Asperger Syndrom Rente?
Hallo,
ich bin mitte 20 und bei mir wurde vor ca. einem Jahr das Asperger Syndrom von einer Uni Klinik diagnostiziert. Momentan bin ich noch dabei einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen, kann also noch nichts darüer sagen wie ich eingestuft werde. AS sorgt bei mir dafür dass ich es als eine große Stressstuation empfinde, wenn ich unter Menschen bin. Das sorgt dafür dass ich mich eigentlich 95 % meiner Freizeit zu Hause alleine Aufhalte. Soziale Kontakte sind allerhöchstens digital vorhanden. Momentan hole ich das Abitur nach und da beginnt schon das Problem ich bekomme es einfach nicht hin, der Lernstoff an sich wäre absolut bewältigbar für mich, aber der tägliche Schulbesuch und der damit verbundene Stress sind zu viel für mich! Meistens muss ich dann nach der Schule erstmal schlafen da ich so erschöpft bin. Auch fehle ich sehr viel da ich mittlerweile sogar schon unter Angstzuständen leide. Es ist mir ziemlich klar dass ich die Schule so nicht schaffen werde. Allerdings kenne ich keine Alternative? Ich werde momentan vom Staat finanziert, wenn ich die Schule abbreche muss ich arbeiten gehen, aber das geht erst recht nicht. Viel gearbeitet habe ich in meinem Leben noch nicht. Es gibt da nur einige Nebenjobs die ich eine Weile gemacht habe, aber dann meistens auch abbrechen musste. Außerdem habe ich ein Jahr in einer Maßnahme des Arbeitsamzs verbracht in der ich auch in die Rentenkasse eingezahlt habe. Zusammen mit der Zeit in der ich jetzt ALG II bekomme kommen da vielleicht 27 Monate zusammen. Ich habe gelesen, dass man 36 Monate benötigt um EU Rente zu beantragen. Was für Möglichkeiten habe ich in meiner Situation?
4 Antworten
Du hast die Möglichkeit, eine Rente wegen Erwerbsminderung zu beantragen.
Es gibt die Möglichkeit der vorzeitigen Wartezeiterfüllung nach §53 Abs. 2 SGB VI
Hier findest du Informationen zur Berufswahl: http://www.autismus-biberach.com/html/beruf.html
Ich habe auch AS. Ich arbeite 3 Schichten und kenne durchaus, was Du schreibst! Ich habe in meinem Berufsleben viele schlechte- aber auch gute Erfahrungen gemacht. Der Weg dahin war nicht einfach- aber auch nicht "tödlich". In meinem derzeitigen Arbeitsverhältnis komme ich gut zurecht. Ich weiß aber, dass auch Nichtautisten solche Erfahrungen machen.
Probleme, wie ich sie habe, die haben dort auch andere Kollegen (keine Autisten). Ich bin mir durchaus bewusst, dass jeder Autist anders ist... Zusatzdiagnosen wie Hypersensibilität einen weiter einschränken- jedoch rate ich Dir, nicht sofort Rente zu wählen... versuche einiges, probiere Dich aus.
Nur, weil es eben stressig ist, sollte man nicht einfach mal eben Rente beantragen udn sich weiter aushalten lassen! Andere haben auch Probleme... man kann auch durch Erfahrungen wachsen und sich an einiges gewöhnen. Viele soziale Fähigkeiten habe ich nur durch die Arbeit erworben und komme besser mit Lärm usw. klar- was ich nie geschafft hätte, wäre ich nur zu hause. Sicher ginge es mir da nicht schlechter, aber ob diese Isolation besser wäre- ich weiß es nicht.
Mein Rat- erkundige Dich nach Therapien, Stress besser kompensieren zu können! Da spielen viele Faktoren hinein. Finde genau heraus, was Dich stresst und mach was dagegen.
Dann- die ersten Tage, Wochen und Monate sind hart- aber man passt sich an die Arbeit an. An die Gerüche, die Geräusche, die tätigkeit selbst und je nach Art des Kontakts- auch an Kollegen.
Wenn AS bekannt ist und Du erklärst, warum Du Dich eher distanzierst, wird es sicher akzeptiert.
Was willst Du denn mal später arbeiten- da Du ja das Abi nachholst?
Bedenke- es kann 2- oder 20 Anläufe benötigen- aber irgendwann hast Du deine Niesche gefunden und nimmst am "normalen" Alltagsleben teil, verdienst genug Geld und kannst Dir was leisten- auch Dinge, die sich um Deine Spezialinteressen drehen... Auch wenn es stresst- es fällt Dir leichter, Situationen wie arztbesuche zu ertragen oder einen Einkauf...
Bist Du hingegen tagtäglich fast alleine, zu hause, alles ist still, kann ein Arztbesuch oder Einkauf zum Höllentripp werden. Eben weil so viele Reize auf einmal zu viel sind- ungewohnt. Ist man hingegen auf Arbeit, hat man da mehr Reize und kommt besser lar.
Du könntest in einem Autismuszentrum um Rat fragen- vielleicht können sie Dir helfen.
Es gibt eine Mindestzeit, die man gearbeitet haben muß um Rente zu erhalten. Wenn diese nicht erreicht ist und man erwerbsunfähig ist greift die Grundsicherung nach SGB II bei befristeter Erwerbsunfähigkeit (Sozialgeld) bzw nach SGB XII bei dauernder Erwerbunfähigkeit. Ist so hoch wie der Hartz IV Satz.
Und das ist die Rente mit 67.
Mit freundlichen Grüßen BVB565
Ob du einen Rentenanspruch hast, bestimmt ausschließlich die DRV. Auch wenn du einen Behindertengrad attestiert bekommst, heißt das noch nicht dass du auch Rente erhältst.
Dafür brauchst du erst einmal 60 Beitragsmonate wovon 26 Pflichtbeiträge innerhalb der letzten 60 Monate sein müssen.