Darf mein Lehrer meine Noten an andere Lehrer weitergeben?

"Spinnen" wir den Gedanken mal weiter weil wir es können:
Würden die Lehrer sich nicht mehr austauschen dürfen, dann wären sämtliche Notenkonferenzen nicht mehr nötig - mehr freie Zeit für die Lehrer. Ansonsten verteilt jeder Lehrer halt die Note die er denkt verteilen zu müssen/wollen und interessiert sich null dafür, ob der Schüler grade größere Probleme hat oder nicht in anderen vllt. wichtigeren Fächern. Oder ob der Schüler persönliche Probleme hat oder vielleicht auch sehr lange krank war.

Dann gibt es darüber hinaus auch keine Zeugnisnoten mehr - die müssen verschlüsselt werden - genauso wie der Name damit das ja kein anderer Lehrer sieht. Die Schule besteht auch auf ihren eigenen Datenschutz weil sie es kann und streicht den Namen der Schule vom Zeugnis. Wobei auch das egal ist - ohne Noten und Namen ist nicht identifizierbar wer das Zeugnis bekommen hat. Ergo hat es auch keinen Wert. Und weil das ganze unter Datenschutz steht, kann die Schule diese Daten auch vernichten. Einfach so - plupp - 10 Jahre umsonst frühmorgens in die Schule gehechtet xD
Unter verschärften Bedingungen darf auch kein Schüler mehr in die Schule der sich nicht identifizieren kann - vor jedem Lehrer extra natürlich.

Übrigens steht im Datenschutz, dass man Daten welche zur Erledigung des Geschäftsverhältnisses benötigt werden so lange behalten darf, bis dieses beendet ist. Wenn wir den Schulgang als Geschäftsverhältnis annehmen, darf die Schule diese Daten - solange sie innerhalb der Schule bleiben - verwalten und verteilen wie sie will. Auch innerhalb der Lehrerschaft. Man MUSS diese Daten nie angeben aber dann bekommt man auch keinen Platz an der Schule. Dann darf man mit dem Schulamt sprechen was das soll.   

So gesehen hast du Recht.

Die Noten sind auch personenbezogene Daten und bedürfen daher einer Rechtsgrundlage zur Verarbeitung.

Diese Rechtsgrundlage findet sich jedoch in Art 6 Abs.1 lit b und Art 6 Abs. 1 lit f bzw. in Art 88 DSGVO.

Es wid also nicht gegen geltende Datenschutzgestze (auch nicht gegen das BDSG) verstoßen. Eine zusätzliche Zustimmung deinerseits ist nicht notwendig.

Lehrer dürfen das, es wird sogar normalerweise ein mal im Halbjahr vor den Zeugnissen bei den Notenkonferenzen gemacht.

Da sitzen dann alle Lehrer einer Klasse, Elternvertreter und ggf. auch Klassensprecher zusammen. So habe ich als Klassensprecher auch teils die Noten meiner Klassenkameraden gesehen, nur bei der Besprechung meiner eigenen musste ich kurz raus. Im Zweifelsfall hätte ich sie ja auch vor den Lehrer und der Schule mit vertreten sollen, da muss man auch informiert sein.

Gerade wenn Lehrer zu Personen unsicher sind, sprechen sie sich oft mit Kollegen dazu ab.

Das hat mit Datenschutz überhaupt nichts zu tun. Sicher dürfen Lehrer sich über ihre Schüler austauschen und auch über deren Noten reden.
Eigentlich solltest du es positiv sehen, wenn ein Lehrer sich Gedanken macht, anstatt dir gleich eine schlechte Noten zu geben. Aber nein, da kommt man gleich mit einem dummen Argument wie Datenschutz.

So eine dumme Reaktion könnte durchaus dazu führen, dass Lehrer dann demnächst ohne zu reflektieren schlechte Noten vergeben. Dann wärest du vermutlich auch am maulen.

Also wenn ein Lehrer nicht erwachsen genug ist sich seine Meinung selbst zu bilden hat er ein Problem ja. Aber letztendlich dürfen sich die Lehrer natürlich untereinander absprechen. Anders wär es gar nicht möglich. Mit Datenschutz hat das nichts zu tun weil ein Lehrer auch nicht als Privatperson fungiert in dem Fall.
Davon abgesehen sei froh, dass die Lehrer sich um dich kümmern. Man darf und sollte immer davon ausgehen, dass einem Lehrer nicht "ans Leder" wollen. Ich vermute mal die meisten Lehrer nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und wollen helfen und unterstützen. Oft geht das aber nicht allein.