Chef als Diktator betiteln

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Ob es als Beleidigung gemeint ist oder nicht ist in dem Fall egal - Diktator ist heutzutage negativ behaftet und kann damit als Beleidigung aufgefasst werden. Hast du ihn z.B. nur ein mal im Laufe einer Diskussion so genannt so ist das nach LAG Rheinland Pfalz (Az. 9 Sa 908/06) kein Kündigungsgrund.

Handelt es sich um eine Bezeichnung mit der du ihn immer betitelst so rechtfertigt das durchaus eine fristlose Kündigung.

Salambo 
Beitragsersteller
 09.09.2011, 15:44

Vielen Dank für Ihre Antwort. Obwohl ich meine Frage zu unzureichend gestellt habe, haben Sie sie am besten beantwortet. Denn ich wollte darauf hinaus, wie ein Gericht im Falle einer Kündigung urteilen würde. Allerdings gefällt mir das Urteil nicht. Denn wenn ich meinen Chef Diktator nenne, weil er nun mal einer ist, was habe ich dann falsch gemacht? Daß dieses Wort so negativ behaftet ist, hat mit dem Wortsinn (und so wie ich es meine) nichts zu tun. Das Wort Diktator ist immer negativ, aber auch Fakt. Und Fakten lassen sich nun mal nicht schön reden, die sind wie sie sind. Ist jemand ein Diktator oder verhält sich so, muß er damit rechnen, daß er so genannt wird. Wo ist da die Beleidigung?

Dreamer23  09.09.2011, 15:55
@Salambo

Die Diktatur - Im Gegensatz zur Monarchie - ist eine illegitime Führerschaft eines Staates. Wenn du deinen Chef also als Diktator bezeichnest implizierst du damit dass er es nicht verdient hat / nicht wert ist das Unternehmen zu führen. So etwas kann man natürlich durchaus als Beleidigung ansehen.

Salambo 
Beitragsersteller
 09.09.2011, 22:59
@Dreamer23

Hallo, Dreamer23! Jetzt habe auch ich es begriffen, warum dieser Begriff so "schlimm" ist. Im Zusammenhang mit meiner Frage wäre dieser Ausdruck dann auch nicht korrekt. Deshalb meinen besonderen Dank, daß Sie sich die Zeit genommen haben noch einmal auf meine Frage einzugehen.

Hallo Salambo,

Natürlich könnte so mancher Inhaber eines mittelständig geführtem Unternehmen eine solche Äußerung als Beleidigung auffassen, aber es kommt doch drauf an, in welcher Form und in welchem Zusammenhang das zum Ausdruck kommt.

Davon abgesehen, ist doch der autoritäre (diktatorische) Führungsstil in vielen Inhabergeführten Unternehmen immer noch allgegenwärtig.

Möglicherweise solltest du ihn demnächst als Patriarch bezeichnen, vielleicht klingst das denn nicht so hart.

Selbstverständlich kann man aber auch bei einer solchen Gelegenheit, wo einem eigentlich die spontane Äußerung „Chef du bist ja heute wieder ein Diktator“ rausrutschen müsste, einmal nachzufassen welcher Führungsstil denn im Unternehmen angewandt wird.

Sollte dein Chef bei dir nachfragen, wie du es meinst, dann dürfte es keinesfalls als Beleidigung aufgefasst werden, wenn es dein Eindruck ist das in der Firma der Führungsstil, „Management by Champignon“ vorherrscht.

Management by Champignon. Die Mitarbeiter im Dunkeln lassen, gelegentlich mit Mist bestreuen; und wenn sich ein heller Kopf zeigt, abschneiden!

http://www.olev.de/m/management_by.pdf

Salambo 
Beitragsersteller
 09.09.2011, 14:42

Vielen Dank für Ihre Antwort, sie trifft genau meine Meinung. Aber es ist eben nur eine Meinung. Mich interessiert mehr die Rechtslage. Ein Chef der in eigener Regie ein Unternehmen führt ist ein Diktator. Das ist sachlich richtig. Würde er das Unternehmen demokratisch führen, wäre er der Präsident. Nenne ich ihn also Diktator ist das für mich nicht abwertend sondern einfach ein Fakt. Aber was meint das Gesetz? Wie urteilt in dem Fall das Arbeitsgericht bei einer Kündigung? Die Idee mit dem Patriarchen fand ich echt gut. Sehr diplomatisch. Man könnte ihn auch König nennen. Das würde er sicher nicht abwertend empfinden, drückt aber nicht aus was man meint.

Egal ob es ein direkter Kündifgungsgrund ist oder nicht, Sie sollten Ihren Chef in einer Diskussion nicht als Diktator bezeichnen. So etwas schafft kein gutes Klima, eine für beide Seiten zufriedenstellende Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses wird so unnötig erschwert.

Ihnen wird doch sicher ein anderer Ausdruck einfallen, der zum einen den Zustand eindeutig beschreibt und zum anderen dafür sorgt, dass die Diskussion auf Sachebene fortgeführt werden kann.

Wenn Ihnen kein anderer Ausdruck einfällt, können Sie den Zustand beispielsweise so beschreiben: "Ich habe den Eindruck, dass Sie meine Vorschläge nicht hören wollen / abblocken, weil Sie mich immer wieder mitten im Satz unterbrechen...

Das könnte dann der Auftakt zu einer konstruktiven Diskussion sein...

P. K.

Salambo 
Beitragsersteller
 09.09.2011, 15:08

Hallo, leider war meine Frage nicht eindeutig gestellt. Daß man seinen Chef nicht beleidigen sollte, ist mir schon klar. Mir geht es darum, daß das Wort Diktator Alleinherrscher bedeutet, und wenn ich meinen Chef so nenne, weil er nun mal der Alleinherrscher ist (Benutzung des Wortes in seinem Sinne), wie ein Gericht im Falle einer Kündigung urteilen würde. Würde es nach den Empfindungen meines Chefs oder nach dem eigentlichen Wortsinn urteilen? Für Ihre Antwort dennoch vielen Dank.

Diktator ist ein sehr negativer Begriff! Und in den meisten Fällen wird er als Beleidigung aufgefaßt. Wenn du deinen Chef beleidigst, hat er das Recht, dir zu kündigen!

Salambo 
Beitragsersteller
 09.09.2011, 14:45

Ihre Antwort hat mir leider nicht geholfen, da ich auf die Rechtslage hinaus wollte. Trotzdem Danke, daß Sie sich Gedanken darüber gemacht haben.

wenn er so ist, wie du ihn beschreibst, wird er mittel und wege finden...

(oder er wird sich einen narren an dir fressen)

Salambo 
Beitragsersteller
 09.09.2011, 15:51

Hallo, da hast Du wohl leider Recht.