Bausparvertrag und Aktiendepot?
Ich war heute morgen zur Beratung bei der Sparkasse.
Ich habe gesagt ich verdiene 2700€ netto, bin 22 Jahre alt. Ich möchte 20% des Nettoeinkommens sparen, bzws. 540€. Mit dem Ziel in den nächsten 7 Jahre Eigenkapital zu sparen.
Er hat mir gesagt.... Am besten 200€ in einen Bausparvertrag, 100€ in einen Depot Aktiendepot und 240€ in einen Tagesgeldkonto für Rücklagen.
Dazu! Wenn ich ein Bausparvertrag öffne.
- Habe ich Sicherheiten
- Ich habe gute Konditionen in 7 Jahren
- Die Börse hat Schwankungen und somit habe ich weniger Risiko
- 0,1% Zinsen pro Jahr
- Und ich sichere mir 1,65% Zinsen bei der LBS für ein Sanierungsdarlehen Beginn 2030 wenn ich kaufen will ....
Was sagt ihr?
10 Antworten
Es gibt eine eiserne Grundregel:
Wer Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt zwingend braucht, für den ist die Börse tabu, weil man sich, allen Renditechancen zum Trotz, nicht davor schützen kann, dass es auch mal Rückschlage gibt, die man aussitzen können muss - aber genau das kann man nicht, wenn man das Geld fest braucht.
Der Bausparvertrag ist im Grundsatz gar nicht so dumm, aber viel zu teuer (Abschlussgebühr) und Du verdienst zu viel für die Wohnungsbauprämie.
Aktuell erscheint ein Tagesgeld tatsächlich für den vollen Betrag die beste Variante zu sein, weil einerseits die Zinsen wohl in absehbarer Zeit steigen werden und andererseits mit einer Rezession zu rechnen ist, die klassisch an der Börse zu fallenden Kursen führt (was steigende Zinsen auch tun).
Wäre für die nächsten paar Monate wohl keine schlechte Idee.
Also lieber erst 6 netto Monatsgehälter sparen und dann anfangen mit dem Eigenkapital oder?
Lass es mich mal in einer Börsenregel ausdrücken: Sell in may and go away, but remember to come back in september.
September könnte aus heutiger Sicht gar kein schlechter Einstiegszeitpunkt sein, bis dahin sollte einiges klarer sein.
Habe ich Sicherheiten
Hast du auch so bei dem Einkommen und mit entsprechend Vermögen.
Ich habe gute Konditionen in 7 Jahren
Hast du auch so bei dem Einkommen und mit entsprechend Vermögen. Die Zinsen werden auch in 7 Jahren nicht viel höher sein als heute. Es macht keinen Sinn sich über den Bausparvertrag einen günstigen Zinssatz zu sichern.
Die Börse hat Schwankungen und somit habe ich weniger Risiko
Ein Bausparvertrag bringt keine Guthabenzinsen und ob du noch Wohnungsbauprämie bekommst ist sicherlich fraglich (ohne dein zu versteuerndes Einkommen zu kennen, nicht zu sagen).
Aktien sind Sachwerte. Beteiligung am Produktivkapital eines Unternehmens. Sachwerte sind Geldwerten immer überlegen.
Und ich sichere mir 1,65% Zinsen bei der LBS für ein Sanierungsdarlehen Beginn 2030 wenn ich kaufen will ....
Wie gesagt, selbst wenn die Zinsen steigen, bekommst du bei deinem Einkommen + dickes Aktiendepot ohnehin gute Konditionen. Dann finanzierst du halt dann mit 2% statt mit 1,65%, das macht den Braten nicht fett, zumal die Immobilienpreise im Bundesschnitt ohnehin jedes Jahr um 3,65% steigen.
EK-Aufbau ist wichtiger als günstige Zinsen zu sichern.
Gegenfrage: Wie hoch ist denn die Bausparsumme und ab wie viel % wäre der Vertrag zuteilungsreif (30%, 40%, 50%)?
Bedenke, dass der Bausparvertrag bei 1% bzw. 1,6% der Bausparsumme im Minus beginnt. Dies sind die Abschluss- und Vetriebskosten des Vertrages.
Was sagt ihr?
- Bausparvertrag nur, wenn du Wohnungsbauprämie bekommst, sonst nutzlos. Das wäre nur der Fall, wenn dein zu versteuerndes Einkommen < 35.000,- € p.a. ist.
- Mehr Geld ins Depot um wirklich Vermögensaufbau zu betreiben, wenn du zwingend darüber hinaus noch etwas mit einer Sicherheit willst, dann vielleicht eine private Rentenversicherung fondsgebunden mit ETFs, alternativ Riestervertrag mit Höchstbeitrag, ließe sich auch wohnwirtschaftlich nutzen, ist aber genau so schwachsinnig, wie ein Bausparer. Wenn Riester, dann aber auch jedes Jahr die Steuer machen sonst verschenkst du Geld.
- Arbeitskraft ist abgesichert? BU in ausreichender Höhe vorhanden (BU Rente ca. 2.500,- € p.M.)?
- Krankentagegeldversicherung besteht (Du hast eine Versorhungslücke von 450 bis 600,- € pro Monat, solltest du mal länger als 6 Wochen krank sein) oder könntest du jeden Monat auf diese Summe verzichten?
- Das Tagesgeldkonto sollte mit maximal 3-5 Monatsgehältern gefüllt sein, also höchstens 13.500,- €. Bringt auch keine Zinsen, deckt nur größere Anschaffungen ab (Urlaub, Möbel, Auto, etc.).
Will nicht persönlich werden aber ich habe von 2004 bis 2021 selbständig in der Finanzdienstleistung gearbeitet davon seit 2009 als Versicherungs- und seit 2013 auch als Immobilienmakler.
Anhand deiner Angaben war das ein Verkaufsgespräch und wenig bedarfsorientiert beraten.
Ganz ehrlich:
Sobald die Berater der Bank was von 0,1% Zinsen erzählen, ist für mich das Gespräch an der Stelle beendet, da es sich dafür noch nicht einmal lohnt überhaupt den Beratern zuzuhören, in 7 Jahren werden aus dem 200€ die du im Monat einbezahlt hast 16.850€ und insgesamt hat du in der Zeit 16.800€ einbezahlt, was bedeutet dass du nur 50€ an Zinsen erhalten wirst.
Und dann ist ja auch noch die Inflation von 3-5% pro Jahr die wir vermutlich in den nächsten Jahren bekommen werden, macht alles was weniger als 3-5% Rendite pro Jahr einbringt uninteressant.
Ja. Aber ich sicherere mir gute Konditionen 😂. Und ein niedriger Zins wenn die Finanzierung startet
Wenn du das unbedingt glauben willst...
Aber bedenke das auch bei Immobilien die Inflation zuschlägt und du später trotzdem einen höheren Kredit (Zu vielleicht dann besseren Konditionen wenn die Zinsen nicht sinken) aufnehmen musst als heute um die gleiche Immobilie zu kaufen und ich bezweifle stark das eine Immobilie nur um 50€ teurer wird in 7 Jahren, zumal du locker 57.000€ zusammenbekommen würdest, wenn du die ganzen 540€ in einem ETF investieren würdest.
Die Beratung war für die Katz!
Was willst du mit dem lächerlichen Bausparvertrag finanzieren? Eine Garage oder was! Was meinst du wird eine 80qm Wohnung denn in 7 Jahren kosten?
Mehr als 3 Nettogehälter bedarf ein Tagesgeldkonto nicht!
Ich finde Du solltest eine andere Bank aufsuchen.
Empfiehle du mir eine albatroz. Hast ja 6700€ netto im Monat als Einkünfte...
Ich kenne Deine Ausgaben nicht, daher weiß ich nicht wieviel du sparen kannst. Nach der Reserve auf dem Tagesgeld solltest du alles auf 3 Aktien Fonds / ETFs verteilen.
Du solltest dich besser auskennen, als der Berater, wenn du dich beraten lässt!
Berater bedeutet eine Person die sich in eine Fachrichtung spezialisiert hat und Empfehlungen präsentiert.
Wenn ich mich mit Finanzen so tief auskennen soll, dann würde ich auch kein Berater brauchen...
Duh!!!
Wenn du dich nicht selbst auskennst, dann bist du von anderen abhängig. Und im Zweifelsfall unzufrieden mit dem Ergebnis.
Ich kenne mich mit Finanzen und Steuerrecht aus. Es gibt genug freies Lernmaterial.
Aber am Ende ist die Bank die jenige die dir den Kredit gibt monchery....
Wie Kredit? Zum Bausparen?
Jain... Wenn du gute Konditionen möchtest, dann musst du glaubwürdig darstehen...
Banken mögen wenn du ein Bausparvertrag hast...
Am Ende ist die Bank die das Sagen hat, da nur sie die jenige ist, die dir die finanzielle Chance gibt
Gottseidank gibt es auch Konkurrenz unter den Banken.
Merke: Man ist nicht abhängig von Banken!
Sparkasse ist ja eine öffentliche. Dann gibt's ja auch private natürlich wie die Targobank oder Genossenschaften wie die Sparda....
Also du meinst ich soll anstatt Börse und Bausparvertrag lieber 540€ in ein Tagesgeldkonto setzen