Arbeitsvertrag unterschreiben - dann bei anderem Unternehmen anfangen?
hallo, momentan stehe ich vor einem kleinen (großen) problem. im februar habe ich meine eigentliche ausbildung vorzeitig beendet, da mir der beruf nicht lag (erzieherin).
jetzt habe ich mich schon eine zeit lang beworben und wurde auch zum probearbeiten eingeladen. bei unternehmen A hatte ich ein ein-wöchiges praktikum absolviert und zusätzlich am wochenende ausgeholfen (einmalig), da die chefs sehen wollten, wie ich mich so mache. an sich finde ich das unternehmen auch ganz gut, nur gehen dort (unabänderliche) dinge von statten, mit denen ich nicht einverstanden bin - was ich leider erst im nachhinein mitbekommen habe. ich würde lieber woanders arbeiten wollen. es ist jetzt aber so, dass mich unternehmen A gerne als auszubildende hätte. da ich mich aber auch bei anderen unternehmen beworben habe, und da erst in ein paar wochen das probearbeiten etc. ansteht, weiß ich nun nicht, wie ich vorgehen soll. ist es möglich den vertrag von unternehmen A zu unterschreiben, damit ich zumindest etwas in der tasche habe, falls das mit unternehmen B nichts wird? kann ich dann einfach vom arbeitsvertrag vorzeitig zurücktreten, wenn unternehmen B interesse an mir als azubi hätte?
letztendlich will ich nicht ohne ausbildungsplatz dastehen..
3 Antworten
Schau Dir den Ausbildungsvertrag an. Wenn da nicht drin steht, dass eine Kündigung vor Beginn der Ausbildung ausgeschlossen ist, ist das kein Problem den Ausbildungsvertrag zu unterschreiben und, sollte sich ein anderer Ausbildungsplatz ergeben, fristgerecht kündigen.
Aber auch wenn eine vorzeitige Kündigung des Vertrags ausgeschlossen sein sollte, bezweifle ich, dass ein Betrieb eine unwillige Azubine möchte, die evtl. am ersten Tag des Ausbildung schon fristlos kündigt.
Ich würde Dir raten den Ausbildungsvertrag anzunehmen. Dann hast Du auf jeden Fall etwas mit der Option das auch noch ändern zu können.
Du solltest aber auch bedenken, dass nicht nur ein Azubi den Vertrag vor der Ausbildung kündigen kann. Der AG hat dieselben Rechte.
Wenn du unterschreibst, musst du den Vertrag auch erfüllen. Aber: in der Ausbildung kannst du in der Probezeit jederzeit fristlos kündigen. Heißt also, du gehst am ersten Tag morgens hin und kündigst. Danach kannst du ja zur anderen Stelle gehen ;) Nicht die netteste Art aber theoretisch möglich. Ich denke aber, wenn du dem Unternehmen A vorab sagst, dass du eh am ersten Tag kündigen wirst, werden sie nicht mehr auf den Vertrag bestehen, sondern lieber jemand anderes nehmen. Probleme könnte es allerdings mit der ihk (oder HWk, je nach Ausbildungsberuf) geben, wenn es (zeitweise) zwei Eintragungen gibt.
Für die Dauer der Probezeit gibt das Berufsbildungesetz einen Rahmen. Sie muss mindestens einen Monat und darf höchstens vier Monate betragen. Also, innerhalb der Probezeit tägliche Kündigung von beiden Seiten ohne Angabe von Gründen möglich.