen keinen Einfluss haben können ist eben leider nicht wahr.
Wow 😄 danke für die Antwort