Bausparsumme 150.000 €?

12 Antworten

  1. mit 100 € im Monat sparen wirst du dir keine Immobilie leisten können
  2. mit 100 € im Monat macht man höchstens einen Bausparvertrag von 30.000 €.
  3. wenn es um niedrige Zinsen geht, die man sich sichern möchte - die Bausparkassen legen gerade alle neue Tarife auf mit niedrigeren Zinsen, also kann man hier auch noch ein bisschen warten.
  4. Sprechen wir hier wirklich von einem Makler, oder doch eher von einem Bausparvertreter? So etwas habe ich noch nie bei einem Makler gesehen....
Candlejack  08.10.2013, 09:58
  1. korrekt
  2. auch korrekt, wenn auch nur bei Anbietern mit 3%o Regelbesparung ;-)
  3. die niedrigen Zinsen beziehen sich auf die Guthabenzinsen, die Kreditzinsen sind bisher die gleichen geblieben.
  4. es gibt so einige Makler, die Bausparer mit ihm Portfolio haben, wieso auch nicht ?

Guten Tag,

Bausparverträge verbriefen in der Tat das Recht, sich bei Einhaltung der vertraglichen Bedingungen, ein Darlehen mit festgeschriebenen Konditionen auszahlen zu lassen.

Man muss jedoch ebenso betonen, dass die Rückzahlungsmodalitäten i.d.R. deutlich teurer gegenüber einer klassischen Bankfinanzierung sind (mit anderen Worten: um 100.000,- EUR bei der Bank zu tilgen, sind geringere monatliche Raten zu leisten als bei einem vergleichbaren Bausparvertrag). Ob ein Bausparvertrag in die eigene Finanzierungsstrategie passt, sollte also kritisch hinterfragt werden!

Sogenannte "Knabberbausparverträge" sehe ich persönlich sehr kritisch! Man schließt heute eine exorbitant hohe Bausparsumme ab (somit fließt auch zeitnah eine vergleichsweise hohe Abschlussprovision) und nutzt den Vertrag nur in kleineren Teilbeträgen. Da man über eine Laufzeit von 20 bis 30 Jahre jedoch kaum sicher sein kann, dass sich der gewünschte Bausparvertrag in die dann stehende Baufinanzierung einpasst, tendiere ich zum Abschluss von Bausparsummen, die zum Finanzierungsbeginn zu einer Zuteilung führen (4; 6; 7; 10 Jahre). Da die Zuteilung exakt berechnet werden kann, kann man Ihnen ebenso exakt eine attraktive Bausparsumme vermitteln.

Es gibt lediglich ein Szenario in dem man von einer passigen Beratung sprechen kann:

  1. Sie haben ihm die Vorgabe gemacht, dass Sie sich auf ein zügig steigendes Zinsniveau einstellen möchten.

  2. Sie gehen davon aus, dass Sie das erhöhte Zinsniveau während der gesamten Finanzierungsphase begleiten wird.

Beide vorgenannten Punkte halte ich persönlich für vergleichsweise unwahrscheinlich, sollten Sie anderer Meinung sein, kann man sich über "etwas größere" Bausparverträge Gedanken machen. Einen Abschluss über 150.000,- EUR halte ich für mehr als Grenzwertig!

Mein Tipp: sprechen Sie mit Ihrer Bank oder einem Baufinanzierungsexperten über Ihre Wünsche und erstellen Sie gemeinsam ein Gesamtkonzept. Dies sollte sich an Ihren unterstellten Einkünften und der Wunschimmobilie orientieren. Sofern in diesem Konzept ein Bausparvertrag vorkommt, können Sie sich Gedanken machen die empfohlene Bausparsumme auch real abzuschließen.

Unter Druck setzen lassen müssen Sie sich nicht, da das Zinsniveau sowohl bei Hypotheken, als auch bei Bausparverträgen bereits seit einigen Monaten auf gleichbleibend niedrigem Niveau rangiert und es keine Anzeichen dafür gibt, dass sich dies zeitnah ändern wird.

Ich hoffe Ihnen weitergeholfen zu haben! Beste Grüße

Candlejack  08.10.2013, 09:59

Man muss jedoch ebenso betonen, dass die Rückzahlungsmodalitäten i.d.R. deutlich teurer gegenüber einer klassischen Bankfinanzierung sind

Er zahlt konzeptionell mehr Rate, ist dafür aber früher fertig und somit gleicht sich der Gesamtaufwand wieder aus. Im Gegenteil, ich hatte schon viele Bausparkonzepte, die in Zins- und Gesamtkosten günstiger waren als die Annuität und da war noch keine Zinserhöhung nach Zinsbindung eingepreist ;-)

AEFinanzBlog  08.10.2013, 11:08
@Candlejack

Guten Tag

das "teurer" bezog sich nicht auf die sich aufsummierende Zinslast sondern auf die Gesamtfinanzierung, ich habe versucht es mit dem eingeklammerten Beispiel zu unterlegen.

Es ist charakteristisch für einen Bausparvertrag, dass durch den deutlich höheren Tilgungsanteil in der Gesamtrate eine verkürzte Rückzahlung gegenüber einem klassischen Bankdarlehen mit geringerer Zinsbelastung entsteht.

In der Praxis stellen sich dominant auf Bausparverträge aufgebaute Gesamtfinanzierungen jedoch als kaum umsetzbar heraus, da der monatliche Kapitaldienst in vielen Fällen nicht geleistet werden kann.

Gerade wenn noch keine Immobilie im Raum steht und sämtliche Rahmenbedingungen sich in der Schwebe befinden, sollte man nicht zu allererst über einen Bausparvertrag sprechen!

Beste Grüße

Candlejack  08.10.2013, 23:10
@AEFinanzBlog

Die Bauspar-Gesamtfinanzierung wird nicht teurer als einen Annuität.

Der zweite Absatz passt, hab ich ja selbst gesagt ;-)

In der Praxis habe ich bereits zahlreiche Bauspar-Baufis gemacht, die sich durchaus bezahlen lassen, wenn man es den Kunden erklärt, die Kunden direkt nach der machbaren und gewünschten Rate fragt und die Baufi entsprechend strickt. Natürlich gab es auch zahlreiche, wo das nicht passte, aber dann gibts eben die Annuität.

Der Bausparvertrag ist ja gerade dafür ausgelegt, zu finanzieren und eine Baufi vorzubereiten. Tarife sind ja durchaus auch anpassbar, wenns dann konkret wird.

AEFinanzBlog  09.10.2013, 09:46
@Candlejack

Guten Tag,

die von Ihnen geschilderten Fälle müssen etliche Jahre zurück liegen und aus einer Zeit stammen, wo die Spanne zwischen Bausparkonten und klassischen Bankfinanzierungen deutlich größer war!

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich Ihnen auf jedes Angebot einer Bausparkasse bei gleichem Auszahlbetrag und jeder Annuität eine günstigere Finanzierungsform nennen. Es ist nur die Frage, mit welchen Finanzierungsformen ich mein Angebot vergleiche!

Die höhere Annuität und damit geringere Tilgungsleistung hat bei allen mir bekannten (lukrativen) Bauspartarifen einen Zinsanstieg zur Folge. Sprechen wir zusätzlich über die Einbindung von KfW-Mitteln, erschließt sich mir der Vorteil eines Bausparvertrages noch weniger.

Ebenso muss man den Anspargrad unter die Lupe nehmen, der während der Ansparphase zu unstrittigen Zinsverlusten führt (selbst WOP und Arbeitnehmersparzulage ändern bei den notwendigen Sparleistungen kaum etwas an dieser Tatsache!).

Gern können Sie mir eine voll Beispiele zukommen lassen, ich lasse mich gern eines besseren belehren! Meine Kontaktdaten finden Sie auf dem verlinkten Blog (gutefrage-Profil),

Beste Grüße

Candlejack  09.10.2013, 11:03
@AEFinanzBlog

die von Ihnen geschilderten Fälle müssen etliche Jahre zurück liegen

nein, ich hatte gerade erst zwei Fälle, auch wenn ich dich damit enttäusche.

Natürlich ist die Rate bei Annuität kleiner, aber ich habe schon öfter ein Bauspardarlehen gegen andere gerechnet und war im Zinsaufwand nicht teurer.

Och nö, ich hab weder Lust noch Zeit jetzt hier ein Angebotspingpong zu machen. Ich berate einfach so weiter und lasse den Kunden die Entscheidung treffen und Du machst Deine Annuitäten weiter. Solange unsere Kunden damit zufrieden sind und die Wahl haben, ist doch alles bestens...

AEFinanzBlog  09.10.2013, 14:16
@Candlejack

Die geschilderte Situation enttäuscht mich in keinster Weise, als Berater der Verbraucherzentrale liegen derartige Modelle regelmäßig vor mir!

Sie haben den Punkt genau getroffen ..."natürlich ist die Rate bei klassischen Bankdarlehen kleiner" ... damit sagen Sie ja bereits dass der finanzielle Aufwand bei Bausparmodellen "höher" ist!

Man muss sicherlich kein Rechengenie sein um sich zu erklären, dass eine höhere Rate zu einem schnelleren Abtrag und somit zu einer geringeren Zinsbelastung führt! Dies funktioniert übrigens bei jeder Finanzierungsform.

Ihren letzten Absatz finde ich höchst verwerflich! Schließlich sollte der Kunde nicht nur zufrieden sein, sondern das für ihn lukrativste Angebot nutzen können (aber das diese Sichtweise zu idealistisch ist, wird mir täglich vor Augen geführt).

Beste Grüße

Candlejack  09.10.2013, 23:36
@AEFinanzBlog

als Berater der Verbraucherzentrale

wenn du nichts nettes über jemanden sagen kannst, sag am besten gar nichts.

damit sagen Sie ja bereits dass der finanzielle Aufwand bei Bausparmodellen "höher" ist!

der monatliche Aufwand ist höher, der Gesamtaufwand ist NICHT höher.

Man muss sicherlich kein Rechengenie sein.

deswegen rechne ich die Annuität ja auch noch einmal mit der Bausparrate durch... und trotzdem lohnt es sich oft...

Ihren letzten Absatz finde ich höchst verwerflich!

niemand kann sich so schön über Finanzberater aufregen wie die VZ ;-) Daran ist nichts verwerflich. Ich halte nur nicht vom hin-und-her-Austausch irgendwelcher Baufizahlen, damit wir uns unsere Meinungen bestätigen können.

sondern das für ihn lukrativste Angebot nutzen können

da ein Kunde von mir mehrere Angebote und eine Empfehlung bekommt, kann er aussuchen und sich frei entscheiden... DAS lukrativste Angebot gibt es nicht. Alles ist eine sache von Prioritäten und Kompromissen.

AEFinanzBlog  11.10.2013, 07:06
@Candlejack

Bevor es hier zu Verwirrungen kommt, der von Ihnen angesprochene "finanzielle Aufwand" hat etwas mit der monatlichen Belastung zu tun (diese erhöht sich nicht nur durch die Zinslast einer Finanzierung sondern ebenso mit der Tilgung ist also ungleich des Zinsaufwands).

Ich kann übrigens über viele Finanzberater, Banken und auch Makler sehr positiv sprechen. Diese Berater erkennt man übrigens an einer sehr kooperativen Haltung gegenüber den Verbraucherzentralen - die Kunden sitzen schließlich nicht bei uns um ihre Berater in die Pfanne zu hauen sondern um für sich die vorliegenden Angebote unabhängig beurteilen zu können. Da ich von einem Vertragsabschluss nichts habe, kann ich also zu jedem guten Angebot auch sagen, dass es gut ist!

Natürlich gibt es auch eine sehr große Gruppe von Verbrauchern, denen man derartiges zu ihren Finanzen nicht attestieren kann! In diesen Fällen sind meist auch die Berater auffallend unkooperativ, da ihnen entweder die nötige Produktpallette für eine vernünftige Beratung fehlt, die nötige Sachkenntnis oder gar beides!

Ich habe mich in meiner Laufbahn bislang nie negativ über Banken, Versicherungen oder Bausparkassen geäußert!

Letztlich bieten die meisten dieser Institutionen ihren Beratern das Handwerkszeug um vernünftig zu beraten. Wenn ein Beratungskonzept mal völlig am Kundenbedarf vorbeigeschossen ist, war es also in der Regel ein Beratungsfehler!

Wenn die Rede davon ist, dass es zwischen einem "richtigen" und einem "falschen" Angebot eine große Grauzone gibt und ein optimales Angebot in keinem Fall selektiert werden kann, muss ich Ihnen widersprechen! Ein Baufinanzierungsberater der seine Kunden bedarfsgerecht und fair beraten möchte und mir erzählt, dass er weder klassische Baudarlehen noch KfW-Mittel anbieten kann, ist in meinen Augen kein Berater sondern jemand der eine überschaubare Anzahl an Finanzprodukten VERKAUFEN will, da dies mit Beratung oder gar bedarfsgerechter Beratung nichts zu tun hat! Und ja, es gibt eine Vielzahl an Beratern, die sich auch Berater nennen dürfen.

Aber wie gesagt, aufregen tun sich nicht die Verbraucherzentralen, aufregen tun sich die Verkäufer, die gern Berater wären!

Candlejack  11.10.2013, 09:53
@AEFinanzBlog

Diese (positiven) Berater erkennt man übrigens an einer sehr kooperativen Haltung gegenüber den Verbraucherzentralen ... Ich habe mich in meiner Laufbahn bislang nie negativ über Banken, Versicherungen oder Bausparkassen geäußert! ... Aber wie gesagt, aufregen tun sich nicht die Verbraucherzentralen, aufregen tun sich die Verkäufer, die gern Berater wären!

Da ich nicht gerade sehr kooperativ bin, bezeichne ich mich einfach mal als nicht positiven Berater ;-) Vielleicht habe ich in 17 Jahren nur die schlechten Verbraucherschützer kennengelernt, aber ich habe regelmäßg Infos zu Verbraucherschützern, die sich negativ über die Verträge äußern bzw. rege mich auf, weil dort Verträge schlecht geredet werden, die eigentlich positiv sind und weil dort öfter Aussagen kommen, die einfach so nicht stimmen oder Halbwahrheiten sind.

Finanztest und Verbraucherschutz haben einen hohen Stellenwert und ich würde mir wünschen, dass sie dem gerecht werden. Finanztest bekommt regelmäßig Emails von mir zu unvollständigem unsauberen und veralteten Tests und Testkriterien. Verbraucherschützer haben bisher meist behauptet, irgendwas wäre unnütz, zu viel oder zu teuer. Ich muss mit beiden Leben, weil sie einen hohen Stellenwert haben, aber bisher haben beide Beratung und Betreuung eher erschwert als den Kunden neutral zu sagen, wo es langgeht. Schade, aber so ist leider meine Erfahrung. Vielleicht nehmen sich ja einige mal ein Beispiel an Dir.

AEFinanzBlog  11.10.2013, 11:24
@Candlejack

An dieser Stelle muss ich für Sie eine Lanze brechen, eine kooperative Zusammenarbeit entsteht nur dann, wenn von beiden Seiten Spielregel eingehalten werden.

Bei den von Ihnen geschilderten Rahmenbedingungen ist Ihr Standpunkt zweifellos nachvollziehbar.

Wer jedoch im Sinne seines Kunden tätig sein möchte, sollte nicht vergessen, dass für diesen die Beratung nicht mit einer Empfehlung endet sondern zumeist mit dem Gang zu Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern (Kritik gegenüber MEINEN Kollegen)! Wer einen Verbraucher also gegenüber diesen Anlaufstellen aufhetzt, tut weder sich einen Gefallen (Kooperations- und Unterstützungspotential sinkt gegen null) noch seinem Endkunden (dieser Stellt sich am Ende die Frage, wo er seine Dienstleistung erwerben kann - wenn "die ganze Welt" schlecht geredet wird).

Dennoch können auch Sie in Ihrer Umgebung mit Sicherheit von Kollegen berichten, die regelmäßig eine Meile am Kundenbedarf vorbeigeschießen. Diese Berater muss man auch kritisieren dürfen und im Sinne der restlichen Finanzwirtschaft auch vor Grenzen stellen! Es ist da teils eine Frage der Öffentlichkeitsarbeit, wie solche Informationen und Warnungen transportiert werden - nicht immer führt der Verbraucherschützer dem Redakteur die Hand. Teils bin auch ich über die Endergebnisse deutlich erzürnt! Wollen Sie als unabhängige Instanz eine punktuelle Warnung herausgeben und das Ergebnis ist ein Rundumschlag innerhalb einer ganzen Branche, kommt schlicht der falsche Tenor an (was der Meinungsbildung verständlicherweise nicht zuträglich ist).

Bleibt mir, Ihnen zukünftig bessere Erfahrungen mit meinen Kollegen zu wünschen!

Candlejack  11.10.2013, 11:44
@AEFinanzBlog

Kooperations- und Unterstützungspotential sinkt gegen null

Bisher hat mir noch NIE ein Verbraucherschützer seinen Wunsch auf Unterstützung geäußert. Die sahen sich bisher alle eher als neutrale Instanz gegenüber den bösen Finanzdienstleistern.

von Kollegen berichten, die regelmäßig eine Meile am Kundenbedarf vorbeigeschießen.

Leider. Mehr als genug. Immer wieder. Sonst hätte ich nicht so viel zu tun, Kundenfinanzen zu "optimieren". Manchmal haben Sie skrupellose Kollegen und manchmal einfach welche, die scheinbar keine Ahnung haben und deswegen Mist gebaut haben. Und die kritisiere ich selbst oft genug und die muss auch der Verbraucherschutz kritisieren. Damit diese Branche endlich mal den Ruf zurückbekommt, der ihr mal zustand.

und das Ergebnis ist ein Rundumschlag innerhalb einer ganzen Branche

Verkauft sich besser und ich bin dann wieder sauer ;-) !

Ich hoffe sehr, aber nach 17 Jahren Branche schwinden die Hoffnungen immer mehr ;-)

Selbst unter der Gefahr, dass ich mir mit meiner Antwort die Verärgerung einer oder mehrerer Kollegen einfahre, möchte ich doch auch meinen Senf hinzufügen. Dies ist schlicht und einfach der Tatsache geschuldet, dass ich, ganz gleich, wie ich rechne dem Bausparer einfach nicht die positiven Synergieeffekte abgewinnen kann. Ich konnte es noch nie, obwohl ich zumindest versuche zu verstehen, wenn man hingeht und sich einen kleinen Bausparer kauft. Es muss ja alles immer so supersupersicher sein und ohne jedes Risiko. Trotz allem halte ich daran fest, dass Bausparverträge sich für die Wenigsten lohnen, jedoch wird er generationenbedingt wahrscheinlich auch die nächsten 200 Jahre existieren. Die Deutschen sind bekannt dafür, dass sie nicht sonderlich gebildet sind, wenn es darum geht ertragreichere Sparformen zu nutzen. Ein Sprichwort sagt:

NUR EIN TOTER FISCH SCHWIMMT MIT DER STRÖMUNG

Die Deutschen sind fast alle wie tote Fische. Man sollte eigentlich nicht glauben, dass wir ein Land voller intelligenter Köpfe sind, die sich technisch immer auf höchstem Niveau befinden, es aber anscheinend nicht gebacken bekommen mal etwas anders zu machen. So auch bei allem, was mit Geld zu tun hat. Das ist schon traurig.

Zudem kann ich fast nicht glauben, dass es Makler gibt, die einen Bausparer mit 150.000 € Bausparsumme verkloppen und anders kann ich es leider nicht bezeichnen. Das riecht ja förmlich nach Provisionsverkauf. Mal völlig ungeachtet der Tatsache, dass ich einen Bausparer dieser Größenordnung mit einer derart kleinen Rate fast für einen Generationenvertrag halte. Es ist bekannt, dass ich kein Freund dieser ach so lukrativen und vom Deutschen hoch geliebten und verehrten Sparform bin und derartige Postings lassen das nicht besser werden.

Baufinanzierungen gebaut auf Bausparverträgen halte ich für ausgesprochen teuer, da Zins und Tilgung immer 12 % ergeben. Außerdem steht hier immer die Frage im Raum, wann jemand das Geld wirklich benötigt. Die wenigsten Menschen werden wohl in günstigen Situation sein mal eben 550 - 600 € monatlich in eine Sparform einzuzahlen, die aufgrund der niedrigen Verzinsung nicht gerade als lukrativ bezeichnet werden kann. Also stellt sich für mich auch die Frage, warum wurde hier nicht klein angefangen? Ob ich das grundsätzlich für sinnvoll halte steht jetzt mal auf einem anderen Papier.

Es mag zutreffen, dass Baufinanzierungen über den Bausparvertrag in der Gesamtfinanzierungssumme niedriger sind als eine Annuität. Wenn ich mir aber vorstelle, dass jemand für eine150.000 € Tilgungsaussetzung Zinsen von monatlich 430 € über 10 Jahre abdrückt, parallel noch 600 € im Bausparer einzahlt, dann finde ich das wohl mehr als nur zweifelhaft.

Egal, man kann jetzt Behauptungen aufstellen, die alle nicht der Wahrheit entsprechen, die aber auch niemandem weiter helfen. Keiner war bei der Beratung anwesend. Ein Finanzmakler und guter Berater zeichnet sich in meinen Augen dadurch aus, dass er Konzeptlösungen anbietet, die dem Kunden Möglichkeiten offeriert, wie er denn bei möglichst geringem finanziellen Aufwand sein Ziel erreichen kann. Hier ist es sicherlich von großem Vorteil, wenn man da auf ein breites Spektrum zurückgreifen kann.

Fazit: ich halte diesen Bausparer für völlig überzogen und schwachsinnig, jedoch kann ich, wie bereits erwähnt nicht sagen, was bei der Beratung der Ausschlag für eine derartige Entscheidung war. Du solltest auch mal über alternative Anlageformen nachdenken und dich fragen, warum die Deutschen zwar die Weltmeister im Sparen sind, aber warum sie auf ihre Vermögen einfach mit Abstand die wenigsten Zinsen bekommen.

Also: Grundsätzlich ist das eine gute Idee, sowas nennen wir hier "Startsparen" oder "Finanzierung auf Probe". Wenn Du weißt, dass Du in 10 Jahren bauen willst, kannst Du bereits Eigenkapital ansparen, was wichtig für Genehmigung und Konditionen ist. Gleichzeitig kannst Du mit diesem Eigenkapital einen Darlehensanspruch erwerben und somit ein zinsgünstiges und zinsgarantiertes (1,90 - 3,xx) Bauspardarlehen nehmen und bist später nicht von den Marktzinsen und Verhandlungen abhängig. Außerdem kann man ein Bauspardarlehen freier tilgen als eine Tilgungshypothek. 150.000 ist jetzt keine riesen Summe für ne Baufi, selbst mit Kfw-Bausteinen nicht. Soweit aber nur in der Theorie.

Dein Fall sieht in der Praxis etwas anders aus. Zum einen kannst Du mit 100 EUR den 150.000er nicht in 10 Jahren zuteilungsreif kriegen oder musst ihn paar Jahre vorfinanzieren. Das hätte zwar den Vorteil, dass sich auch die Tilgungszeit zieht, aber... Außerdem gibt Dir 100 EUR Sparen + Miete absolut kein Gefühl für die spätere reale Rate. Und bei einem 150.000er hast Du 1.500 EUR Abschlußgebühr. Das ist zwar nicht hart, weil später dann keine Darlehensgebühren mehr anfallen, aber die ersten 15 Monate zahlst Du nur für die Gebühr ein, denn die normale Regel-Sparrate wären 450-600 EUR. Und das kommt dann auch mit der Ratenhöhe gut hin.

Wenn die Idee des Bausparers grundsätzlich gut ist, Du aber an der Höhe zweifelst und (wie gesagt), 100 EUR für 150.000 nicht sinnvoll sind, kannst Du ja einen kleineren abschließen und den später erhöhen lassen, wenns dann langsam konkret wird.

Es gibt allerdings auch Kunden, die nunmal auf eine Annuität stehen und die dann auch kriegen sollten. Hat zwar in meinen Augen zahlreiche Nachteile, die ich auch berate, aber am Ende muss der Kunde zufrieden sein und unterschreiben !

Kann sein, dass das inzwischen nicht mehr gilt.

Als ich gebaut habe, musste man eine Bausparvertag zu einem Drittel ansparen, damit er zugeteilt wurde. In deinem Fall würdest du also mindestens 50.000 Euro ansparen müssen. Bei einer Monatsrate von 100 Euro würde das 41 2/3 Jahre dauern. Abgesehen davon, ob du dann noch bauen möchtest/könntest, müssten deine Nachkommen wohl die Tilgung übernehmen.

Kurz: Der Makler ist total unseriös!!