Berufsunfähigkeitsversicherung oder lieber Geld sparen?
Hey, ich habe mir von einem Makler eine BU raussuchen lassen, für mich würde diese 55 Euro im Monat kosten. Noch bin ich Student aber bald bin ich fertig und arbeite dann in der Landwirtschaft. Der Makler sage es sei dann unmöglich mich anständig zu versichern. Die Frage ist jetzt: Wäre es nicht günstiger die 55 Euro irgendwo anzulegen z.B. auf ein Sparkonto? Und wenn ja wie und wo? Ich weiß wenn mir was passiert ist es besser ich hätte eine BU, aber wenn mir nix passiert, sehe ich das Geld nie wieder. Danke für eure Antworten!
12 Antworten
Wäre es nicht günstiger die 55 Euro irgendwo anzulegen z.B. auf ein Sparkonto?
Es gibt z.Zt. fast keine festverzinslichen Geldanlagen oberhalb der Inflation. Also lautet die Antwort hier kategorisch NEIN. Außerdem was machst du denn du in 12 Monaten BU wirst? Von den bis dahin angesparten 660,- wirst du wohl kaum den Rest deines Erwerbslebens überdauern, hieße also Grundsicherung (Leben auf Hartz-IV Niveau), denn von der gesetzlichen Rente gibt es nichts.
Wenn wir hellsehen könnten bräuchten wir alle keine Versicherungen. Da aber die statistische Wahrscheinlichkeit sagt, dass 25% aller Erwerbstätigen vor Beginn der Altersrente berufsunfähig werden, ist das Risiko eigentlich zu groß um es selbst stämmen zu wollen.
Als Student sollte einem klar sein, dass es nichts wertvolleres gibt als die eigene Arbeitskraft, denn über 90% der Menschen in Deutschland benötigen ihre Arbeitskraft um Einkommen und Lebensstandard zu erwirtschaften.
Auch rechne mal bitte:
Stell dir vor du wirst mit 30 berufsunfähig und willst jeden Monat 1.500,- € Rente haben. Das wären (ohne Dynamik zum Abfedern der Inflation) bis zum 67. Lebensjahr insgesamt 666.000,- €. Diese Summe spar dir mal zusammen als Student.
Hallo, die eigene Arbeitskraft, Ihr Körper, ist ein wichtiges Gut, um finanziell erfolgreich sein Leben gestalten zu können. Wer seine Arbeitskraft verliert, also körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage ist seine Beruf auszuüben, muss mit großen finanziellen Problemen rechnen. Die Sozialleistungen vom Staat werden dann keine Grundlage für ein zufriedenes Leben bieten. Wenn du heute 30Jahre bist und bis zum 60. 2000€ jeden Monat verdienen möchtest sind das 720.000€. Versuche mal in einigen Jahren das zusammenzusparen!!! Als Student kannst du dich günstig versichern, darum jetzt noch reagieren und abschließen! Die 55 € als Zahlbetrag ist zu viel. 1000€ Bu Rente bis 60. z.B: ab 25€ als Student(gute Bedingungen) ist möglich. Dabei achte auch darauf, das du nur eine Überschussverrechnung nutzt und nicht ein Sparvertrag mit anhängst. Definitv zu teuer! Viel Glück! constein
Hallo2., jede Absicherung (Risiko Tod, BU) kostet Geld. Wenn du das Gefühl haben möchtest, ich bekomme ja dann Geld wieder, musst du auch über den Risikobetrag mehr Geld zahlen. Davon gehen dann, Abschlusskosten, Verwaltungskosten noch ab. Wirtschaftlich ist das ein Verlust! Deshalb nur das Risiko bezahlen und das Geld dann dort Anlege wo du mehr davon hast. Gruß constein
Hallo, eine BU-Versicherung hat die Aufgabe der Existenzsicherung. Von der BU-Rente solltest Du dann im schlimmsten Fall eben Dein ganzes Leben finanzieren, zusammen mit evtl. der gesetzlichen Erwersbminderungsrente.
Von Deinem Lohn bezahlst Du alles, Auto, Urlaub, Sparverträge, Versicherungen und das tägl. Leben usw. usw. Kommt kein Einkommen, dann bricht alles zusammen.
Jetzt überlege mal wie hoch der Sparbetrag bei rund 50,00@ mtl ist: Das sind gerade mal 600,oo€ p.a.. Mit anderen Worten in rund 2 Jahren hast Du dann 1200€ zusammengespart. Wenn dann ein Unfall oder eine schwere Krankheit ausbricht, dann kannst Du womöglich genau einen Monat davon leben, und dann????
Ein weiteres Beispiel hat Constein auch schon erwähnt. Darüber hnaus: Die BU ist so wichtig, dass sogar die Deutsche Rentenversicherung in einem ihrer Hefte zu Beginn diesen Jahres den Abschluss einer privaten BU empfohen hat.
Mehr braucht man wohl nicht mehr sagen.
Bitte achte aber darauf, dass Du nur einen Vertrag abschließt der nur die Risikoprämie enthält. Du brauchst keinen Vertrag mit Sparanteil. Man trennt Risikovorsorge von Sparvorgängen. öhere Prämie ist eben für den Vermittler auch interessanter weil höhere Provision/Courtage. Lass Dich nur von jemandem beraten, der sich nachweislich auf diesem Gebiet spezialisiert hat und seit Jahren tätig ist. Zum Ende muss man Dir eine ausführliches Beratungsprotokoll (Begründung der Tarifauswahl, ggf. sogar mit mehreren Angeboten im Vergleich) übergeben, das ist Pflicht. Hast Du ein solches bereits erhalten?
Viel Erfolg.
Hallo, du musst unbedingt überprüfen, ob er eine Zulassung als Versicherungsvertreter oder Versicherungsmakler gem. § 34d GewO, oder eine Zulassung als Versicherungsberater gem. § 34 e GewO hat.
Die beiden nach § 34d laufen juristisch gesehen unter dem Überbegriff "Versicherugsvermittler". Im Unterschied dazu den echten "Versicherungsberater.
Die richtige Erklärung dazu findest Du hier: http://www.wirtschaftslexikon.co/d/versicherungsberater-gerichtlich-zugelassen/versicherungsberater-gerichtlich-zugelassen.htm
Der Versicherungsberater alter Schule (vor 2007) kommt aus dem Rechtsberatungsgesetz (RBerG). der ehemaligen Berufsordnung der Rechtsanwälte.
Darüber hinaus sind alle seit der Einführung der Versicherungsvermittlerverordnung gesetzlich verpflichtet VOR Aschluß eines Vertrages ein Beratungsprotokoll zu übergeben.
Hier findest Du mehr dazu:
de.wikipedia.org/wiki/Beratungsprotokoll_%28Versicherungsvermittlung%29
Wäre es nicht günstiger die 55 Euro irgendwo anzulegen z.B. auf ein Sparkonto?
Das vergiß mal ganz schnell. Bei 55 EUR im Monat (für nen Studenten ???) sind das in 40 Beitragsjahren = 26.400. Je nach Absicherung ist die BU aber in diesen 40 Jahren 480.000 EUR (1.000 BU) oder 720.000 EUR (1.500 EUR) wert. Das steht doch in keinem Verhältnis zu dem, was Du Dir mit den 55 EUR auf dem Sparbuch zusammenfrickeln kannst...
aber wenn mir nix passiert, sehe ich das Geld nie wieder.
Ja, so wie bei Haftpflicht, Hausrat, Rechtsschutz, Wohngebäude, Unfall, Kfz, Risikoleben... auch, aber da gibts komischerweise nie solche Diskussionen ;-) ?
Hausrat und Haftplicht kosten auch nicht gleich 55 Euro. Zumindest für mich ist es ein unterschied ob ich 5 euro bezahlte oder 50
Der Preis ist immer eine Wert zur Höhe des maximalen Schadensereignisses und der Häufigkeit des Eintritts. Bei ner Haftpflicht haste recht selten wirklich teure Fälle, daher kostet die um die 50-70 EUR im Jahr. Wenn die BU trifft, dann gibts alles und keine Kleinschäden und für einen Totalausfall der Arbeitskraft, der statistisch zu 25% eintritt, kostet das nunmal nicht 5 sondern 55 !
Ich hab auch Kunden, die ihre Privatverträge monatlich zahlen mit 25-45 EUR, da sind wir doch schon wieder in der Nähe von 55 ;-)
Es gibt einen Unterschied ob Berufsunfähig oder Arbeitsunfähig. Der Beitrag hängt, wie auch schon geschrieben davon ab ob nur BU versichert wird oder auch ein Ansparanteil dabei ist (ich halte den für sinnlos) desweiteren wie hoch die Versicherungsleistung ist. Man versichert nicht Berufsunfähigkeit sondern z.B. 1000 Euro Rente pro Monat bei Berufsunfähigkeit. Die Versicherungen gehen normalerweise auch nur bis zum 65. Lebensjahr - was ist dann? Man hat ja in die Rentenkasse nicht (oder wenig) eingezahlt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird allgemein, neben Kranken-, Renten- und Haftpflichtversicherung, als die wichtigste Versicherung überhaupt angesehen also u n b e d i n g t notwendig. Der Beitrag kommt mit aber schon sehr hoch vor (Du bist ja noch jung). Vielleicht solltest Du mit einem anderen Makler wirklich nochmals die abzusichernden Größen durchsprechen.
hab ich nicht, aber der Makler war auch nicht von einer Versicherung sondern so ein Finanzberater Versicherungsberater... . Ich bin eigentlich durch meine Schwiegereltern zu dem gekommen, die lassen sich schon seit jahren von ihm beraten. Ich hab auf jeden fall seine Vorschläge schriftlich bekommen.