Behindertes Kind und Scheidung
Hallo, Bin Mutter von zwei Kindern und seit 7 Jahren verheiratet. Meine zweitgeborene ist mehrfachschwerstbehindert mit schwer einstellbarer Epilepsie. Da mein Mann und ich uns seit sehr langer zeit überhaupt nicht mehr ertragen können und uns ständig streiten, mochte ich mich von ihm trennen. Ich würde gerne wissen, wer das Sorgerecht für die Kinder (5 und 2 ) diesem Fall bekommen würde. Mein Mann kümmert sich so gut wie gar nicht um die Kinder. Bin auch die Pflegeperson von meiner Schwerstbehinderten Tochter. Wir leben derzeit von Hartz IV und unsere Miete ist jetzt schon zu hoch. Kann mir jemand vielleicht Tips und Ratschläge zur Vorgehensweise einer Scheidung geben?
Gruß lotusbluete2
6 Antworten
Eine Scheidung setzt ein "Trennungsjahr" voraus, dieses soll den Ehepartnern eine "Bedenkzeit" einräumen...
Während des Trennungsjahres müssen die Ehepartner "getrennt von Tisch und Bett" leben und getrennt wirtschaften.
Jeder ist dann also vorrangig allein für seinen eigenen Lebensunterhalt verantwortlich (Verpflegung, Miete usw.). Ggf. hat der geringer verdienende Ehepartner während des Trennungsjahres Anspruch auf "Trennungsunterhalt an den anderen, vorausgesetzt, letzterer ist "leistungsfähig"
Für die gemeinsamen Kinder besteht weiterhin die gemeinsame Sorgepflicht bzw. gemeinsames Sorgerecht. Der Elternteil, bei dem die Kinder leben, kann vom anderen Elternteil Unterhalt für die Kinder einfordern. (Dieser Unterhalt hat Vorrang vor möglichem Trennungsunterhalt.)
Die Scheidung muss von einem Ehepartner durch seinen Anwalt beantragt werden, es ist also zumindest ein Anwalt für die Scheidung notwendig.
Für gering Verdienende besteht die Möglichkeit einer anwaltlichen Erstberatung zu einem Unkostenbeitrag von ca. 10-15 Euro (Amtsgericht).
Dabei könnte ein Anwalt klären, ob für den Scheidungsprozess evt. "Verfahrenskostenhilfe" beansprucht werden kann.
Durch eine Scheidung ändert sich nichts am Sorgerecht, beide Eltern tragen auch nach einer Scheidung weiterhin die Verantwortung für die Kinder, müssen alle relevanten Entscheidungen für die Kinder weiterhin zusammen treffen.
Können sich die Eltern nicht selbst einigen, bei wem die Kinder nach der Trennung leben, muss das Gericht entscheiden, welcher Elternteil das Aufenthaltsbestimmungsrecht erhält.
Der andere Elternteil hat dann aber in jedem Fall weiterhin ein Umgangsrecht mit den Kindern.
Auch das ändert nichts am gemeinsamen Sorgerecht.
Wenn ihr Euch nicht einigt bei wem die Kinder in der Trennungszeit und danach ihren Lebensmittelpunkt haben entscheidet das das Fam.gericht.
Sollte ein getrennt Leben in der Wohnung nicht möglich sein müßt ihr jeder für sich eine kleinere suchen, die oberste Preisgrenze erfahrt ihr in Eurer Stadt, Dorf?..
Um getrennt erstmal weiterhin staatliche Unterstützungen zu erhalten reicht die Vorlage der Trennungszeitvereinbarung , die ihr übern Anwalt untereinander aushandelt.. nach einem Jahr Trennung erfolgt dann die Scheidung, alles weitere erklärt Euch der Anwalt..
Da du dich von ihm Scheiden willst, müsste er oder du ja in eine andere Wohnung ziegen und all das zeigs. Da wird glaube ich geguckt, wo es den Kindern besser gehen würde, bzw. wer den Kindern mehr bieten kann. Wird auch schwierig, wegen der Sache mit dem Hartz4. Noch Viel Glück weiterhin!
Hauptbezugsperson bin ich. Ich weiß nur nicht was passiert wenn er auf das Sorgerecht besteht. Er sagt ja auch immerzu das er die Kinder nimmt wenn es zur Trennung kommt.
Solltest dich aber auch echt mal an einen guten Anwalt wenden, der dir die rechtluche Situation und all das ganz genau erklärt.
Deinen (Sorry ihren) Kindern wird die Scheidung nicht gut tun. Und ihnen erst recht nicht. Suchen sie ein klärendes Gespräch zu 2.Auf, sagen Sie was sie wollen dass verbessert wird und Deto ihr Mann und es wird anders :)
Bringt nichts. Wir haben schon etliche Male darüber gesprochen. Das sind immer nur leere Versprechungen. Also es ist nichts von Dauer. Und wer kann sich schon immer wieder Erniedrigungen und Beschimpfungen anhören? Der gegenseitige Respekt ist nicht mehr da.
Versöhnungssex is auch keine schlechte Lösung :D
Ich bin zwar auch immer dafür erstmal zu reden und evtl ein paarberatung aufzusuchen, aber wen keine liebe mehr da ist und man sich nur noch streitet, dann ist eh alles verloren. Und ganz ehrlich, ständiger Streit zwischen den Eltern tut keinen Kind gut, dann lieber trennen und einen vernünftigen weg suchen um sich trotzdem irgendwie gemeinsam die Kinder zu kümmern!
Meiner Meinung nach sollte es kein Problem sein das die Kinder bei dir bleiben, so mal du die Pflegeperson des eines Kindes bist Wegen dem anderen Sachen kenne ich mich leider zu wenig aus.
Da würde ich dir raten einen Anwalt zu nehmen
Falsch! Es wird nicht geguckt wer mehr bieten kann, sondern wer die hauptbezugsperson der Kinder ist und wo es den Kindern am besten geht!