Benachteiligung der Männer beim Scheidungsrecht?
Ich habe bemerkt dass Männer beim Scheidungsrecht sehr benachteiligt werden.
Obwohl die Frau nicht das Haus abbezahlt hat, darf sie in vielen Fällen das Haus weiterhin bewohnen, nach der Scheidung. Kinder leben meistens danach mit der Exfrau. Auch Unterhalt bekommt sie zugesprochen, sowohl für sich selbst als auch für die Kinder. Dem Manne wird es sehr schwer gemacht danach eine weitere Ehe zu beginnen. Die Exfrau kann sich einen neuen Mann ins Haus vom EXMANN holen, Geld vom EXMANN und Kinder. Mann scheint wohl fast immer leer auszugehen oder es wird ihm zur Hölle gemacht. Ich kenne viele persönlich die das so durchgemacht haben und man hört und liest oft immer von dem gleichen Ausgang für die Männer, leider.
Wie sieht ihr es?
6 Stimmen
7 Antworten
Hallo Matti309,
Diese Frage war und ist Gegenstand zahlreicher Diskussionen.
Je nachdem, welchem Geschlecht der Antwortgeber angehört oder welche Erfahrungen gemacht wurden, ergibt sich eine oftmals klare Tendenz in der Antwort. Pauschal lässt sich die Frage jedenfalls nicht beantworten. Es kommt immer drauf an, auf welchen konkreten Sachverhalt die Frage abzielt.
Typisches Beispiel ist das Umgangsrecht. Männer sind hier tatsächlich vielfach benachteiligt, da die Mutter im Regelfall das Kind betreut und der Vater auf den bloßen Umgang angewiesen ist. Wird der Umgang nicht oder nicht angemessen gewährt, hat er ein Problem.
Typisches Beispiel ist auch der Ehegattenunterhalt. Früher, als noch die Hausfrauenehe Standard war, zahlte der Mann theoretisch zeitlebens Lebensunterhalt, wenn die Frau erwerbslos blieb. Da Frauen aber heute gleichermaßen erwerbstätig sind, hat sich diese Problematik entschärft. Außerdem ist Ehegattenunterhalt nur noch fällig, wenn ehebedingte Nachteile vorliegen, die im Gesetz ausdrücklich formuliert sind. Ähnlich ist es beim Versorgungsausgleich.
Ansonsten ergeben sich die Unterschiede oder Benachteiligungen aus den Fakten des täglichen Lebens. Ob sich diese zulasten der Frau oder des Mannes auswerten, hängt meist vom Einzelfall ab.
Du kannst auch hier gerne noch weiter stöbern:
https://www.scheidung.de/scheidungs-ratgeber.html
iurFRIEND®AG
Vielen Dank für deine Antwort. Aber in der Regel ist es so, dass der Mann der bei einer Beziehung immernoch auf eine eheliche Verbindung großen Wert legt benachteiligt. Wenn man sich mal umhört, wie viele Exfrauen wieder geheiratet haben und wie viele Exmänner geheiratet haben, wird man mit bedauern feststellen dass viele Exmänner es sehr schwer haben wieder zu heiraten. Wegen diesen ganzen Dingen wie Ehegattenunterhalt, Kinderunterhalt usw. Das muss endlich gelöst werden. Außerdem ist es immer so, dass die Exfrau unter dem Vorwand der Kinder das Haus bekommt . Dann muss der Exmann mit ansehen wie seine Exfrau einen anderen Mann in SEIN EIGENES ERBAUTES/GEKAUFTES Haus reinholt und mit ihm dort vögelt. Der Exmann wurde somit psychisch, finanziell und auch in seinem Selbstwert hart gekränkt. Ich frage mich wie lange sich das die hetreosexuellen Männer gefallen lassen wollen.
Denn die hetero-Männer sind in einer Scheidung ganz klar IMMER die verlierer. Auch wenn Mann sich immer korrekt und fair gegenüber der frau benommen hat, wird man mit den Arsc*löchern in einen Topf geschmissen.
Beide zahlen ein Haus immer mit ab, indem der Betrag, der für Zins und Tilgung anfällt, dann in der Haushaltskasse fehlt. Weiter ist es eine Entscheidung beider Ehegatten, ob und wer die überwiegende Kinderbetreuung übernimmt und damit vlt. weniger arbeitet.
Wenn die Frau sich das Haus nicht leisten kann, den Ehemann auszahlen, bleibt sie auch nicht dort wohnen, das Haus wird dann verkauft.
Nachehelichen Unterhalt bekommt sie nur noch, wenn ein unter 3- jähriges oder behindertes Kind oder sie selbst aus gesundheitlichen- in der Ehe aufgetretenen Gründen- nicht arbeiten kann.
Natürlich zahlt der, bei dem die Kinder nicht leben an den anderen Unterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle, ist doch auch richtig so, schließlich hat die Person ja auch Pflichten.
Bekommt sie nachehelichen Unterhalt und geht eine neue Beziehung ein, wie du geschildert hast, verwirkt sie den Anspruch auf nachehelichen Unterhalt.
Du bedienst mit deiner Frage eine Reihe von Klischees, die nicht der Wirklichkeit entsprechen.
Ja, natürlich ist es für den Zahlenden nicht so einfach eine neue Familie zu gründen, aber darüber muss man sich klar sein, wenn man Kinder in die Welt setzt.
Ja, der Mann muss zahlen, weil er mehr verdient und sich nicht/weniger um die GEMEINSAMEN Kinder kümmert.
In deinem Beispiel sind die Kinder bei der Frau. Die Vorteile, zum Beispiel weiter im Haus zu wohnen, sind dann durch die Kinder gerechtfertigt. Unterhalt gilt in beide Richtungen, da kommt es auf den Verdienst an, und auch da ist ein großer Teil für die gemeinsamen Kinder.
Da kann ich kein grundsätzliches Gerechtigkeitsproblem erkennen. Wenn der Mann allein wohnt, ist es für ihn doch sogar einfacher, eine neue Partnerin zu finden.
Sehe ich nicht so. Dem Mann einfach sein Haus, unter dem Vorwand der Kinder, wegzunehmen ist unter aller Sau! Man muss doch jetzt nicht so tun als würde es keinen Unterschlupf außer das vom Exmann gekaufte/gebaute Haus geben?
Ich sehe da ein klares Gerechtigkeitsproblem. UND WAS FÜR EINES. Leider trauen sich die Hetreo-Männer kaum über ihre Probleme zu reden noch beklagen sie sich. Ich will endlich wissen warum, wir männer nicht den Mund aufkriegen??
Warum gehst du denn davon aus, dass es das Haus des Mannes ist?
Das Wesen der Ehe ist, dass eine Gütergemeinschaft und eine Zugewinngemeinschaft besteht (außer es wird durch einen Ehevertrag explizit ausgeschlossen). Was der eine Ehepartner in der Ehe erwirtschaftet, gehört also auch dem anderen Ehepartner.
Gibt genug Foren wo sich Väter tummeln, die ihr Leid klagen. Genau wie es Foren für Mütter gibt, die über die "bösen" Männer schimpfen! Im übrigen: während der Trennung muss er ja nicht ausziehen! Und nach der Scheidung wird das Haus verkauft und Niemand hat was davon... Und nicht der Exmann hat das Haus gekauft (es sei denn, er besaß es schon vor der Beziehung mit ihr), sondern sie Beide haben es erwirtschaftet. Er durch Arbeit und sie durch das Hüten von Kindern und Haus... Oder hat sich das Haus von selbst geputzt bzw. haben sich die Kids selbst erzogen? Wenn ihm das nicht passt: nicht heiraten bedeutet auch sich niemals scheiden zu lassen. Keine Kinder bedeutet niemals Unterhalt für Diese zahlen zu müssen...
Unsinn...der Mann ist IMMER derjenige der am Ende mit schlechten Karten da steht. Das ist so und das können wir auch nicht leugnen.
Aha... wie du meinst...
Das ist ein schwieriges Thema. Ich habe in paar Punkte herausgegriffen.
- Kinder bleiben in der Regel bei der Mutter. Das liegt daran, dass in der Regel die Mutter zu Hause bei den Kindern bleibt und der Mann arbeiten geht. Dadurch hat die Mutter eine viel bessere Möglichkeit, eine gute Bindung zu den Kindern aufzubauen. Aus Sicht der Kinder ist es fair, dass sie bei der Hauptbezugsperson bleiben.
- Unterhalt für die Kinder: Beide Elternteile sind dem Kind unterhaltsverpflichtet. Nach einer Trennung zahlt in der Regel ein Elternteil Geld, das andere Elternteil stellt dem Kind Wohnung, Essen, Kleidung und kümmert sich um das Kind. Die Unterhaltsverpflichtung für ein Kind ist also nicht etwas, das erst mit der Scheidung entsteht - man nimmt die Unterhaltsverpflichtung in dem Moment in Kauf, in dem man sich für ein Kind entscheidet.
- Die Frau hat das Haus nicht abbezahlt. Mit der Ehe tritt die eheliche Gemeinschaft (§1353ff BGB) in Kraft. Das ist strenggenommen ein Vereinbarung: Was dir gehört, gehört auch mir. Insofern spielt es keine Rolle, wer das Haus tatsächlich abbezahlt hat, da die Eheleute gemeinsam wirtschaften. Wenn die Frau daheim bleibt und die Kinder erzieht, dann hat sie tatsächlich auch nicht die Möglichkeit, das Haus abzubezahlen.
- Die Frau behält das Haus. Es muss eine Regelung getroffen werden, da schlecht beide im Haus wohnen bleiben können. Im Zweifel erfolgt das durch eine gerichtliche Zuweisung und hier gilt normalerweise die Regel: "Wer die Kinder hat, der hat auch das Haus." Im Rahmen des Kindeswohls soll vermieden werden, dass die Kinder aus dem gewohnten Umfeld gerissen werden. Das mag für den Mann teilweise frustrierend sein.
- Unterhalt für die Ehefrau: Generell gilt nach einer Scheidung der Grundsatz: "Jeder sorgt für sich." (§1569 BGB). Es gibt die Pflicht zur Aufnahme einer angemessenen Erwerbstätigkeit (§1574 BGB). Dieser Grundsatz gilt mittlerweile seit über 10 Jahren. Unterhalt für den Expartner muss nur unter bestimmten Voraussetzungen gezahlt werden, z.B. wenn dieser ein gemeinsames Kind unter 3 Jahren betreut oder aufgrund Alters oder Gebrechen nicht arbeiten kann oder keine zumutbare Arbeit findet.
- "Dem Manne wird es sehr schwer gemacht, eine weitere Ehe zu beginnen.": Das höre ich zum ersten Mal. Wodurch meinst du denn?
Es gibt viele strukturelle Bedingungen, die dieses Modell mit allen oben genannten Folgen begünstigen. Z.B. das Ehegattensplitting - der Anreiz, dass beide Elternteile gleich viel arbeiten gehen wird durch dieses Modell nicht begünstigt.
Bei einer Scheidung verlieren i.d.R. beide Ehepartner. Über den Mann haben wir schon gesprochen. Die Frau muss nun Kindererziehung die Kinder überwiegend allein erziehen und muss gleichzeitig für ihren eigenen Lebensunterhalt arbeiten - finanziell ist sie meist schlechter gestellt als in der Ehe.
Im Grunde doch ein hausgemachtes Problem! Solange Friede-Freude-Eierkuchen Zuhause herrscht, gibt es meist die klassische Rollenteilung. Mutti kümmert sich vorwiegend um die Kids, macht den Haushalt und hat das Essen auf dem Tisch, wenn Papi nach Hause kommt. Aber dann bei einer Trennung stellt man fest: huch, ich habe gearbeitet und sie bekommt dennoch viel vom Geld für sich und die Kinder...
Würde man am Anfang der ehe auch mal einen Gedanken an das Ende der Ehe verschwenden, dann würde man sich sagen: Mann kann auch Zuhause bleiben die Kids hüten und Frau kann Vollzeit arbeiten... Scheitert allerdings auch oft am Ungleichgewicht in der Bezahlung und daran, dass Mutti vor Kinderglück sich auf keinen Fall vorstellen kann umgehend nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen.
Sind die Kinder dann wieder etwas älter, brauchen neben Kita und Schule dennoch Betreuung, dann reicht es mal gerade für Teilzeit. wobei Teilzeitjobs ja auch nicht vom Himmel fallen und wenn man sagt: ich habe drei Kinder und kann nur von 9.00h bis 1.00h arbeiten, dann werden viele Arbeitgeber dankend abwinken... Also bleibt Mutti noch länger Zuhause bis die Kids recht selbstständig sind. Dann stellt sie aber fest: zulange raus aus dem Beruf, bekomme nur eine geringer qualifizierte Anstellung und entsprechend weniger Geld. Auch doof, wenn jetzt der Zeitpunkt der Trennung kommt...
Also ist es ratsam sich erst nach dem Auszug der Kinder zu trennen, wenn man es noch so lange aushält. Oder am Besten keine Kinder in die Welt zu setzen. Oder man sagt gleich: sie geht arbeiten und er bleibt Zuhause, teilt die Kids gerecht auf und schafft sich erst gar kein Haus an, was später verkauft werden muss...
Alleinerziehende Mütter würden jetzt von der anderen Seite her jammern... Ist aber genau das gleiche in grün! Sie hätte ja nach der Geburt weiter arbeiten können. Sie könnte ihm die Kinder geben und arbeiten und sie hätte einen Beruf wählen können, wo man auch Jahre später problemlos wieder einsteigen kann.
Hört sich jetzt natürlich fies und überspitz an. Aber oft haben Beide unter der Trennung zu leiden. Nicht nur emotional, sondern auch finanziell. Aber wer macht sich am Anfang schon Gedanken über das Ende...
"Bekommt sie nachehelichen Unterhalt und geht eine neue Beziehung ein, wie du geschildert hast, verwirkt sie den Anspruch auf nachehelichen Unterhalt."
Genau aber nur dann wenn der NEUE bei ihr DAUERHAFT zu Hause wohnt. Wenn sie aber keine Dauerhafte Beziehung eingeht, oder noch am Suchen ist, kann es manchmal sein dass sie mehrere Partner nacheinander hat. Allerdings noch keine Beziehung als solche existiert. Unterhalt wird damit nicht verwirkt. Es sei denn sie heiratet nochmal.
"Du bedienst mit deiner Frage eine Reihe von Klischees, die nicht der Wirklichkeit entsprechen."
Doch , die Beispiele die ich in meiner Hauptfrage genannt habe entsprechen der Realität.
"Ja, natürlich ist es für den Zahlenden nicht so einfach eine neue Familie zu gründen, aber darüber muss man sich klar sein, wenn man Kinder in die Welt setzt"
So, und damit soll Schluss sein! Das ist ganz klar ungerecht. Und es ist in den meisten Fällen immer der MANN der zahlen muss! Auch wenn die Gesetze so geschrieben sind, dass der eine Partner der arbeitet dem anderen expartner zahlt (sehr neutral geschrieben), ist es in Wirklichkeit so dass der Mann zahlt. Und der Exfrau ist es sehr einfach nochmal zu heiraten, aber für den Mann ist es beinahe unmöglich. !