Arbeitsweg zu lang? Absagegrund?!
Ich bemühe mich derzeit um eine Lehrstelle, leider gibt es sehr wenig Lehrstellen in meiner Umgebung die meinem Berufswunsch entsprechen - nämlich gar keine. Die Anbieter, die am wenigsten weit entfernt sind, sind ca. 40 - 60 Minuten von meinem Wohnort weg. Heute habe ich eine Absage mit der Begründung: Aufgrund des langen Arbeitsweges.... erhalten.
Ist ein Arbeitsweg von bis zu einer Stunde nicht zumutbar oder nicht sogar recht normal?! Und: Was ist für den Arbeitgeber (bzw. den Lehrstellenbetrieb) negativ wenn der Auszubildende einen längeren Arbeitsweg hat - entstehen beispielsweise irgendwelche Kosten, welche der Lehrstellenbetrieb decken MUSS?
Da ich den Grund nicht so recht verstehe, frage ich mich auch, ob es vielleicht sein kann, dass der lange Arbeitsweg lediglich als Ausrede benutzt wurde und es doch an etwas anderem liegt - schliesslich ist es ja mein Problem wie weit ich bis zu meiner Arbeit brauche...
9 Antworten
Zum 1. Kein Lehrstellenbetrieb MUSS Kosten welcher Art auch immer übernehmen. Das sind Ammermärchen. Sie übernehmen durch ihre Mitgliedschaften in der HWK, IHK und andere Stellen die Kosten für Berufsschule, Betriebsmitteln und Prüfungen - nicht zu unterschätzende Kosten.
Zum 2. Die Absage hat objektive Gründe. Es ist zwar vollkommen dein "Bier", wie lange du unterwegs zu deinem Lehrbetrieb bist, doch in der Anwesenheitszeit in diesem Betrieb hast du einwandfrei, voll konzentriert zu funktionieren. Entschuldigungen wie "ich bin gerade müde" "mein Zug fährt gerade" "mein Auto ist KO 'gangen" sind keine Gründe, die für eine solche Ausbildng sprächen.
Als meine Ausbildung wg. soetwas gefährdet aussah, da habe ich meinem Ausbilder den Umzug zum Ausbildungsort zugesichert, was auch relativ zügig geklappt hat - zum Glück. Da ist man ja des eigenen Glückes Schmied! Also, gib dir einen Ruck, rufe dort an, sage einen Umzug für den Fall der Aufnahme zu und tu' was dafür. Nur Mut! LG.
Mein Lehrlingslohn betrug 1988 DM300, die 1Zi-Wohnung mit Bad- und Küchenmitbenutzung (3 andere Mitbewohner) DM250. Mein Auto, die Fahrten zur Schule und evtl. Wochenendausflüge mit der Freundin kosteten auch gutes Geld. Ich ging arbeiten auf Baustellen, bediente und tat noch so einige andere Dienste. LG, Nx.
Danke für die Auszeichnung "mischtfieh", wünsche Dir alles Gute in deinem Leben. LG, Nx.
viele Arbeitgeber wollen lieber Lehrlinge aus der unmittelbaren Umgebung, weil das natürlich eine gute Werbung in seiner Region ist. Es kann auch sein, dass er vorhat, dich auch mal "kurzfristig" in den Betrieb zu rufen oder er Angst hat, dass wenn du verschläfst, du gleich viel später kommen würdest.
Hallöchen, im Prinzip hast du recht das es dein Problem ist wie lange du zum Arbeitsplatz brauchst. Aber der Arbeitgeber sieht denke ich auch die Gefahr das du nach ein paar Monaten keine Lust mehr hast jeden Tag 60min, hin und wieder zurück zu fahren und du am Ende die Ausbildung abbrichst.
Deswegen suchen sich Firmen natürlich erstmal Leute aus der Region, gerade wenn es eben "nur" um eine Lehrstelle geht. Bei Topmanagern ist das was anderes.
Dann schreib mit rein, dass du gerne dazu bereit bist in diese Stadt zu ziehen!
Naja, die Unternehmen müssen sich darauf verlassen können, dass du pünktlich zur Abeit erscheinst. Über viele Jahre hinweg, ohne dabei "müde" zu werden. Besser ist es für die Firmen, wenn du einen kurzen Arbeitsweg hast.
Naja, ansonsten halt umziehen.
Der Weg ist sehr steinig zum Erfolg.
Ich könnte mir von einem Lehrlingslohn keine "Wohnung" leisten (Schweiz ist verdammt teuer) und selbst wenn ich weiterhin nebenbei arbeiten gehen könnte wirds schwer bis unmöglich, da ich sonst keine finanzielle Unterstützung bekomme... ist also leider nicht so einfach.