Bruder anzeigen wegen Drogen und Drohungen?
Nun mein Bruder ist nun 20 Jahre alt und benimmt sich meist wie ein 14 jähriger er raucht und nimmt jeden Tag Drogen. Meine Mutter hilft ihm die ganze Zeit. Sie gibt ihm Geld wenn er fragt da er nicht arbeiten und vom Sozialamt lebt. Sie kauft ihm allerlei und lässt sich von ihm behandeln als wäre sie Dreck. Sie macht wirklich alles für ihn und er schätzt es nicht. Stattdessen wütet er nur rum. Er schlug mich auch schon aber ich wehre mich. Heute morgen kam er zu mir und fluchte rum und "drohte" damit unsere Mutter zu verprügeln. Ich halte es fast nicht mehr aus Zuhause und ausziehen kann ich auch nicht, da ich meine Mutter nicht mit ihm alleine lassen möchte. Er zieht ganz bestimmt auch nicht aus. Meine Frage ist also kann ich ihn anzeigen sodass er ins Gefängnis kommen würde oder irgendetwas ähnlches?
6 Antworten
Zuerst zur Wohnsituation. Kannst Du die Gewaltbereitschaft deines Bruders nachweisen oder sind schon Körperverletzungen aktenkundig (zumindest über eine medizinische Behandlung belegt)? Eine Dekumerntation bei nächster Gelegenheit solle ansonsten erfolgen, idealerweise unter Hinzuziehung der Polizei.
Da dein Bruder über 20 Jahre alt ist und keine Ausbildung betreibt, besteht gemäß AGB kein Recht auf Unterkunft in der Wohnung deiner Mutter. Das Jobcenter dürfte sich zwar quer stellen, aber wenn Du belegen kannst, daß ein gemeinsamer Haushalt nicht mehr tragbar sei (spätesten bei Gewalt gegen Frauen hört es auf), kann sich auch das Jobcenter einer neuen Wohnung für deinen Bruder nicht mehr verweigern.
Hier wäre Absprache mit deiner Mutter notwendig, denn gerade sie sollte damit einverstanden sein, aber das erfordert auch, daß sie zu erkennen hätte, daß es so nicht weitergehen kann. Mit deinem Bruder aber erst dann reden, wenn Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Eine andere Option (und die durch harte Tatsachen stützbare) Option wäre eine Anzeige nach § 29 BtmG, was formal der einfachere Weg wäre, aber auch gerade der Weg, mit dem sich deine Mutter kaum wird arrangieren können. Hier haben Mütter oft ein (objektiv in den seltensten Fällen wirklich nachvollziehbares) ausgeprägtes Gefühl von Schuld und Versagen, d.h. sehen hier ihr Kinder als Opfer eigener Verfehlungen. Dieser Weg wäre damit eher das letzte Mittel. Häusliche Gewalt wäre weit besser geeignet, nicht nur Deine Mutter, sondern auch das Jobcenter zu überzeugen, denn § 22 Abs. 5 SGB II fordert hier "schwerwiegende soziale Gründe", was durch Drogenkonsum nicht erfüllt sein dürfte.
Dokumentation natürlich und "BGB", nicht AGB. Man sollte nicht mir Migräne schreiben ...
Nun aber noch zu den Aussichten: Besitz von Betäubungsmitteln ist strafbar, wird aber oft erst - auch abhängig von der konkreten Droge - ab bestimmten Mengen verfolgt und führt, besonders bei Ersttätern, die unter 21 sind, eher zu "gnädigen" Urteilen. Hier ist ein wunschgemäßes Ergebnis aus der Anzeige heraus nicht zu erwarten, weder kurz-, mittel- noch langfristig.
Anders sieht es bei häuslicher Gewalt aus. Hier könnte bei akuter Körperverletzung die Polizei mit befristetem Kontaktverbot und Platzverweis reagieren, wobei in der Zeit eine gerichtliche Verfügung nach dem Gewaltschutzgesetz erwirkt werden könnte. Damit ist auf jeden Fall der Gang über die häusliche Gewalt der Königsweg. Hier wäre kurzfristig Hilfe möglich und eine dauerhafte Regelung zum Schutz von deiner Mutter und Dir sehr wahrscheinlich erreichbar. Rechtsberatung aber wäre anzuraten.
Die Polizei wäre auf jeden Fall eine gute Lösung. Das ist ja kein normales Zusammenleben was da bei euch herrscht. Man kann's ja gar nicht mehr Familie nennen. Allein die Drogen wären schon ein Grund ihn anzeigen zu können. Kann ja nicht sein dass deine Mutter sich so von diesem Schmarotzer alles gefallen lässt und ihm auch noch Geld gibt und damit seine Drogenabhängigkeit unterstützt.
Zur Polizei, und hoffentlich regeln die alles weitere.
Hallo,
erstmal tut mir Leid das bei Dir so schwierige Situation herscht.
Ich glaube nicht das du durch eine Anzeige das Problem besser machst.
Das er durch die Anzeige direkt ins Gefängnis kommt wage ich zu bezweifeln. Es muss leider oft viel passieren bis eine Haftstrafe erfolgt. Und der Weg dahin ist auch meist ein langwieriger.
Ich möchte nicht, das Du Dir vielleicht damit noch mehr Ärger mit Deinem Bruder einhandelst und sein Verhalten evtl. schlimmer wird.
Sprich mal im ernsten mit deiner Mutter. Sie tut ihm und seiner Zukunft ja auch kein Gefallen wenn Sie das unterstützt.
Hoffe ich konnte weiterhelfen.
Ich habe schon oft versucht mit ihr darüber zu reden und entweder rastet sie aus und sagt es wäre ihre sache das zu regeln oder sie sagt sie wäre zu müde.
Rede mal mit ihm und deinen Eltern..
Was soll durch eine Anzeige besser werden? Eure Beziehung unter Garantie nicht!