Ausbildungsgehalt abgeben müssen, warum?
Hey Leute ich lebe mit meinen zwei Geschwistern und meiner Mutter alleine, da sie gesundheitlich nicht in Ordnung ist, kann sie nicht arbeiten gehen und daher beziehen wir Arbeitslosengeld. Es ist aber so, dass wenn ich eine Ausbildung anfange, und das werde ich definitiv schon ganz bald, nur eine geringe Summe von meinem eigentlichen Gehalt behalten darf, den Rest muss ich meiner Mutter geben, da ihr Einkommen dafür gekürzt wird. Ich würde so viel arbeiten, für ein Gehalt das ich im Endeffekt nichtmal annähernd bekomme und genau das kotzt mich sowas von dermaßen an! Kann mir jemand mal den Sinn dahinter erklären? Ich finde gerade wenn man aus einer Familie kommt in der beide oder ein Elternteil Arbeitslosengeld kriegen, sollte man den Kindern beibringen arbeiten zu gehen, aber wie soll man da überhapt BOCK drauf haben, wenn man nichteinmal sein volles Gehalt dafür kriegt? Mir fehlen einfach die Worte dazu und es macht mich unglaublich wütend. Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand etwas mehr darüber weiß und mich aufklären könnte, da ich im Internet nichts darüber finde.
Lg
8 Antworten
Nicht nur deine Mutter bekommt Arbeitslosengeld. Auch das Geld, was für dich und deine Geschwister monatlich nötig ist, damit ihr Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf habt, kommt aus diesem staatlichen Topf. Und dieser Geldtopf wird dadurch gefüllt, dass andere Menschen arbeiten gehen und von ihrem Gehalt dafür jeden Monat einen Teil abgeben.
Das machen wir arbeitenden Menschen, weil wir solidarisch mit denen sind, die aktuell nicht für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen können. Wir wollen diese Menschen nicht einfach verhungern lassen. Und natürlich sollen die Kinder dieser Menschen auch nicht verhungern. Also gibt's diese Abgaben und somit auch diese Transferleistungen für erwerbslose Menschen und deren Kinder.
Nun kommst du mit dem Moment, wo du eine Ausbildung beginnst, aber an den Punkt, wo du in der Lage bist, zumindest einen Teil deines Lebensunterhalts selbst zu erwirtschaften. Sprich, du musst nicht mehr von der Gemeinschaft der anderen arbeitenden Menschen unterstützt werden, sondern wirst selbst ein Teil von ihnen und kannst für deine Kleidung, deine Nahrung und deine Miete zumindest teilweise selbst aufkommen. Somit muss dir auch nicht mehr diese Transferleistung gezahlt werden.
So funktioniert das System, nicht in Form einer Art indirekten Taschengelderhöhung für Jugendliche durch die Aufnahme einer Ausbildung. Mach dir bewusst, dass es gut ist, für den eigenen Lebensunterhalt aufzukommen. Behalte im Blick, dass die Ausbildungszeit vor allem das Ticket in ein solches Leben ist, wo du deinen eigenen Lebensunterhalt finanzieren kannst, wo du nicht auf den guten Willen anderer angewiesen bist. Und wo du dann eines Tages sehr wahrscheinlich auch den Punkt erreichst, wo du jeden Monat etwas Geld übrig hast, von dem du dir dann DInge gönnen kannst, die aktuell nicht drin sind.
Das Einkommen deiner Mutter wird keineswegs gekürzt. Nur der Anteil, den sie FÜR DICH erhält, wird gestrichen.
Das ist auch vollkommen korrekt. Wieso soll der Staat deinen Unterhalt leisten, wenn du selbst Geld verdienst?
Diesen Anteil musst du dann natürlich deiner Mutter ersetzen. Du kannst ja nicht verlangen, dass sie dich dann kostenlos dort beherbergt und durchfüttert.
Deine Mutter erhält für dich 80 % des Regelsatzes (wenn du volljährig bist) Zusätzlich 25 % der gesamten Mietkosten, wenn ihr 4 Personen seid
Das dürfte dann sogar noch mehr sein, als deine selbst errechnete Differenz. Aber deine Mutter hat ja einen Leistungsbescheid. Da kannst du das nachlesen.
Du kannst ja alternativ auf die Ausbildung verzichten, und dich sofort auf dein restliches Leben als Sozialhilfeempfänger einrichten.
Dir wird nichts abgezogen, nur deine Mutter bekommt eben weniger Geld für dich. Schließlich hast du ein Einkommen und kannst dich zum Teil selbst verhalten. Warum also sollte der Steuerzahler weiterhin für dich aufkommen! Ist also ganz richtig so, oder?
Das Geld fehlt dann aber doch meiner Mutter?
Ja klar, sieh es eben so, dass du dann, da du ja Geld verdienst, eine Teil für Miete, Lebensmittel, Strom, Heizung etc. selbst bezahlst. Ist doch normal, oder?
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das für eine Person so eine hohe Summe ist, ganz ehrlich tut mir leid aber ist so. Von 600€ nur noch 160€ übrig zu haben das ist es echt nicht.
Mietanteil, Strom, Wasser, Heizung, Müllabfuhr, Versicherungen, Lebensmittel, Getränke, Waschmittel, Putzzeug, Klopapier, Seife, Shampoo, Duschgel... da reichen 440€ nicht mal, um diese Kosten, die du verursachst, weil du einfach nur lebst, zu decken. Es wird genau jetzt Zeit sich mehr mit dem Thema Geld zu beschäftigen.
Du kannst auch ausziehen und dich selbst versorgen. Dann wirst du sehen, was dir dann noch übrig bleibt.
Sorry, aber ich finde es einfach ungerecht ganz ehrlich! Andere gehen arbeiten, perfektes Beispiel meine Freunde, die können alle ihren vollen Gehalt behalten. Mir geht‘s nicht um den egoistischen Aspekt, sondern darum, dass ich mehr Leistung erbringe, als ich im Endeffekt übrig habe
Das Geld, das du verdienst, ist nicht als dein Taschengeld gedacht, sondern dafür, dass du dich selbst versorgen kannst.
Deine Freunde sind kein perfektes Beispiel, wahrscheinlich leben deren Eltern nicht von Hartz4.
Ach das ist ja toll
So ist das Leben! Solltest dich ganz schnell daran gewöhnen.
Wow. Eine ziemlich egoistische Einstellung.
So wie Du haben schon viele Kinder die Eltern unterstützen müssen. Wenn das Geld knapp ist, kann man das erwarten. Über die Höhe der Abgabesumme kann man verhandeln.
Ich habe damals auch knapp die Hälfte abgegen und bin nicht verhungert, da meine Mutter diese Kosten, wie auch Miete, etc., von ihrem und unserem Geld bestreiten konnte.
Und sobald die Ausbildung beendet ist, oder schon vorher, kannst Du ja ausziehen. Dann allerdings wirst Du vielleicht erkennen, dass die aktuelle Situation gar nicht so schlimm war.
Ich glaube ich hätte mich besser ausdrücken sollen. An meiner Einstellung ist rein gar nichts egoistisch. Das ist mein wohl verdientes eigenes Geld das ist doch wohl ganz normal, dass ich nicht einsehe etwa 160€ am Ende raus zu haben von einem Gehalt von etwa 600€?!
Wohin soll denn die Differenz von 440€ gehen? Wohin "verschwindet" dieses Geld?
Dann versuch mal mit diesen 440 € dein Leben selbst zu gestalten.
So weit ich das verstanden habe ist das das Geld das meiner Mutter gestrichen wird und ich ihr dann geben muss!
Dein wohl verdientes Geld, richtig! Mit dem du dich auch selbst verhalten kannst! Warum sollte das denn der Steuerzahler tun, indem deine Mutter Geld für dich bekommt. Das ist nicht nämlich nicht einzusehen.
Ooookay und für was gibt das deine Mutter aus? Für dich! Nur dafür, dass du existierst. Dass du lebst, duschst, isst - die Basisdinge, die man fürs Überleben braucht. Da ist keine Freizeit drin, kein Handy etc.
Mietanteil, Strom, Wasser, Heizung, Müllabfuhr, Versicherungen, Lebensmittel, Getränke, Waschmittel, Putzzeug, Klopapier, Seife, Shampoo, Duschgel... da reichen 440€ nicht mal, um diese Kosten, die du verursachst, weil du einfach nur lebst, zu decken. Es wird genau jetzt Zeit sich mehr mit dem Thema Geld zu beschäftigen.
Wenn du von 600€ noch am Schluss 160€ jeden Monat hast für Luxus wie Freizeit, Hobby, was trinken gehen, teurere Klamotten etc. - dann hast du den Jackpot gewonnen. Denn eigentlich ist das Leben teurer.
Das ist falsch
Wenn deine Mum H4 bezieht, bist du, sobald du eine Ausbildung anfängst, raus aus der Bedarfsgemeinschaft
Dein Azubi Lohn, wird NICHT angerechnet. Sie bekommt durch dein Einkommen nicht weniger Leistung zum Lebensunterhalt.
Du wirst eh kaum was bekommen haben, da sie Kigeld u UVG für dich hat....Kigeld bekommt sie weiterhin voll
Evtl nur einen kleinen Anteil zur Miete weniger.....
Wo steht das denn das ein Kind unter 25 nicht mehr zur BG - ( Bedarfsgemeinschaft ) gehört, sobald es eine Ausbildung beginnt ?
Sicher ist auch entscheidend was das Kind an Brutto und Netto Vergütung bekommt und ob noch Kindergeld bezogen wird, denn das könnte dann auch dazu führen das auch der Bedarf für den Lebensunterhalt oder Anteil Miete für den Rest der BG - sinkt.
Denn nicht mehr benötigtes Kindergeld, welches das Kind dann zur eigenen Bedarfsdeckung nicht mehr benötigen würde würde wieder zum Einkommen der Mutter und mindernd auf den Bedarf der übrigen BG - angerechnet, sie könnte dann ggf.ohne weiterem Einkommen zumindest eine 30 € Versicherungspasuchale in Abzug bringen.
UVG - vom Jugendamt gibt es nur bis unter 18 Jahren und ab der Vollendung des 12 Lebensjahres des Kindes nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Die Mutter bekommt nicht weniger Leistungen, aber die Leistungen für ihn werden gekürzt oder gestrichen. Oder?
Sein Azubi Lohn wird auf den Unterhalt angerechnet.... kann sich minimieren, aber auch nicht.
Sie hat das volle Kindergeld weiterhin.
Der Regelsatz für Kids ist meist mit Kigeld u Unterhalt gedeckt....
Sie wird keine großen Finanziellen Einbußen haben, was H4 betrifft.
Auch die Mutter bzw.der Rest der BG - ( Bedarfsgemeinschaft ) können dann weniger an Leistungen erhalten, wenn das / die Kinder unter 25 soviel anrechenbares Einkommen haben, dass sie damit ihren eigenen Bedarf decken können.
Denn dann würden sie aus der BG - raus sein und das nicht mehr benötigte Kindergeld würde wieder zum Einkommen der Mutter und mindernd auf den Rest der BG - angerechnet.
Wenn die Mutter keine weiteres Einkommen hätte, könnte sie dann auf das Kindergeld min.monatlich 30 € Versicherungspauschale in Abzug bringen.
Wie kann mein einziger Anteil denn bitteschön so hoch sein? Ich mein wir reden hier gerade über eine Person, das kann ja wohl nicht wahr sein, dass ich am Ende nur noch 160€ übrig habe, wofür gehe ich dann arbeiten?