Betrug bei snapgeil.com Anmeldung bezüglich Widerrufsrecht?
Ich meldete mich am 23.5.18 bei snapgeil.com an.
Durch die raffinierte Kennzeichnung "à" bei der Monatstarifauswahl von Snapgeil, dachte ich, 3 Monate würden insgesamt 29,99 EUR kosten. Als ich meine Bankangaben machte und auf 'Jetzt zahlen' klickte, öffnete sich ein neues Fenster, dass eine Bestätigung der Zahlung zeigte, wo der Vollpreis stand von knapp 89,70 EUR. Ich klickte nicht auf 'Bestätigen' und schloss die Seite. Trotzdem hab ich jetzt einen Premium Account.
Ich schrieb dem Support wegen Widerruf.
Antwort vom snapgeil Support:
Hallo 'User',
vielen Dank für deine Nachricht.
Wir haben deine Nachricht bezüglich des Widerrufes erhalten. Leider müssen wir dir mitteilen, dass wir deiner Anfrage nicht nachkommen können, da diese eine digitale Dienstleistung im Sinne des § 356 Absatz 5 BGB ist, du diese schon in Anspruch genommen hast und daher kein Widerspruch möglich ist.
Du hast dem auch aktiv zugestimmt. Gerne rufen wir dir dies in Erinnerung:
"Ich verlange und bin ausdrücklich damit einverstanden, dass Sie bereits vor dem Ende der Widerrufsfrist mit der Ausführung der Dienstleistung, die Gegenstand des zu schließenden Vertrags ist, beginnen. Ferner ist mir bekannt, dass ich bereits mit vollständiger Vertragserfüllung durch Sie das mir gesetzlich zustehende Widerrufsrecht verliere."
Das Ganze hast du mit klick auf "Ja, sofort alle Premium Vorteile freischalten" bestätigt.
...
Viele Grüße,
'Support'
Meine Antwort daraufhin:
Hallo ...,
nein das ist nicht richtig. Ich habe es nicht bestätigt.
Auf der finalen Bestellseite, auf welcher der Verbraucher seine auf den Vertragsschluss über die Erbringung einer Dienstleistung gerichtete Willenserklärung abgibt, hat er eine „Klausel“ wie die von ihnen oben genannte vorzuhalten
Dieser Hinweis sollte deutlich erkennbar sein und darunter mit einer Checkbox versehen sein, die vom Verbraucher zur Fortsetzung des Bestellvorgangs notwendigerweise angeklickt werden muss.
Ich füllte den Bogen, den sie im Anhang sehen können aus, und klickte auf "Jetzt kaufen". Wie sie hier sehen, ist die oben genannte Klausel nicht aufgeführt. Die darauffolgende Seite, die nocheinmal genauer den eigentlichen Endpreis zeigte, nämlich die 89,70 EUR, habe ich geschlossen, und nicht auf "Ja, sofort alle Premium Vorteile freischalten" geklickt. Die Beweislast liegt auf Ihrer Seite, lassen Sie es nicht drauf ankommen.
Mit freundlichen Grüßen
Meine Fragen sind:
- ob das eine typische Betrugsmasche dieser Online-Dienste ist?
- Und da die Beweislast auf der Seite des Unternehmers liegt, er die Möglichkeit hat, diese zu fälschen oder wie wird meine Online Aktivität gespeichert?
- ich bin mir sicher, auf der finalen ausschlaggebenden Bestellseite nichts angeklickt zu haben und schloss die Seite. Also wie sehen meine weiteren Schritte aus? Werde ich mich an einen Anwalt richten müssen? Auf was muss ich gefasst sein? Arbeiten diese Unternehmer mit noch weiteren Tricks um solche Verfahren zu gewinnen?
danke für eure Antworten und Grüße
4 Antworten
- Ja, sehr wahrscheinlich. Das fußt wohl auf Undurchsichtigkeit und im Usern, die im Bestellprozess durch Pop-Ups und intransparent verteilte Informationen und Schaltflächen verwirrt werden.
- Das Unternehmen muss nach DSGVO alle zur Geschäftsabwicklung relevanten Daten archivieren, das involviert ebenso Willenserklärungen.
- Ich würde da vollständig die Zahlung verweigern, schließlich hast du direkt widerrufen. Es ist fraglich, ob und inwiefern es sich um virtuelle, aufgebrauchte Güter im Sinne des Fernabsatzgesetz handelt. Auch, ob das tatsächlich vorher transparent dargestellt wurde. Und wenn verschiedene Preise an verschiedenen Stellen genannt werden ist die "Zahlungspflichtig kaufen" Schaltfläche sicherlich anfechtbar. Dass das Ganze nur darauf lauert, vollkommen unübersichtlich zu sein um Leute zum Kauf zu kriegen, ist ja wohl offensichtlich. Wer sich bei etwas anmeldet, was schon derartig unseriös klingt, der wehrt sich vielleicht nicht? Dreist ist es auf jeden Fall. Laut Impressum wird das Ganze von der "Paidwings AG" betrieben, die in einer kurzen Suche schon ihren einschlägigen Ruf zeigt. Haufenweise Warnungen vom Verbraucherschutz, sich davon fern zu halten, Meldungen von Inkasso und Forderungsschreiben.
Und genau deswegen sieht man sich vorher das Impressum an. Erst recht, wenn ein kostenpflichtiger Service mit so einem lächerlichen Namen auftritt. 10€/Monat? Für was bitte? Dass das kein seriöser Deinst ist, ist nicht wirklich schwer zu erkennen. Dieses "Portal" hat absolut minderwertiges Webdesign, sieht selbst aus wie generische Popup-Werbung und wenn du unten bei "Affiliates" und in den Nutzungsbedingungen schaust geben sie mehr oder weniger sogar zu, mehrere solcher Plattformen zu betreiben. Ich meine das ist wirklich der erstbeste online-dating-scam, den du tausendfach in jeder Sprache überall siehst.
Hallo,
Haben Sie denn die Dienstleistung in Anspruch genommen? Wenn nicht, ist der Widerruf gültig. Haben Sie es aber in Vollen Umfang in Anspruch genommen so erlischt die Widerrufsfrist. (Quelle :Verbraucherzentrale. de)
Sie können gegebenenfalls diesen Vertrag wegen Irrtum anfechten, da gegen Ihren Willen ein Premium Account eröffnet wurde wo Sie klar ersichtlich dagegen waren. Geben Sie an, das Sie Aufkeinen fall Zahlen werden. Somit darf das Unternehmen Ihre Personenbezogenen Daten nicht an einem Inkasso Büro weitergeben denn dadurch dürfen nämlich keine hören Kosten anfallen (Inkasso Gebühren, Mahnkosten usw.) Durch eine Anfechtung ist ein Vertrag sofort unwirksam. Das Unternehmen muss nämlich anschließend Gerichtlich vorgehen was ich aber bezweifle das die Aktiv werden.
Kommt dennoch ein Inkasso Brief auf Sie zu, so teilen Sie denen mit, daß sie den Vertrag angefochten haben und somit unwirksam ist. Wenn das Inkasso Unternehmen dennoch keine Ruhe gibt, ignorieren sie es einfach denn handelt es sich nämlich um ein sehr dubioses Unternehmen.
Du bekommst evtl. parr bitterböse Inkassobriefe. Dem ersten widersprichst du per Mail mit Hinweis auf den Widerruf - nur erwähnen, keine details - und das wars. Rest ignorieren. Mahnbescheid vom Gericht wird nicht kommen, aber falls doch natürlich widersprechen.
Egal was die behaupten, gespeichert haben oder fälschen - sie wollen nicht, dass ihr betrügerisches Geschäftsmodell gerichtlich überprüft wird und scheuen daher jeden Klageweg.
Dass die unseriös sind kann ich nicht teilen. Rede mal mit denen normal, eigentlich ist der Support immer ganz hilfreich.