Habe 2 Zusagen - Darf ich alle unterschreiben? (Ausbildung)?
Hi Community,
ich habe 2 Zusagen für eine Ausbildung für dieses Jahr erhalten. Ich habe sehr hart dafür gearbeitet und werde nächste Woche aufgefordert/"eingeladen" von beiden Betrieben um den Ausbildungsvertrag zu unterschreiben. Ich habe morgen (Freitag) noch einen Vorstellungsgespräch bei einer Top Firma.
Versteht mich nicht falsch, aber ich möchte eigentlich nicht anderen die Chance für eine Ausbildung wegnehmen. Und bis August haben wir ja noch ca. 1 Monat. Also kann ich mir doch eigentlich das Recht herausnehmen und die Betriebe darum bitten mir ca. 5 Tage bedenkzeit zu geben. Ich möchte noch mein Glück im kommenden Vorstellungsgespräch versuchen und die Unternehmen wollem ja auch nur die besten Azubis und ich möchte im besten Unternehmen ausgebildet werden. Ist doch fair und logisch?!
Was denkt Ihr darüber?
Bedanke mich für jedes Kommentar
MFG
10 Antworten
Du kannst beide Ausbildungsverträge unterschreiben. Solange im Vertrag nicht steht, dass dieser vor Beginn der Ausbildung nicht gekündigt werden kann, ist das kein Problem.
Bei Ausbildungsverträgen gibt es diese Klausel aber äußerst selten, weil während der vereinbarten Probezeit (1 - 4 Monate) eine Kündigung immer fristlos erfolgt und deshalb nicht viel Sinn machen würde.
Du kannst, solltest Du beide Ausbildungen bekommen, eine deshalb vorher fristlos kündigen. Da solltest Du aber, wenn Du Deine Entscheidung getroffen hast, so schnell wie möglich im Betrieb anrufen, Dich für das Ausbildungsangebot bedanken und sagen dass Du aus persönlichen Gründen die Ausbildung leider nicht antreten kannst und dass die schriftliche Kündigung umgehend folgt.
Davon mal abgesehen bekommt man i.d.R. den Ausbildungsvertrag mit, damit man ihn in Ruhe lesen und unterschreiben kann.
Du kannst dort doch sagen, dass Du Dir den Ausbildungsvertrag gerne in Ruhe durchlesen möchtest. Will man Dich zur schnellen Unterschrift "überreden", gäbe mir das schon zu denken.
Wenn man Dir den Vertrag nicht mitgeben will, achte darauf ob die Kündigungsklausel drin steht. Gibt es keine, kannst Du den Vertrag trotzdem unterschreiben und ggf. später kündigen.
Selbst wenn der Vertrag eine Kuendigung vor Ausbildungsbeginn untersagen sollte (was natuerlich ziemlich unsinnig waere), kann er immer noch am 1. Ausbildungstag dort erscheinen, die fristlose Kuendigung abgeben und sofort wieder gehen. Oder er laesst die Kuendigung durch einen Dritten uebergeben und braucht dann selbst gar nicht zu erscheinen.
Ich lese das mit dem 'sofort unterschreiben' jetzt erst.
Dieses Verhalten ist nicht üblich, nicht fair. In so einem Fall würde ich mich gleichartig verhalten, so wie es @hexle2 schreibt. Jedoch so früh wie möglich annullieren, wenn die bessere Alternative vorliegt.
Du brauchst/sollst dich hier nicht zu outen, um welchen Beruf/welche Firmen es hier geht.
Doch empfehle ich dir dringend bei HWK / IHK (je nach Beruf) Erkundigungen einzuholen.
Falls du einer Gewerkschaft beitreten willst - auch die geben Auskunft.
Wenns ne kleine Firma ist - geh zum Bäcker, Fleischer, zur Apotheke, Tankstelle in der Nähe und frage, wie die Firma ist.
Problem ist, du hast noch keine Erfahrung mit PA, ob telefonisch, schriftlich oder im persönlichen Gespräch - ging mir ebenso.
Nach 20 Jahren weißt du, wie der Hase läuft - doch das nützt dir hier jetzt gar nix.
Alles klar. Danke !
Gerne, alles Gute
Ich sehe das genauso wie du. Fair und logisch wäre es, ehrlich zu bleiben, also den beiden Betrieben zu sagen, dass du am Freitag noch ein Bewerbungsgespräch hättest. Du kannst auch offen zugeben, dass du inzwischen zwei Zusagen hast. Das werden die verstehen, wenn du ein "Guter" bist.
Dann würde ich beiden sagen, dass du nicht auf Verdacht einen Vertrag unterschreiben möchtest, weil du das für unfair gegenüber der Firma hieltest und deshalb darum bitten möchtest, dir bis nächsten Freitag Bedenkzeit zu geben. Du würdest dann spätestens am nächsten Freitag definitiv anrufen, um deine Entscheidung mitzuteilen. Das wäre ein absolut seriöses Gebaren.
Du kannst darum bitten eine Kopie des Arbeitsvertrag nochmals mit Nachhause zu nehmen um ihn mit "deinen Eltern durch zugehen" je nachdem wie alt du bist ist die Aussage immer eine gute Ausrede.
Ansonsten kannst du ruhig um etwas Bedenkzeit bitten da werden die meisten Unternehmen kulant sein, denn schließlich hat man lieber jemanden der sich etwas Zeit nimmt anstatt das sich paar Wochen heraus stellt das er auch bei jemand anderen auch einen Ausbildungsvertrag unterschrieben hat.
Eine Kopie nützt gar nichts.
Ein fairer AG gibt beide Vertragsteile, also Original und Kopie mit - und zwar unterschrieben.
Dann bittet er, das Original unterschrieben innerhalb einer Frist zurückzugeben.
Mit dem Ausbildungsangebot hast du schon die entscheidende Hürde genommen.
2 Arbeitsstellen gleichzeitig kannst du nicht annehmen - soweit die Logik.
Also musst du dich jetzt entscheiden.
Schlechtes Gewissen wegen anderer brauchst du dir nicht zu machen - auf dich nimmt auch keiner Rücksicht.
Aber bedenke etwas anderes, wichtigeres.
Arbeitgeber haben die Möglichkeit, untereinander zu kommunizieren - so wie du hier. Mach keine Spielchen - das kann negativ auf dich zurückfallen, im worst case.
Außerdem gibt es Personalabteilungen, die tun nichts anderes, als zu recherchieren (facebook, hier ...).
Also: Entscheide dich jetzt.
Du kannst beide Verträge unterschreiben. Habe ich (und sogar meine Schwester) auch gemacht. Es hat sich erst später die bessere Ausbildung ergeben.
Ich würde auch sofort den ersten Vertrag unterschreiben und ggf. diesen wieder kündigen, wenn ich doch den anderen Ausbildungsvertrag bekomme..
Mich persönlich hat es auch etwas gewundert wieso ich plötzlich zum Betrieb fahren soll um den Vertrag gleich vor Ort unterschreiben zu können. Ist irgendwie unverschämt finde ich. Ich werde einfach hinfahren und den Vertrag mitnehmen.