Arbeitszeugnisnoten aus Prinzip?
Hey ihr Lieben, ich hab da so eine Frage.
Ich habe meinen Leiter darum gebeten mir ein Zwischenzeugnis auszustellen weil ich mich wo anders bewerben möchte. Das Problem ist, dass er sagt, dass er aus Prinzip keine 1 vergibt egal wie gut der Mensch in der Firma arbeitet.
Darf er das?
5 Antworten
Das Schulnotensystem wird im Arbeitsleben sowieso überbewertet. Ein neuer Arbeitgeber liest zwischen den Zeilen, was du geleistet hast. Du solltest auch immer darauf bestehen, dass dieses Zwischenzeugnis vertraulich behandelt wird. Es könnte sonst auch sein, dass er bei deinem jetzigen Arbeitgeber anruft.
Das ist einfach doof von ihm. Aber da kannst du kaum etwas gegen tun. Oder hast du einen Zeugen, der das bestätigt?
Hilft es mir wenn ich einen habe?
Nicht wirklich. Diese Noten interessieren die wenigsten Arbeitgeber.
Die setzen lieber auf die Probezeit. Wenn der AN brauchbar ist, ist alles OK. Sonst macht es eben der nächste.
Anscheinend ist er nicht ganz so sehr von dir ueberzeugt, wie du es selbst bist. Wenn du dich aber zu schlecht bewertet fuehlst, kannst du natuerlich auf die Erteilung eines besseren Zeugnisses klagen.
Um damit aber bei einer guten Bewertung eine Bestbewertung zu erreichen, musst du dann auch nachweisen, dass du wirklich so gut bist, dass es gar nicht besser geht. Das duerfte in der Praxis quasi unmoeglich sein.
Aber selbst wenn dir das gelingen sollte, hat der Arbeitgeber immer noch die Moeglichkeit, das Zeugnis durch Weglassen nicht einklagbarer Floskeln zu relativieren.
Bedenke bitte auch, dass eine Bestbewertung fuer zukuenftige Arbeitgeber durchaus verdaechtig sein kann. Es entsteht dann leicht der Eindruck, es handele sich um eine Gefaelligkeitsbewertung oder man habe den Arbeitnehmer weggelobt.
Offiziell nicht, aber macht er einfach und du kannst auf eine Zitrone beißen.
Weil dem Richter würde er es ganz anders begründen.
Und es ist ziemlich einfach, eine 1 zu verwehren, das ist immerhin die Bestnote.
Darf er das?
Nein, grundsätzlich nicht.
Bist du denn der Meinung dir eine alles in allem sehr gute Wertung verdient und erarbeitet zu haben? Wenn ja- woran machst du das fest und wie kannst du das beweisen bzw. belegen? 😉
In einem Arbeitszeugnis darf nichts Schlechtes über dich stehen, deshalb haben die Arbeitgeber einen Code, mit dem man mit scheinbar guten Worten eine schlechte Eigenschaft beschreibt. Ich habe regelmäßig Zwischenzeugnisse angefordert, meist habe ich angeboten, sie selbst zu schreiben. Manchmal durfte ich das, weil Personaler auch faul sind.
Das ist mir klar. Die Frage ist ob er mich aus Prinzip schlechter bewerten darf als ich bin.